Gesprächskreis stellt sich vor
Jüngere Deutschsprachige sollen mehr Verantwortung übernehmen
Bei der kürzlich in Swakopmund organisierten Vorstellung des Gesprächskreises Deutschsprachiger Namibier wurde die schwache Vertretung der jüngeren Generation bedauert. Der Anlass wurde abgeschlossen mit allgemeiner Anerkennung der Initiative und dem Wunsch nach Nachhaltigkeit und Wirksamkeit im Sinne der Zielsetzungen.
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Der Gesprächskreis Deutschsprachiger Namibier wurde vor wenigen Monaten gegründet und will durch regelmäßige Kommunikation, sowohl innerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft als auch gegenüber anderen Sprach-, Kultur- oder Interessengruppen, Verständnis, Akzeptanz und gegenseitiges Vertrauen im Sinne der Völkerverständigung fördern.
Am vergangenen Donnerstag wurde die Initiative vorgestellt. Dabei gab das Gründungsmitglied Professor Gerhard Tötemeyer eine Erläuterung der Motive. Er hob dabei besonders zwei Aspekte hervor: Vertrauen und Toleranz. Namibia werde zunehmend geprägt von einem schwindenden Vertrauen zueinander. Dabei sei die Zeit angebrochen, dass Deutschsprachige, als vermeintlich einflussreichste Wirtschafsgruppe im Lande, mehr Stellung nehmen und an Lösungen mitwirken, um Mitgestalter einer zukunftsträchtigen Entwicklung zu sein.
Beim Wort Toleranz betonte Tötemeyer, dass damit das moralische Engagement und die Pflicht von Wahrung und Ausübung der Menschenwürde und Menschenrechte eingeschlossen seien. „Welche Identität beanspruchen wir als deutschsprachige Namibier in Namibia? Prägen uns Vorurteile, gebrauchen wir Toleranz im Sinne von Duldung? Es ist wichtig Toleranz zu knüpfen an Koexistenz, Respekt und Liebe“, sagte er.
Bei der Gelegenheit gab Hans-Volker Gretschel einen kurzen Rückblick auf die bisherige Rolle der Deutschsprachigen im Lande. So habe auf dem Weg in die Unabhängigkeit und danach, das politische Engagement vieler deutschsprachiger Namibier eine wichtige, positive Rolle gespielt. Nicht nur hätten fünf der 72 Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung einen verhältnismäßig hohen Prozentsatz der „Väter und Mütter“ des demokratischen Rechtsstaates Namibia dargestellt. Auch in den darauffolgenden Jahren hätten Deutschsprachige eine Rolle als Minister, Vizeminister, Generalstaatsanwalt, Staatssekretär, Bürgermeister oder auch als Oppositionspolitiker gespielt.
Es sei dennoch verständlich, dass sich Personen nach vielen Jahren aktiver Politik zurückgezogen hätten, sagte Gretschel. Dabei sei aber die Tatsache beunruhigend, dass aus der jüngeren Generation kein Nachwuchs die Verantwortung übernommen habe. „Es stellt sich die Frage: Sind die Deutschsprachigen mit ihrer Situation, geschützt durch die Verfassung, zufrieden und unbesorgt, oder meinen sie, als kleine Minderheit – trotz bedeutender historischer Vorbilder – nichts bewegen zu können?“, fragte er.
Im Anschluss gab Joachim von Wietersheim ein Überblick über die Zielsetzung des Gesprächskreises. Jener wolle demnach durch das Mittel der Kommunikation gegenseitiges Verständnis, Akzeptanz und Vertrauen fördern. Es werde auch eine landesweite Verbreitung angestrebt, um größere Wirksamkeit und Anerkennung zu erzielen. Im Rahmen seiner Relevanz werde der Gesprächskreis außerdem die Interessen seiner Teilnehmer öffentlich vertreten.
Bei der kürzlich in Swakopmund organisierten Vorstellung des Gesprächskreises Deutschsprachiger Namibier wurde die schwache Vertretung der jüngeren Generation bedauert. Der Anlass wurde abgeschlossen mit allgemeiner Anerkennung der Initiative und dem Wunsch nach Nachhaltigkeit und Wirksamkeit im Sinne der Zielsetzungen.
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Der Gesprächskreis Deutschsprachiger Namibier wurde vor wenigen Monaten gegründet und will durch regelmäßige Kommunikation, sowohl innerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft als auch gegenüber anderen Sprach-, Kultur- oder Interessengruppen, Verständnis, Akzeptanz und gegenseitiges Vertrauen im Sinne der Völkerverständigung fördern.
Am vergangenen Donnerstag wurde die Initiative vorgestellt. Dabei gab das Gründungsmitglied Professor Gerhard Tötemeyer eine Erläuterung der Motive. Er hob dabei besonders zwei Aspekte hervor: Vertrauen und Toleranz. Namibia werde zunehmend geprägt von einem schwindenden Vertrauen zueinander. Dabei sei die Zeit angebrochen, dass Deutschsprachige, als vermeintlich einflussreichste Wirtschafsgruppe im Lande, mehr Stellung nehmen und an Lösungen mitwirken, um Mitgestalter einer zukunftsträchtigen Entwicklung zu sein.
Beim Wort Toleranz betonte Tötemeyer, dass damit das moralische Engagement und die Pflicht von Wahrung und Ausübung der Menschenwürde und Menschenrechte eingeschlossen seien. „Welche Identität beanspruchen wir als deutschsprachige Namibier in Namibia? Prägen uns Vorurteile, gebrauchen wir Toleranz im Sinne von Duldung? Es ist wichtig Toleranz zu knüpfen an Koexistenz, Respekt und Liebe“, sagte er.
Bei der Gelegenheit gab Hans-Volker Gretschel einen kurzen Rückblick auf die bisherige Rolle der Deutschsprachigen im Lande. So habe auf dem Weg in die Unabhängigkeit und danach, das politische Engagement vieler deutschsprachiger Namibier eine wichtige, positive Rolle gespielt. Nicht nur hätten fünf der 72 Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung einen verhältnismäßig hohen Prozentsatz der „Väter und Mütter“ des demokratischen Rechtsstaates Namibia dargestellt. Auch in den darauffolgenden Jahren hätten Deutschsprachige eine Rolle als Minister, Vizeminister, Generalstaatsanwalt, Staatssekretär, Bürgermeister oder auch als Oppositionspolitiker gespielt.
Es sei dennoch verständlich, dass sich Personen nach vielen Jahren aktiver Politik zurückgezogen hätten, sagte Gretschel. Dabei sei aber die Tatsache beunruhigend, dass aus der jüngeren Generation kein Nachwuchs die Verantwortung übernommen habe. „Es stellt sich die Frage: Sind die Deutschsprachigen mit ihrer Situation, geschützt durch die Verfassung, zufrieden und unbesorgt, oder meinen sie, als kleine Minderheit – trotz bedeutender historischer Vorbilder – nichts bewegen zu können?“, fragte er.
Im Anschluss gab Joachim von Wietersheim ein Überblick über die Zielsetzung des Gesprächskreises. Jener wolle demnach durch das Mittel der Kommunikation gegenseitiges Verständnis, Akzeptanz und Vertrauen fördern. Es werde auch eine landesweite Verbreitung angestrebt, um größere Wirksamkeit und Anerkennung zu erzielen. Im Rahmen seiner Relevanz werde der Gesprächskreis außerdem die Interessen seiner Teilnehmer öffentlich vertreten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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