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Geschafft: Black Africa holt sich den Meisterschaftstitel

Am Samstag, dem 20. und wohl wichtigsten Spieltag der Premierliga, ging es im Sam-Nujoma-Stadion in Katutura um alles oder nichts. Es versprach spannend zu werden, als Black Africa seinem Dauerrivalen Orlando Pirates auf dem Fußballfeld gegenübertrat, denn ein Sieg der schwarz-roten Mannschaft würde den Gesamtsieg in der aktuellen Spielsaison und damit den Meisterschaftstitel bedeuten.

Selten zuvor besuchten so viele Fans das Stadion wie an diesem Tag. Selten zuvor war die Stimmung von Anfang an so bombastisch. Es schien, als rechneten vor allem die Anhänger des Tabellenführers Black Africa, der vor diesem Spieltag einen Vorsprung von sieben Punkten auf den Zweitplatzierten Ramblers FC hatte, vom Anpfiff an mit einem Sieg ihrer Mannschaft.

Die Meute tobt, als nach kurzer Spielzeit das erste Tor fällt. Johannes Seibeb bringt seine Orlando Pirates in Führung (37.), die die erste Spielhälfte damit für sich entscheiden. Kaum eine Chance lassen sie der gegnerischen Mannschaft, die sich höchstens durch defensives Spielen bemerkbar macht. Nicht nur Seibeb ist an diesem Spieltag herausragend, sondern auch der schnelle Stanley Kamesiepo, der Black Africa kaum Zeit zum Atmen lässt.

Erst nach der Halbzeit kommt auch Black Africa in Schwung und scheint die Kehrtwende geschafft zu haben. Ein zielsicherer Schuss bringt Orlando Pirates in Bedrängnis, doch kann Torwart Helmuth Maletsky den Ball halten, bevor er ihn kurz darauf fallen lässt. Doch nicht nur der Ball, sondern auch Maletsky selbst geht zu Boden, stieß er zuvor offensichtlich mit einem Spieler zusammen. Am Boden liegend und von seinen Mannschaftskollegen umkreist, scheint es nahezu wie Zeitschinden, um die 1:0-Führung so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Untermalt von Buhrufen aus den Reihen der BA-Fans geht das Spiel nach einer kurzen Pause weiter und Black Africa startet erneut in die Offensive.
Der Zustand dauert nicht lange an, denn die Piraten holen sich immer wieder mit aggressivem Spielverhalten den Ball und steuern auf das gegnerische Tor zu. Wie aus dem Nichts jedoch schnappt sich Black Africa-Spieler Warren Neidel das runde Leder und positioniert es im Piraten-Tor (65.). Die Jubelschreie der Fans sind laut, die gegnerischen Fans dafür umso leiser. Gab es in der ersten Hälfte noch lautstarke Freudentänze, blickt man nun auf eine nahezu gedemütigte Fangemeinde. Die Piraten lassen dies nicht auf sich sitzen, so dass Klaas Blom zum 2:1 ansetzt und den Ball im Tor versenkt. Die Freude währt nicht lang, denn es handelt sich um ein Abseitstor.

Immer häufiger kommt es zu ungewollten Verzögerungen im Spielablauf. Insgesamt drei Spieler der Orlando Pirates lassen sich durch Sanitäter vom Spielfeld tragen. Noch häufiger sieht man Spieler minutenlang und scheinbar verletzt auf dem Rasen liegen, bevor sie im nächsten Augenblick aufspringen, um den Ball erneut für sich zu gewinnen. Auch die Gelbe Karte kommt häufig zum Einsatz.

In den letzten Atemzügen des Spiels kommt es seitens Black Africa zu fast unüberschaubaren und verzweifelten Versuchen, das gegnerische Tor zu treffen. Bradley Wermann und Rudi Louw zielen, treffen, doch die Mühe ist umsonst. Beide Spieler standen abseits, die Tore sind wertlos.

Was man anfangs nicht vermutete, tritt sechs Minuten vor Ende des dramatischen Spiels ein. Bradley Wermann beschert Black Africa mit einem Schuss in die linke Ecke des Tores den Sieg über Orlando Pirates. Nach einem ereignisreichen und vor allem fantastischen Spiel kann Black Africa mit sieben Punkten Vorsprung und zwei verbleibenden Spielen den heißersehnten Pokal und Scheck über 1 Million N$, überreicht durch den Vorsitzenden des Verbands der Namibischen Premierliga, J.J. Doeseb, mit nach Hause nehmen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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