Gericht muss im Weidekrieg entscheiden
Windhoek - Die Kläger berufen sich auf das Recht der traditionellen Kwangali-Behörde, dass der Häuptling - in diesem Fall Daniel Mpasi - das Privileg ausübt, die Landnutzung eines Areals an bestimmte Personen zu verleihen. Zusammen mit Mpasi treten die ethnische Ukwangali-Behörde, das kommunale Landgremium von Kavango (Kavango Communal Land Board) und in vierter Instanz die Regierung von Namibia auf. Sie fordern neun Ovambo-Rinderbesitzer samt ihre Hirten auf, das westliche Kommunalgebiet der Kwangali mit einer Fläche von etwa 6600 Quadratkilometern zu verlassen.
Mpasi und die ortsansässigen Kwangali hatten sich schon einmal einen legalen Räumungsbefehl gegen die eingedrungenen Ovambohirten ausstellen lassen, dem die Polizei sogar eine zeitliche Frist hingefügt hatte. Sprecher war der Minister für Innere Sicherheit selbst, Tshirumbu Tsheehama. Die Rinderbesitzer mit den Hirten beschwerten sich aber, dass sie keine Ländereien hätten, wohin sie ausweichen könnten. Im kommunalen Ovamboland (Ohangwena und Oshikoto) seien große Areale eingezäunt. Die Hirten sind geblieben und die Polizei hat bisher keine Gewalt angewandt.
In dieser Woche haben die Ukwangali nun erneut einen Gerichtantrag gestellt, um folgende Maßnahmen durchzusetzen: Die Oukwanyama und ihre Hirten sollen ein Kwangali- Weidegebiet in der Größe von 663678 Hektar räumen. Das Gericht soll den neun Beklagten, ihren Hirten und Rinderherden den Zutritt zu besagtem kommunalem Weidegebiet verwehren.
Die neun beklagten Ovakwanyama haben einen Gegenantrag gestellt. Sie möchten den Antrag der Kwangali kostenpflichtig abgewiesen sehen und bestehen darauf, ihre Herden weiterhin auf dem Kwangali-Gebiet weiden zu lassen. Sie seien jedoch bereit, Anträge zu stellen, die ihnen permanentes Weidenutzungsrecht sichern würden.
Im Dezember 2005 hatten die Kwangali schon einmal eine längere Petition an den Minister für Ländereien, Jerry Ekandjo, geschrieben. Darin schildern sie, dass ihr früherer Stammeschef dem damaligen Oukwanyama-Chef Elia Weyulu das Riesengebiet 1946 zur freien Weidenutzung anvertraut habe. Seit der Unabhängigkeit 1990 drängten aber immer mehr illegale Hirten mit ihren Herden in das Gebiet, ohne Genehmigung der Kwangali-Behörde. "Während der Kolonialzeit haben die Koevoete (Guerillaabwehr) mit ihren Casspirs (Panzerwagen) unsere Felder (Mahangu) verwüstet, weil wir über sie (Koevoet) kein Sagen hatten. Nach der Unabhängigkeit werden unsere Felder nun durch die Rinder illegaler Hirten aus dem ehemaligen Ovamboland verwüstet. Worin besteht der Unterschied zwischen den Koevoet-Casspirs und den illegalen Hirten, die beide die Felder der Einwohner verwüsten und sie ihrer Nahrung berauben?"
Chef Mpasi ersucht nun das Gericht, sein traditionelles Verfügungsrecht über das Stammesgebiet ausüben zu können, wie es auch im Gesetz über traditionelle Behörden vorgesehen ist.
Hompa Mpasi ist seit April 1977 Chef der Kwangali und seit 1998 bei der Zentralregierung anerkannt.
Mpasi und die ortsansässigen Kwangali hatten sich schon einmal einen legalen Räumungsbefehl gegen die eingedrungenen Ovambohirten ausstellen lassen, dem die Polizei sogar eine zeitliche Frist hingefügt hatte. Sprecher war der Minister für Innere Sicherheit selbst, Tshirumbu Tsheehama. Die Rinderbesitzer mit den Hirten beschwerten sich aber, dass sie keine Ländereien hätten, wohin sie ausweichen könnten. Im kommunalen Ovamboland (Ohangwena und Oshikoto) seien große Areale eingezäunt. Die Hirten sind geblieben und die Polizei hat bisher keine Gewalt angewandt.
In dieser Woche haben die Ukwangali nun erneut einen Gerichtantrag gestellt, um folgende Maßnahmen durchzusetzen: Die Oukwanyama und ihre Hirten sollen ein Kwangali- Weidegebiet in der Größe von 663678 Hektar räumen. Das Gericht soll den neun Beklagten, ihren Hirten und Rinderherden den Zutritt zu besagtem kommunalem Weidegebiet verwehren.
Die neun beklagten Ovakwanyama haben einen Gegenantrag gestellt. Sie möchten den Antrag der Kwangali kostenpflichtig abgewiesen sehen und bestehen darauf, ihre Herden weiterhin auf dem Kwangali-Gebiet weiden zu lassen. Sie seien jedoch bereit, Anträge zu stellen, die ihnen permanentes Weidenutzungsrecht sichern würden.
Im Dezember 2005 hatten die Kwangali schon einmal eine längere Petition an den Minister für Ländereien, Jerry Ekandjo, geschrieben. Darin schildern sie, dass ihr früherer Stammeschef dem damaligen Oukwanyama-Chef Elia Weyulu das Riesengebiet 1946 zur freien Weidenutzung anvertraut habe. Seit der Unabhängigkeit 1990 drängten aber immer mehr illegale Hirten mit ihren Herden in das Gebiet, ohne Genehmigung der Kwangali-Behörde. "Während der Kolonialzeit haben die Koevoete (Guerillaabwehr) mit ihren Casspirs (Panzerwagen) unsere Felder (Mahangu) verwüstet, weil wir über sie (Koevoet) kein Sagen hatten. Nach der Unabhängigkeit werden unsere Felder nun durch die Rinder illegaler Hirten aus dem ehemaligen Ovamboland verwüstet. Worin besteht der Unterschied zwischen den Koevoet-Casspirs und den illegalen Hirten, die beide die Felder der Einwohner verwüsten und sie ihrer Nahrung berauben?"
Chef Mpasi ersucht nun das Gericht, sein traditionelles Verfügungsrecht über das Stammesgebiet ausüben zu können, wie es auch im Gesetz über traditionelle Behörden vorgesehen ist.
Hompa Mpasi ist seit April 1977 Chef der Kwangali und seit 1998 bei der Zentralregierung anerkannt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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