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Gewalt gegen Kinder ist Alltag
Gewalt gegen Kinder ist Alltag

Gewalt gegen Kinder ist Alltag

Der Tag des namibischen Kindes steht im Zeichen der Ermächtigung
Nina Kuelbs
Von Nina Külbs
Windhoek
Mindestens 45 Frauen meldeten von 2012 bis 2015 täglich der Polizei einen Fall von geschlechterspezifischer Gewalt. Diese Zahlen wurden auf der Internetseite www.knownamibia.com im Zusammenhang mit dem gestrigen Tag des namibischen Kindes bekannt gegeben. Die Webseite, mit der es sich die Gründern Lizette Feris laut eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht hat, „einzigartige und unerzählte Erlebnisse" aus diesem Land vorzustellen, berichtet weiterhin von der internationalen Annahme, dass nur rund 20 Prozent aller gewalttätigen Übergriffe gemeldet werden.
Vor diesem Hintergrund wurde das Thema des Tags des namibischen Kindes, der 2008 von der Regierung ins Leben gerufen wurde und seitdem jährlich am 28. September gefeiert wird, ganz bewusst vom diesjährigen Tag des afrikanischen Kindes (16. Juni) übernommen: Unter dem Titel „Konflikt und Krise in Afrika – zum Schutz der Kinderrechte" ist das Ziel dieser Feierlichkeiten, die namibischen Kinder zu stärken und sie auf ihre Rechte aufmerksam zu machen.
KnowNamibia bezieht sich außerdem auf einen Bericht zum Gesetz zur Bekämpfung häuslicher Gewalt, welcher vom Rechtshilfezentrum verfasst worden sei und besage, dass von sechs Personen, die in Gewalttaten verstrickt sind, vier Kinder seien. Eine Umfrage in der Hardap-Region der Nichtregierungsorganisation Victims 2 Survivors im Jahr 2015 habe zudem ergeben, dass 80 Prozent von 100 befragten Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren bereits direkt oder indirekt Gewalt erfahren hätten.
Weitere Zahlen werden im Hinblick auf Selbstmordversuche genannt: Gemäß einer globalen Gesundheitsumfrage in Schulen hätten 26,6 Prozent von 5400 befragten Schülern mindestens einmal innerhalb der vergangenen sechs Monate einen Selbstmordversuch unternommen.
„Um gegen diese düstere Aussicht für Namibias Nachwuchs anzukämpfen, sollten wir den Tag des namibischen Kindes feiern", so Feris, die im Zuge dessen gemeinsam mit der Kinderbetreuerin Jacqueline Moller ein Konzert von Kindern für Kinder in Windhoek veranstaltete. Darüber hin­aus fand auch ein „Spaß-Tag" an der Havana-Grundschule für rund 1000 Schüler statt, der von sieben Sozialarbeitern des Ministeriums für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge, der Abteilung zur Ermittlung von geschlechterspezifischer Gewalt am staatlichen Katutura-Krankenhaus und dem Grys-Block-Zentrum zur außerschulischen Betreuung organisiert wurde. Die Nichtregierungsorganisation Right for Respect veranstaltete zudem eine Gesprächsrunde, in der auch Kinder zu Wort kamen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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