Gleichberechtigung als Fach

Im August 2018 war der öffentliche Aufschrei nach der brutalen Ermordung und Zerstückelung der neun-jährigen Avihe Chyril Ujaha groß. Kurz davor hatte ein eifersüchtiger Polizist seine Ex-Freundin in einem Windhoeker Supermarkt erschossen und knapp zwei Monate später, soll der Freund von Lindie Prinsloo ihr die Kehle durchgeschnitten haben. Seitdem reiht sich eine tragische Geschichte an die nächste. Nun hat am Wochenende ein geschasster Liebhaber seine Ex-Freundin und ihre Schwester brutal umgebracht und wieder einmal hat ein Polizist seine Waffe gegen seine Ex-Freundin gerichtet und sie schwer verletzt. Ein Mann erschlug eine Frau mit der Axt, usw., usw.

Den Tätern drohen keine Konsequenzen, weil das Rechtssystem überbelastet ist und die Fälle über Jahre hinweg vertagt werden. So droht auch das Polizeioberhaupt seinen Beamten mit Folgen, die er nie wahrmacht. Die Anzahl der Polizisten, die sich an Frauen vergehen, ist gemessen an der Bevölkerungszahl, abnormal hoch!

Aber wie soll irgendein junger Mann vor einer Frau Respekt entwickeln, wenn diese ihm wie eine Kuh auf dem Markt vorgeführt wird (siehe Olufuko-Festival)? Kinder prügeln sich ohne Folgen auf dem Schulhof - Junge wie Mädchen. Man beleidigt sich gegenseitig in den elektronischen Medien und das Opfer kann sich nicht wehren.

Vor Jahren wurde das Fach „Ethik“ an den südafrikanischen Universtäten eingeführt, als die Korruption total ausuferte. Durch ständige Bildung und Einsicht, sollte den künftigen Fachkräften beigebracht werden, wie wichtig der persönliche Anstand und ein grundiertes Moralverständnis für die Geschäftswelt eines Landes sind.

In ähnlicher Weise ist es an der Zeit, sofort an den Schulen (von der ersten bis zur letzten Klasse) die Gleichberechtigung als Fach zu lehren und zu erklären, sie praktisch auszuführen und unaufhörlich anzutrainieren, damit der Groschen endlich fallen kann. Die Frau darf einfach nicht mehr zum persönlichen Besitz werden - die Zeit des Redens ist endgültig vorbei!

Frank Steffen