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Gesang, Tanz und jede Menge Stimmung

Praktikant Praktikant
Von Elke Reinauer, Windhoek

Doch zurück zum Anfang: Yma América eröffnete das Event im SKW mit dem Titelsong aus dem „König der Löwen“. Dann begrüßte Reiner Meutsch das Publikum: „Nach Namibia kommen ist wie nachhause zu kommen. Es ist meine zehnte Reise in dieses Land.“ Er bedankte sich beim Sportklub Windhoek und den über 100 Helfern. Er erzählte anschließend von seinen Projekten: 91 Schulen für 35000 Kinder sind bereits durch seine Stiftung Fly & Help entstanden. In der ganzen Welt. Zwei davon in Namibia.

Meutsch begrüßte auch Kavano Kakuva, Schulleiter der Grundschule in Omuhonga (Kunene-Region), der extra aus dem Norden angereist war. Und der auch seine Frau live an seinem Smartphone zugeschaltet hatte, damit sie das Event akustisch mitverfolgen konnte. Die Grundschule Omuhonga profitiert vom Reinerlös der Veranstaltung, damit sollen neue Klassenräume gebaut werden.

Anschließend trat der erste Gast des Abends auf: Michael Morgan, auch der deutsche Elvis genannt, rockte die Bühne mit „Für immer nur du“.

„Das Brot des Künstlers ist der Applaus und hier werden die Künstler noch satt“, sagte er, sichtlich angetan von der Begeisterung des Publikums. „Komm mit mir nach Kanada“, sang er als Zugabe und daraus wurde im Laufe des Liedes „Komm mit mir nach Namibia“.

Danach trat die Namibierin Nadine Baas auf. Sie sang „Wolke 7“ und verzauberte das Publikum mit ihrer glockenklaren Stimme.

„Wir Deutsche können noch viel von euch lernen, ihr seid ein tolles Publikum“, sagte Gotthilf Fischer, der den Windhoeker Männerchor und Female Vocale dirigierte. Der Chor sang unter seiner Leitung Volkslieder wie „Freut euch des Lebens“ und „Am schönen deutschen Rhein“. Das Publikum sang und klatsche begeistert mit. Fischer sagte, er würde am liebsten den ganzen Chor in seine Heimatstadt Stuttgart mitnehmen.

Die Stimmung war schon auf dem Zenit, als Kristina Bach auftrat. In einem sexy schwarzen Kleid sang sie „Unter die Haut“. Man merkte ihr an, wie sie es genoss, aufzutreten. Die Beziehung zwischen Sängern und Publikum an diesem Abend war einmalig. Wellen der Begeisterung schlugen hoch. Mit „Erst ein Cappuccino“ brachte Bach den Saal zum Kochen.

Auch Chris Roberts, der schon über 70 Jahre alt ist, sang live „Ich bin verliebt in die Liebe“ und „Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe“ konnten die Zuhörer textsicher mitsingen. Er bedankte sich beim Publikum und verkündete, dass er am liebsten gleich nach Namibia ziehen wollte.

Maxi Arland gab Lieder von Roy Black zum Besten. Sein Großvater hatte Black entdeckt.

Ireen Sheer machte den Zuschauern Feuer unterm Hintern mit „Feuerwerk“. Die 66-Jährige wirbelte über die Bühne wie ein junges Mädchen. „Ich bin ein absoluter Fan von euch und von Namibia“, sagte sie und fügte hinzu, dass sie heute Abend kein Kopfweh hätte. Anschließend sang sie wohl einen ihrer größten Hits: „Und heute Abend hab ich Kopfweh“.

Die Zuschauer sangen und tanzten mit wie die Wahnsinnigen. Wen es jetzt noch auf dem Stuhl hielt, dem war nicht mehr zu helfen. Der Saal bebte.

Dann kam eines der Highlights des Abends: die Wildecker Herzbuben. Sie traten in ihren berühmten Kostümen mit den roten Westen, Kniebundhosen und Hüten auf. Sie sangen erst „Herzilein“ und „Hallo Frau Nachbarin“. Dann folgte „La donna e mobile“ und weiter italienische Opernklassiker. Wer hätte das gedacht. Die größte Überraschung war wohl, als sie loslegten und „I want to break free“ von Queen zum Besten gaben.

Heino hätte sie schon vorgewarnt, meinte Anna-Maria Zimmerman, die anschließend auftrat. „Kein Publikum kann so feiern wie die Namibier! Da kann Deutschland einstecken“, meinte sie. Sie sang „Die Melodie in meinem Herzen“, und zog während ihrer Show die Schuhe aus, denn sie fühle sich „pudelwohl“. Die 27-Jährige verzauberte das Publikum mit ihrer Stimme und ihrem Charisma. Vielleicht kommt das Geheimnis ihrer Ausstrahlung auch davon, dass sie einen Hubschrauberabsturz überlebt hatte und dafür umso mehr zu schätzen wusste, dass sie nun wieder über die Bühne tanzen kann. Ihre Lebendigkeit und ihr Esprit wirkten anstecken.

„Könnt ihr noch?“, fragte Zimmermann das Publikum. Ja, natürlich! Die Zuschauer feierten unermüdlich mit. Costa Cordalis und seine Tochter Kiki stürmten mit ihrem Lied „Anita“ auf die Bühne. Da gab es kein Halten mehr, der ganze Saal sang den Hit. Mit einem Sirtaki ging es weiter. Die beiden gaben alles. Und zum Schluss noch einmal „Anita“.

Ohne Frage: Kein Publikum kann so feiern wie die Namibier.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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