Gewerkschaft zieht die Rassenkarte
Windhoek/Rosh Pinah - Bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Windhoek zog MUN-Generalsekretär Joseph Hengari dabei gestern die Rassenkarte: Bei Skorpion Zinc verdiene ein weißer Arbeitnehmer noch immer deutlich mehr als ein farbiger, das Unternehmen halte sich nicht an die Affirmative-Action-Richtlinien und beschäftige in der Führungsebene fast ausschließlich weiße Südafrikaner. Hengari forderte die Kommission zur Gleichstellung am Arbeitsplatz (Employment Equity Commission) auf, diese Sachverhalte zu untersuchen. Zugleich, so Hengari, solle das Innenministerium überprüfen, wie die Südafrikaner an Arbeitsgenehmigungen gelangt seien, da die Positionen gleichermaßen von Namibiern besetzt werden könnten. Einwände de anwesenden Journalisten, dass für Skorpion Zinc von der Regierung genehmigte Ausnahmen gelten, wischte Hengari vom Tisch: "Wir halten uns strikt an das Gesetz. Und wir wollen im Bergbau kein zweites Ramatex." Vorwürfen, das Streiks wie der aktuelle potenzielle Investoren abschrecken könnte, entgegnete der hitzige Gewerkschafter: "Investoren, die nur herkommen, um namibische Arbeiter auszubeuten, sind nicht willkommen."
Im Visier der Gewerkschaft steht vor allem Skorpion-Zinc-Geschäftsführer Gerald Boting und dessen Äußerungen, er sei von streikenden Angestellten beleidigt worden. "Er und sein Team versuchen, die Nation mit ihren Lügen zu täuschen. Sie haben wenig, wenn nicht so gar nichts getan, um gute Arbeitsbeziehungen und -bedingungen bei Skorpion Zinc zu schaffen. Die Mine ist berüchtigt für ihre Rassendiskriminierung, mangelnde Fairness und schwache Führung", wetterte Hengari. Boting solle "das Maul halten" und "sich ändern, so lange er dazu noch Zeit hat".
Bestürzt zeigte sich die MUN auch über den Vorfall vom Wochenende, als zwei Streikende während eines Protestzuges im Anschluss an Räumung des Firmengeländes von Gummigeschossen aus der Waffe eines Sicherheitsmannes der Firma G4S getroffen worden waren. Dies sei barbarisch, und Andre Mostert, der Schütze, müsse umgehend vom Firmengelände entfernt werden, da er "gefährlich" sei und eine Bedrohung darstelle.
Zum Streik selber, den die Gewerkschaft in der vergangenen Woche genauso wie die Verhandlungen mit der Unternehmensführung ausgesetzt hatte, äußerste sich Hengari hingegen kaum. Allerdings sei die Arbeitnehmervertretung entrüstet darüber, dass Skorpion Zinc den Streikenden mit Disziplinarverfahren gedroht und mittlerweile zwei Arbeiter suspendiert habe. Er war allerdings nicht bereit, den Medien die entsprechenden Dokumente vorzulegen. Genauso sei es "barbarisch" und die Fortsetzung der "weißen Herrschaft", dass das Unternehmen nach der Unterbrechung des Streiks beschlossen habe, sämtliche Arbeiter in der betroffenen Tarifklasse vom Unternehmensgelände auszusperren. "Wir verurteilen, dass die Streikenden auf diese Weise bestraft und eine Hexenjagd gegen sie initiiert wird."
Heute steht ein Krisentreffen von Gewerkschaft, Arbeitgeberseite und dem Arbeitskommissar Bro-Mathew Shinguadja mit Arbeitsminister Immanuel Ngatjizeko an. "Wenn dabei nichts heraus kommt, dann werden die Minenarbeiter sprechen - und das laut", so Hengari, der gleichzeitig erklärte, landesweit würden alle Beschäftigten des Bergbausektors in höchste Alarmbereitschaft versetzt, um möglicherweise ebenfalls zur Unterstützung der Kollegen bei Skorpion Zinc die Arbeit niederzulegen.
Der Streik von zunächst rund 350 der knapp 700 fest angestellten Mitarbeiter hatte am 9. Mai begonnen. Hintergrund sind Gehaltsverhandlungen und Gespräche über Zusatzleistungen und Arbeitsbedingungen. Nach Medienberichten haben einige der Streikenden mittlerweile ein Angebot des Unternehmens über 12 Prozent mehr Lohn, Wohnungszulage und Transport angenommen.
Im Visier der Gewerkschaft steht vor allem Skorpion-Zinc-Geschäftsführer Gerald Boting und dessen Äußerungen, er sei von streikenden Angestellten beleidigt worden. "Er und sein Team versuchen, die Nation mit ihren Lügen zu täuschen. Sie haben wenig, wenn nicht so gar nichts getan, um gute Arbeitsbeziehungen und -bedingungen bei Skorpion Zinc zu schaffen. Die Mine ist berüchtigt für ihre Rassendiskriminierung, mangelnde Fairness und schwache Führung", wetterte Hengari. Boting solle "das Maul halten" und "sich ändern, so lange er dazu noch Zeit hat".
Bestürzt zeigte sich die MUN auch über den Vorfall vom Wochenende, als zwei Streikende während eines Protestzuges im Anschluss an Räumung des Firmengeländes von Gummigeschossen aus der Waffe eines Sicherheitsmannes der Firma G4S getroffen worden waren. Dies sei barbarisch, und Andre Mostert, der Schütze, müsse umgehend vom Firmengelände entfernt werden, da er "gefährlich" sei und eine Bedrohung darstelle.
Zum Streik selber, den die Gewerkschaft in der vergangenen Woche genauso wie die Verhandlungen mit der Unternehmensführung ausgesetzt hatte, äußerste sich Hengari hingegen kaum. Allerdings sei die Arbeitnehmervertretung entrüstet darüber, dass Skorpion Zinc den Streikenden mit Disziplinarverfahren gedroht und mittlerweile zwei Arbeiter suspendiert habe. Er war allerdings nicht bereit, den Medien die entsprechenden Dokumente vorzulegen. Genauso sei es "barbarisch" und die Fortsetzung der "weißen Herrschaft", dass das Unternehmen nach der Unterbrechung des Streiks beschlossen habe, sämtliche Arbeiter in der betroffenen Tarifklasse vom Unternehmensgelände auszusperren. "Wir verurteilen, dass die Streikenden auf diese Weise bestraft und eine Hexenjagd gegen sie initiiert wird."
Heute steht ein Krisentreffen von Gewerkschaft, Arbeitgeberseite und dem Arbeitskommissar Bro-Mathew Shinguadja mit Arbeitsminister Immanuel Ngatjizeko an. "Wenn dabei nichts heraus kommt, dann werden die Minenarbeiter sprechen - und das laut", so Hengari, der gleichzeitig erklärte, landesweit würden alle Beschäftigten des Bergbausektors in höchste Alarmbereitschaft versetzt, um möglicherweise ebenfalls zur Unterstützung der Kollegen bei Skorpion Zinc die Arbeit niederzulegen.
Der Streik von zunächst rund 350 der knapp 700 fest angestellten Mitarbeiter hatte am 9. Mai begonnen. Hintergrund sind Gehaltsverhandlungen und Gespräche über Zusatzleistungen und Arbeitsbedingungen. Nach Medienberichten haben einige der Streikenden mittlerweile ein Angebot des Unternehmens über 12 Prozent mehr Lohn, Wohnungszulage und Transport angenommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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