Gesetzesänderung gefordert
Abtreibungsbefürworter demonstrieren in der Landeshauptstadt
Von Jana-Mari Smith und Steffi Balzar
Windhoek
Der Protestmarsch am Wochenende signalisiert den zunehmenden Druck auf die Regierung, sich mit dem geltenden Abtreibungsgesetz auseinanderzusetzen. Die Aktivistin Beauty Boois hatte am 12. Juni eine Petition beim Parlament eingereicht, die zahlreiche Demonstrationen rund um die Legalisierung von Abtreibung auslöste. 70000 Menschen haben die Forderung von Boois nach einer Gesetzesänderung bereits unterschrieben.
Die bekannte Augenchirurgin Dr. Helena Ndume sprach sich am Samstag während des Protestmarsches in Windhoek zu Gunsten der Pro-Choice-Bewegung (die Abtreibung befürwortet), aus. Sie habe viele junge Mädchen durch sogenannte Hinterhofabtreibungen sterben sehen, erklärte sie bei einer Ansprache an die mehr als 300 Demonstranten.
„Das Abtreibungs- und Sterilisationsgesetz von 1975 verhindert keine Abtreibungen, sondern zwingt Mädchen und Frauen dazu, lebensgefährliche illegale Abtreibungen vorzunehmen, wenn sie sich einen sicheren Schwangerschaftsabbruch in Südafrika nicht leisten können“, so Ndume. „Aus diesem Grund habe ich mich den Protesten angeschlossen, für die Menschen in Ombili und Hakahana, deren Stimmen nicht gehört werden.“
Ndiilo Nthengwe hat zusammen mit Boois den Verbund für Frauenrechte „Voices for Choices and Rights Coalition“, gegründet. Nthengwe sagte am Samstag: „Wir werden den Erfolg der Proteste dazu nutzen, die Pro-Choice-Bewegung so lange am Leben zu erhalten, bis Frauen ihre reproduktiven Rechte zugesprochen bekommen“. Einer der Dutzenden Männer, die sich dem Marsch ebenfalls anschlossen, sagte: „Wir wollen auch anderen Männern zeigen, dass wir in diesem Kampf nur als Unterstützer und nicht als Entscheidungsträger hier sind, da es nicht unser Körper ist“.
Die Soziologin Lucy Edwards lobte die Pro-Choice-Bewegung und die Unterstützung vieler Männer, die sich den Demonstrationen und Online-Protesten in den vergangenen Monaten angeschlossen hatten. Sie zeigte sich enttäuscht „insbesondere von unseren weiblichen Parlamentarierinnen, die frauenfeindliche Politik offen unterstützen.“ Die Macht zur Änderung des Gesetzes liegt ihr zufolge jetzt jedoch in den Händen junger Namibier.
Ndeshi Namupala, die ebenfalls im Bereich der Soziologie tätig ist, stellte klar, dass bei Argumenten gegen Abtreibung die Realität armer und ausgegrenzter Frauen in Namibia außen vor gelassen werde. „Keinen Geschlechtsverkehr zu haben, wenn man sich kein Kind leisten kann, ist kein Argument. Wir wissen, dass nicht jede Frau in der Lage ist, über Geschlechtsverkehr zu verhandeln, geschweige denn über Safer Sex“.
Windhoek
Der Protestmarsch am Wochenende signalisiert den zunehmenden Druck auf die Regierung, sich mit dem geltenden Abtreibungsgesetz auseinanderzusetzen. Die Aktivistin Beauty Boois hatte am 12. Juni eine Petition beim Parlament eingereicht, die zahlreiche Demonstrationen rund um die Legalisierung von Abtreibung auslöste. 70000 Menschen haben die Forderung von Boois nach einer Gesetzesänderung bereits unterschrieben.
Die bekannte Augenchirurgin Dr. Helena Ndume sprach sich am Samstag während des Protestmarsches in Windhoek zu Gunsten der Pro-Choice-Bewegung (die Abtreibung befürwortet), aus. Sie habe viele junge Mädchen durch sogenannte Hinterhofabtreibungen sterben sehen, erklärte sie bei einer Ansprache an die mehr als 300 Demonstranten.
„Das Abtreibungs- und Sterilisationsgesetz von 1975 verhindert keine Abtreibungen, sondern zwingt Mädchen und Frauen dazu, lebensgefährliche illegale Abtreibungen vorzunehmen, wenn sie sich einen sicheren Schwangerschaftsabbruch in Südafrika nicht leisten können“, so Ndume. „Aus diesem Grund habe ich mich den Protesten angeschlossen, für die Menschen in Ombili und Hakahana, deren Stimmen nicht gehört werden.“
Ndiilo Nthengwe hat zusammen mit Boois den Verbund für Frauenrechte „Voices for Choices and Rights Coalition“, gegründet. Nthengwe sagte am Samstag: „Wir werden den Erfolg der Proteste dazu nutzen, die Pro-Choice-Bewegung so lange am Leben zu erhalten, bis Frauen ihre reproduktiven Rechte zugesprochen bekommen“. Einer der Dutzenden Männer, die sich dem Marsch ebenfalls anschlossen, sagte: „Wir wollen auch anderen Männern zeigen, dass wir in diesem Kampf nur als Unterstützer und nicht als Entscheidungsträger hier sind, da es nicht unser Körper ist“.
Die Soziologin Lucy Edwards lobte die Pro-Choice-Bewegung und die Unterstützung vieler Männer, die sich den Demonstrationen und Online-Protesten in den vergangenen Monaten angeschlossen hatten. Sie zeigte sich enttäuscht „insbesondere von unseren weiblichen Parlamentarierinnen, die frauenfeindliche Politik offen unterstützen.“ Die Macht zur Änderung des Gesetzes liegt ihr zufolge jetzt jedoch in den Händen junger Namibier.
Ndeshi Namupala, die ebenfalls im Bereich der Soziologie tätig ist, stellte klar, dass bei Argumenten gegen Abtreibung die Realität armer und ausgegrenzter Frauen in Namibia außen vor gelassen werde. „Keinen Geschlechtsverkehr zu haben, wenn man sich kein Kind leisten kann, ist kein Argument. Wir wissen, dass nicht jede Frau in der Lage ist, über Geschlechtsverkehr zu verhandeln, geschweige denn über Safer Sex“.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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