Gewalt und Maulkorb

Kapstadt/Windhoek - Die 947 gewaltsamen und groben Verletzungen der Meinungs- und Pressefreiheit, die während der letzten drei Jahre aus elf Ländern der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika, Sadc, gemeldet wurden, werden in 31 gesonderte Delikte eingeteilt.

Bei einem Arbeitstreffen des Medieninstituts des Südlichen Afrika, Misa, in Kapstadt erklärte die Autorin des "Sadc-Sündenregisters", Jeanette Minnie, vergangene Woche, dass diese Liste demnächst auf mindestens 40 verschiedener Verstöße ausgedehnt werden müsse. Wie berichtet, ging es bei dem Arbeitstreffen um Vorschläge konkreter Hilfe für drangsalierte Journalisten.


Die Liste der Delikte reicht derzeit von Mord bis zur illegalen Verhaftung. Die häufigsten Verstöße gegen die Pressefreiheit und die freie Berufsausübung der Medienleute werden in den Kategorien Zensur, Verwarnung durch die Regierung, illegale Verhaftung und Verhör, Einschränkung der Bewegungsfreiheit sowie Todes- und Gewaltandrohung verzeichnet.


Im Falle von Simbabwe verbreitet Misa jetzt die Beurteilung, dass die jetzige Regierung die Verletzung der Meinungs- und Pressefreiheit legalisiert hat. Mit Abstand werden aus dem Land die meisten Verstöße gemeldet.