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Gesunde Beziehungen

Bad Honnef - Etwa 120 Mitglieder und Freunde der DNG waren seit Freitag auf der östlichen Rheinseite zusammengekommen, um sich mit Vorträgen und Diskussionen über den aktuellen Stand der deutsch-namibischen Beziehungen auszutauschen und Neuigkeiten aus Namibia zu erfahren. Zu Gast war neben dem früheren deutschen Botschafter in Windhoek, Wolfgang Massing, mit Neville Gertze auch der derzeitige Botschafter Namibias in Berlin. Der Diplomat eröffnete am Samstagmorgen mit einem Referat über das derzeitige deutsch-namibische Verhältnis die Veranstaltung.

In der immer wiederkehrenden Debatte um die deutsche koloniale Vergangenheit in Namibia rief der seit gut zehn Monaten in Berlin tätige Botschafter zu einem verantwortungsvollen Dialog miteinander auf, um die, so Gertze, "gesunden und gedeihenden Beziehungen" zueinander weiter zu fördern. Trotz der momentanen internationalen Wirtschaftsprobleme, deren Auswirkung Namibia in der Förderung von Uran, Zink und Kupfer, aber auch in der Tourismusbranche spürt, wäre das südwestafrikanische Land weiterhin "ein Ziel, dass deutschen Firmen interessante Möglichkeiten" eröffne, so der Botschafter weiter. Investoren würden zudem für den Ausbau der Infrastruktur, im Bereich der Wasserversorgung, aber auch auf dem Gebiet des Klimaschutzes benötigt.

Nachdem im Norden Namibias in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2008, 2009) Flutwellen auftraten, bekam auch Namibia die Folgen des globalen Klimawandels deutlich zu spüren. Die Möglichkeiten, die asiatische Firmen im gesamten Afrika erkennen, könnten auch andere Länder in Namibia nutzen. "Die Tür nach Namibia ist nicht verschlossen", so Gertze. In Bezug auf die Rückführung von in Deutschland lagernden namibischen Skeletten aus der Kolonialzeit verwies der Botschafter darauf, dass für momentan neun der zu untersuchenden Gebeine eine namibische Herkunft identifiziert werden konnte und Anfang 2010 mit einer Rückübertragung gerechnet wird.

Im weiteren Verlauf des DNG-Seminars schilderte der frühere Leiter des Windhuker Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung, Hubert René Schillinger, die politische Situation Namibias vor den Wahlen im kommenden November. Hein Möllers von der Informationsstelle Südliches Afrika wagte eine interessante Bestandsaufnahme der ins Stocken geratenen Wirtschafts- und Handelspartnerschaft zwischen der Europäischen Union und der einem "Scherbenhaufen gleichenden" entwicklungspolitischen Staatengemeinschaft des südlichen Afrika (SADEC), für die Möllers auch ein Auseinanderbrechen nicht ausschloss, falls keine Verständigung mit den europäischen Partnern gefunden wird.

Reges Interesse fand ein Referat von Heribert Weiland vom Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg, der Vor- und Nachteile verschiedener Modelle der Armutsbekämpfung skizzierte und dabei detailliert auf die Vergabe von Mikrokrediten und das viel diskutierte Grundeinkommen (BIG) einging. Zusätzlich warf Dorothea Müller (Universität Göttingen) einen viel beachteten Blick auf die in der namibischen Tourismusbranche bedeutender werdende Sparte der so genannten "freiwilligen Touristen", die als "Arbeitsgäste" im Rahmen eines Urlaubes wohltätige Organisationen und Vereine unterstützen und dabei nicht nur unentgeltlich arbeiten, sondern auch noch dafür einen meist vierstelligen Preis bezahlen.

Abschließend traten die Mitglieder der DNG am Sonntagmorgen zu ihrer turnusmäßigen Mitgliederversammlung zusammen. Präsident Klaus Hess bat, bereits ganz auf die kommende Fußballweltmeisterschaft in Südafrika eingestimmt, zu jedem Vortragsbeginn die Zuhörer mit Hilfe einer Vuvuzela-Tröte um Aufmerksamkeit und wurde für zwei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Im Jahr 2008 förderte die DNG mit etwa 310000 Euro eine Vielzahl von Projekt in den Bereichen Sozialarbeit, Naturschutz, Medizin, Kirche oder Wissenschaft. Für das kommende Jahr plant die namibische Botschaft in Berlin in Zusammenarbeit mit der DNG die Durchführung einer Festwoche anlässlich des 20. Jahrestages der 1990 erlangten Unabhängigkeit.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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