Global und national
Schlettwein hat in dieser Woche am Mittwoch die Weltkonferenz indigener Gruppen in seiner Eigenschaft als Wirtschaftsminister eröffnet und dabei ökonomische Themen behandelt, weil die Konferenz weniger unter dem Kultur- als dem Wirtschaftsaspekt abgehalten wird. Das Treffen der Indigenen, worunter sich auch der Kulturminister Carlos Batzin von Guatemala befindet, geht heute zu Ende. Zu der Konferenz in Windhoek – die erste ihrer Art in Afrika – sind Vertreter einheimischer Minderheiten aus folgenden Ländern angereist: USA, Australien, Norwegen, Kanada und Guatemala.
Als Mitglied der globalem Gemeinschaft, so Minister Schlettwein, werde Namibia weiterhin global denken, werde sich aber gleichzeitig vergewissern, dass nationales und internationales Denken und Handeln für „Wachstum vor Ort“ (Growth at Home) sorgten und zwar in Gestalt konkreter Vorteile für die Bevölkerung. Förderung und Schutz vor schädlicher Einwirkung müsse über die Veredlung lokaler Rohstoffe und des Biomaterials angestrebt werden.
Schlettwein hat vor dem internationalen Publikum mit Aboriginees, Indianern und nordischen Minderheiten, darunter Lappen, die Maßnahmen geschildert, die die namibische Regierung zur Förderung landeseigener Minderheiten ergriffen hat. Ausgehend von der liberalen Verfassung, die jegliche Diskriminierung auf Grund von Rasse, Hautfarbe und Herkunft verbietet, hat der Minister auf Sondermaßnahmen für indigene Minderheiten hingewiesen, darunter vor allem die Nutzung und Veredlung regional vorhandener Ressourcen, um individuelle und kollektive Wohlfahrt und Wachstum der Wirtschaft anzuregen. Ausdrücklich hat Schlettwein auch auf die Politik der Aussöhnung verwiesen, die als Auftrag aus der Verfassung hervorgeht.
Die fortgesetzte Förderung von Kleinunternehmen (SMEs) hält Schlettwein vor der Kulisse einiger erwiesener Erfolge für besonders aussichtsreich, marginalisierten Minderheiten voranzuhelfen. Um eine solche Konferenz wie die derzeitige hier in Windhoek abzuhalten, sind die Teilnehmer auf die massive Unterstützung von Gönnern angewiesen, die vor allem aus den USA und Kanada zum Gelingen des Indigenen-Treffens in Windhoek beigetragen haben.
Von Eberhard Hofmann
Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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