Gerechtigkeit gewährleisten
AZ-Kollege Erwin Leuschner hatte unlängst die Tatsache kritisiert, dass die Beisetzung des verstorbenen Paramount-Chiefs der Herero, Adv. Vekuii Rukoro, in Okahandja zu einer Versammlung von mehr als 2000 Trauergästen geführt hatte. Die Polizei unternahm trotz Verbot nichts dagegen, wenngleich bereits viele andere Personen wegen minderer Verstöße an die Kandare genommen worden waren.
Landesweit wurde Kritik laut, allerdings auch darum, weil sich Politiker massenweise zu staatlichen Trauerfeiern einfinden. Die dem namibischen Staatsoberhaupt vorgebrachte Kritik versetzte diesen indessen in Erstaunen und führte dazu, dass er unumwunden klarstellte, dass die Öffentlichkeit nicht glauben dürfe, ihrer politischen Führung gleichgestellt zu seien, was die COVID-19-Maßnahmen betrifft. Die Arroganz mit der sich unsrer Landesführung einen Sonderstatus zuerkennt ist schier unglaublich.
Mit dieser zum Ausdruck gebrachten Überzeugung bestätigt der Präsident genau die egoistische und selbstherrliche Einstellung der Politiker, welche die namibische Wählerschaft diesen gewählten Beamten zunehmend unterstellt. Nämlich, dass sich die Regierungsleute für etwas Besseres halten und glauben in diesem Land tun und lassen zu können, was sie wollen. Der edle Gedanke aus der Zeit vor und nach der Unabhängigkeit, sich in den Dienst des Volkes stellen zu wollen, ist längst vergessen.
In seinem Eid, den der Präsident gemäß Artikel 30 der namibischen Verfassung abgelegt hat, hatte das Staatsoberhaupt versprochen „Gerechtigkeit für alle Einwohner der Republik zu gewährleisten“. Wenn der Präsident abweichende Regeln für Staatsbegräbnisse einführt oder einer Bevölkerungsgruppe erlaubt, trotz COVID-19 große Trauerfeiern zu veranstalten, dann muss er das im Sinne der versprochenen Gerechtigkeit auch allen anderen erlauben. Daran gibt es nicht zu rütteln, wenngleich er sich für gleicher hält!
Frank Steffen
Landesweit wurde Kritik laut, allerdings auch darum, weil sich Politiker massenweise zu staatlichen Trauerfeiern einfinden. Die dem namibischen Staatsoberhaupt vorgebrachte Kritik versetzte diesen indessen in Erstaunen und führte dazu, dass er unumwunden klarstellte, dass die Öffentlichkeit nicht glauben dürfe, ihrer politischen Führung gleichgestellt zu seien, was die COVID-19-Maßnahmen betrifft. Die Arroganz mit der sich unsrer Landesführung einen Sonderstatus zuerkennt ist schier unglaublich.
Mit dieser zum Ausdruck gebrachten Überzeugung bestätigt der Präsident genau die egoistische und selbstherrliche Einstellung der Politiker, welche die namibische Wählerschaft diesen gewählten Beamten zunehmend unterstellt. Nämlich, dass sich die Regierungsleute für etwas Besseres halten und glauben in diesem Land tun und lassen zu können, was sie wollen. Der edle Gedanke aus der Zeit vor und nach der Unabhängigkeit, sich in den Dienst des Volkes stellen zu wollen, ist längst vergessen.
In seinem Eid, den der Präsident gemäß Artikel 30 der namibischen Verfassung abgelegt hat, hatte das Staatsoberhaupt versprochen „Gerechtigkeit für alle Einwohner der Republik zu gewährleisten“. Wenn der Präsident abweichende Regeln für Staatsbegräbnisse einführt oder einer Bevölkerungsgruppe erlaubt, trotz COVID-19 große Trauerfeiern zu veranstalten, dann muss er das im Sinne der versprochenen Gerechtigkeit auch allen anderen erlauben. Daran gibt es nicht zu rütteln, wenngleich er sich für gleicher hält!
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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