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Genug über Willkür

Swakopmund/Walvis Bay - Die Geschäftswelt an der Küste ist beunruhigt. Die Berichterstattung über die Einreisebestimmungen inklusive der jüngsten Meldung über die Gewährung der Aufenthaltsdauer für Namibia-Besucher ("Kein Bedarf an Untersuchung", vom 20. Februar) sorgt für erste Stornierungen im Tourismus. "Ich mache den Medien keinen Vorwurf, dass sie darüber berichten, aber sie sollten vernünftig darüber nachdenken, welchen Schaden sie durch die andauernden, negativen Meldungen der Wirtschaft antun", sagte gestern die Vorsitzende von C-TAN (Coast Tourism Association of Namibia), Merilyn Leipert.

Die Erongo-Region habe derzeit ganz andere Probleme zu bewältigen. "In Walvis Bay herrscht der Notstand. Die Wirtschaft liegt wegen der Wasserkrise in der Hafenstadt lahm. Die Fischereibetriebe kämpfen wegen der globalen Finanzkrise ums Überleben, und wegen Wassermangels sind inzwischen einige Gäste aus den Hotels nach Swakopmund übergesiedelt oder gleich wieder abgereist", zählte Leipert die Fakten auf. Zudem stünden die Lodges und Gästefarmen u.a. bei Solitaire und Sossusvlei leer, weil es wegen der laufenden Riviere kein Durchkommen mehr gebe. "Zu diesem Dilemma kommen nun, wegen der endlosen Berichterstattung über die Willkür, die ersten Stornierungen hinzu", bemerkte sie und ergänzte: "Die gedruckten Meldungen auch per Leserbrief verursachen Verwirrungen und sind eine Panikmache."

Über 85% der Touristen kämen aus der Bundesrepublik. "Sie müssten auf Händen getragen und nicht verscheucht werden", verlangte Leipert und sprach damit auch unwillkürlich das Innenministerium an, "doch immer mehr Reisende werden abgeschreckt".

Leipert würde bevorzugen, wenn die Medien vorab durch gewisse Tourismus-Instanzen gingen. "Wir von den Tourismus-Vereinigungen HAN, FENATA, TASA, sind doch auch mit den Ministerien im Gespräch", sagte sie. "Wir müssen auf Missstände aufmerksam machen, dafür ist eine Zeitung da", so AZ-Chefredakteur Stefan Fischer, "und wir machen es, damit sich etwas ändert". Die AZ werde die Leserbriefe-Debatte nun allerdings beenden - bis es einen neuen Aspekt gebe.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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