Gewerkschaft öffnet die Augen
Windhoek - Das Wohnrecht von Farmarbeitern soll laut Evaristus Kaaronda, Vize-Generalsekretär des Dachverbands der Gewerkschaften, NUNW (National Union of Namibian Workers), nicht mehr auf dem Schwarz-Weiß-Gegensatz verfochten werden. "Das Schema ,schwarzer Farmarbeiter gegenüber weißem Farmer' hat bei uns allen das Denken vernebelt", räumte er gestern ein, als er ein Konzept erläuterte, wonach NUNW sowie NAFWU (Farmarbeitergewerkschaft) für langfristiges Wohnrecht und Sicherheit der Landarbeiter eintreten wollen. Kaaronda sprach über "eviction", die Vertreibung von Arbeitern und ihrer Angehörigen, die infolge veränderter Wirtschaftsbedingungen oder Wechsel des Eigentümers arbeitslos würden und folglich auch ihren Wohnplatz aufgeben müssten. Als jüngstes Beispiel nannte er den Fall der Farm Otjiku, 90 km nördlich von Okahandja, wo infolge von Besitzerwechsel sieben Arbeiter samt ihrer Angehörigen, insgesamt 48 Menschen, auf der Straße säßen. "Diesmal ist es ein schwarzer Farmer, der schwarze Landarbeiter rausgeworfen hat."
Kaaronda nannte einen weiteren Fall, die so genannte Mix-Farm, die Staatssekretär Frans Kapofi nahe Brakwater gekauft habe. "Unsere eigenen Leute kaufen die Probleme mit ein und werden dann nicht damit fertig", sagte er unter Hinweis auf 3000 Squatter, die Kapofi gern loswerden wolle. Kaaronda schlug hier für die Gewerkschaft eine neue Lösung vor: Die Regierung solle diese Farm kaufen oder enteignen und dann als Wohn- und Siedlungsgebiet entwickeln, anstatt Kapofi zu helfen, die Squatter umzusiedeln. Die Wiese-Farm (Ongobo-West) sei "viel zu schnell enteignet" worden, fügte Kaaronda hinzu. Das schreibt er dem vermeintlichen Mineralvorkommen zu und gab zu verstehen, dass die Sache ohne den Erzaspekt wahrscheinlich anders gelaufen wäre. Kaaronda ging noch weiter: "Wenn der Arbeitgeber auf der Farm schwarz ist, tun wir wenig (d. Red.: bei einem Arbeitsdisput)." Die ganze Problematik will er mit dem vorgestellten Konzept "jetzt ansprechen". "Wir müssen aus unseren eigenen Fehlern lernen."
Der NAFWU-Vertreter Asser Hendricks fügte hinzu, dass trotz des Moratoriums gegen die Beendigung des Wohnrechts von Arbeitern, das zwischen der Regierung und der Namibischen Landwirtschaftsunion (NLU) der kommerziellen Farmer abgeschlossen worden sei, dennoch Verstöße und Rauswürfe vorkämen. In einem Podiumsgespräch im Fernsehen Anfang der Woche hatte NLU-Präsident Raimar von Hase erklärt, dass es unter NLU-Mitgliedern seit zwei Jahren keine Wohnrechtskündigung mehr gegeben habe.
Kaaronda definiert die Frage arbeitsloser Farmarbeiter jetzt als "Klassenproblem", das eine strukturierte Lösung verlange. Das sei eine Aufgabe des Kabinetts und des Erziehungsministeriums, das sich um die Kinder der Landarbeiter kümmern müsse. Absicherung des Wohnrechts, Vorzug von arbeitslosen Landarbeitern bei der Neusiedlung auf staatseigenen Farmen und "ökonomisch rentable" Bewirtschaftung von Neufarmern hat er sich auf die Fahnen geschrieben.
Kaaronda nannte einen weiteren Fall, die so genannte Mix-Farm, die Staatssekretär Frans Kapofi nahe Brakwater gekauft habe. "Unsere eigenen Leute kaufen die Probleme mit ein und werden dann nicht damit fertig", sagte er unter Hinweis auf 3000 Squatter, die Kapofi gern loswerden wolle. Kaaronda schlug hier für die Gewerkschaft eine neue Lösung vor: Die Regierung solle diese Farm kaufen oder enteignen und dann als Wohn- und Siedlungsgebiet entwickeln, anstatt Kapofi zu helfen, die Squatter umzusiedeln. Die Wiese-Farm (Ongobo-West) sei "viel zu schnell enteignet" worden, fügte Kaaronda hinzu. Das schreibt er dem vermeintlichen Mineralvorkommen zu und gab zu verstehen, dass die Sache ohne den Erzaspekt wahrscheinlich anders gelaufen wäre. Kaaronda ging noch weiter: "Wenn der Arbeitgeber auf der Farm schwarz ist, tun wir wenig (d. Red.: bei einem Arbeitsdisput)." Die ganze Problematik will er mit dem vorgestellten Konzept "jetzt ansprechen". "Wir müssen aus unseren eigenen Fehlern lernen."
Der NAFWU-Vertreter Asser Hendricks fügte hinzu, dass trotz des Moratoriums gegen die Beendigung des Wohnrechts von Arbeitern, das zwischen der Regierung und der Namibischen Landwirtschaftsunion (NLU) der kommerziellen Farmer abgeschlossen worden sei, dennoch Verstöße und Rauswürfe vorkämen. In einem Podiumsgespräch im Fernsehen Anfang der Woche hatte NLU-Präsident Raimar von Hase erklärt, dass es unter NLU-Mitgliedern seit zwei Jahren keine Wohnrechtskündigung mehr gegeben habe.
Kaaronda definiert die Frage arbeitsloser Farmarbeiter jetzt als "Klassenproblem", das eine strukturierte Lösung verlange. Das sei eine Aufgabe des Kabinetts und des Erziehungsministeriums, das sich um die Kinder der Landarbeiter kümmern müsse. Absicherung des Wohnrechts, Vorzug von arbeitslosen Landarbeitern bei der Neusiedlung auf staatseigenen Farmen und "ökonomisch rentable" Bewirtschaftung von Neufarmern hat er sich auf die Fahnen geschrieben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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