Gesellschaft ist noch nicht so weit
Balian Buschbaum zum CAS-Urteil
Frankfurt/Main (dpa) - Balian Buschbaum feierte als Yvonne Buschbaum vor einer Geschlechtsangleichung große Erfolge im Stabhochspringen. Den Fall Caster Semenaya verfolgt der 38-Jährige mit großem Interesse - und Unverständnis. „Schade, dass Caster Semenyas Anliegen von jemand be- und verurteilt wurde, der nie in ihren Schuhen gelaufen ist. Schade, dass Gerichte über Verstand und nicht mit Empathie entscheiden“, sagte der 38-Jährige aus Aschaffenburg der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: „Mich würde wirklich interessieren, was Usain Bolt sagen würde, wenn man ihm Hormone gäbe, damit seine Beine schrumpfen. Nichts anderes verlangt man von Semenya“
Die Mann-Frau-Kategorisierung im Wettkampfsport ist Buschbaum „zu eindimensional. Wir wissen wissenschaftlich schon sehr, sehr lange, dass es eben nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern viele Nuancen dazwischen. Wenn ich mir den Verlauf von Caster Semenyas Geschichte genau ansehe, hat sie mein Mitgefühl für alles, was sie schon durchmachen musste - nur auf Grund der Tatsache, dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist“, sagte Buschbaum. „Ich bin davon überzeugt, wäre sie 100 Jahre später geboren, wären viele Diskussionen und Anordnungen undenkbar.“
Der frühere Leichtathlet wies auch auf besondere Körpermerkmale anderer Topstars hin, zum Beispiel bei 100-Meter-Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) und beim 23-fachen Schwimm-Olympiasieger Michael Phelps. „Usain Bolt, mit einer Körpergröße von 195 Zentimetern und einer Beinlänge von 110 Zentimetern, schreibt man ja auch nicht vor, dass er sich bitte die Beine kürzen lassen sollte“, erklärte Buschbaum.
„Die Gegner von Michael Phelps, der jahrelang den Schwimmsport dominierte, haben sich vielleicht auch gewünscht, dass er sich die Spannweite seiner Arme kürzen ließe. Fakt ist, dass Caster Semenya mit einem natürlich erhöhten Testosteronspiegel auf die Welt gekommen ist.“
Sicherlich sei der Testosteronwert entscheidend. „Allerdings sollten wir uns wirklich die Frage stellen, wie wir mit Vorteilen, die bei langer Suche jeder Sportler aufweisen wird, umgehen werden.“
Die Mann-Frau-Kategorisierung im Wettkampfsport ist Buschbaum „zu eindimensional. Wir wissen wissenschaftlich schon sehr, sehr lange, dass es eben nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern viele Nuancen dazwischen. Wenn ich mir den Verlauf von Caster Semenyas Geschichte genau ansehe, hat sie mein Mitgefühl für alles, was sie schon durchmachen musste - nur auf Grund der Tatsache, dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist“, sagte Buschbaum. „Ich bin davon überzeugt, wäre sie 100 Jahre später geboren, wären viele Diskussionen und Anordnungen undenkbar.“
Der frühere Leichtathlet wies auch auf besondere Körpermerkmale anderer Topstars hin, zum Beispiel bei 100-Meter-Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) und beim 23-fachen Schwimm-Olympiasieger Michael Phelps. „Usain Bolt, mit einer Körpergröße von 195 Zentimetern und einer Beinlänge von 110 Zentimetern, schreibt man ja auch nicht vor, dass er sich bitte die Beine kürzen lassen sollte“, erklärte Buschbaum.
„Die Gegner von Michael Phelps, der jahrelang den Schwimmsport dominierte, haben sich vielleicht auch gewünscht, dass er sich die Spannweite seiner Arme kürzen ließe. Fakt ist, dass Caster Semenya mit einem natürlich erhöhten Testosteronspiegel auf die Welt gekommen ist.“
Sicherlich sei der Testosteronwert entscheidend. „Allerdings sollten wir uns wirklich die Frage stellen, wie wir mit Vorteilen, die bei langer Suche jeder Sportler aufweisen wird, umgehen werden.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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