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Goldpreis setzt seinen Siegeszug fort

Grund für den Höhenflug ist nach Angaben von Experten die von der US-Notenbank beschlossene Liquiditätsschwemme. Wegen der schleppenden Konjunkturerholung und der hohen Arbeitslosigkeit hatte die US-Notenbank am vergangenen Mittwoch zusätzliche Käufe von Staatsanleihen beschlossen. Die anhaltende Unsicherheit treibt die Anleger in den "sicheren Hafen" Gold. Zudem habe aber auch die wieder stärker in den Blick geratene Schuldenkrise in der Eurozone den Goldpreis gestützt, sagten Händler. Vor allem die Zahlungsfähigkeit von Irland werde zunehmend in Zweifel gezogen (dpa). In diesem Umfeld werde Gold als Alternative zu Währungen gesucht. Außerdem: Während die weltweite Nachfrage nach Gold steigt, sei die Produktion in den letzten Jahren stagniert. Mit einem schnell steigenden Goldangebot sei auch weiterhin nicht zu rechnen, so die Deutsche Bank in einer Analyse. "Würde man alles Gold der Welt in einen Würfel gießen, hätte er eine Kantenlänge von gerade einmal 22 Metern. Das ist nicht viel." Fazit: Es gibt nicht viel Gold auf der Welt.

In Rand gerechnet lag der Goldpreis am Dienstag bei 9674 Rand je Feinunze. Trotz des hohen US-Goldkurses notieren die regionalen Goldaktien immer noch unter ihren historischen Höchstständen. Durchwachsene Quartalsergebnisse sind ein Grund dafür, dass die Kursentwicklung der Minenaktien dem US-Feinunzenpreis nur bedingt gefolgt sind. Vor allem auch der Höhenflug des Rand hat der Preisentwicklung der Minenaktien einen Dämpfer verpasst. Die Johannesburger Börse bietet mit dem Newgold-ETF (GLD) einen Weg direkt in Gold zu investieren, ohne dass sich Anleger mit dem physischen Metall eindecken müssen. Der feste Wechselkurs des Rand hat allerdings dafür gesorgt, dass GLD derzeit immer noch unter seinem Allzeithoch notiert. Im Februar 2009 stieg der ETF auf knapp 97 Rand/Namibia-Dollar. Aus Südafrika wird vermeldet, dass der Verkauf von Krügerrand-Münzen stark gestiegen sei, seitdem das gelbe Metall vor wenigen Wochen erstmals über 1300 US-Dollar je Feinunze gestiegen ist (Quelle: SA Gold Coin Exchange).

Wirtschaftssendern wie Bloomberg zufolge schichten international agierende Anleger ihre Depots zunehmend zu Gunsten einer stärkeren Gewichtung von Rohstoffen um. Für die Hausse an den Rohstoffmärkten gebe es drei Hauptgründe. Zunächst wäre da die expansive Notenbankpolitik der amerikanischen Notenbank. Ihre Ankündigung, vor allem im mittelfristigen Laufzeitenbereich bis Juni 2011 jeden Monat für 75 Milliarden US-Dollar Staatsanleihen zu kaufen, hat die Anleiherenditen im fünfjährigen Laufzeitenbereich auf 1,04 Prozent gedrückt. "Diese Renditeentwicklung zwingt Investoren, auf anderen Märkten nach einer besseren Rendite zu suchen, zumal erwartet wird, dass die Märkte weiterhin mit Dollar geflutet werden", analysiert die britische Barclays Bank. "Die Edelmetallmärkte werden davon am meisten profitieren, aber letztlich hat es Auswirkungen auf den gesamten Rohstoffmarkt."

Zum Renditehunger der global investierenden Fondsmanager gesellt sich die kräftige Nachfrage der Schwellenländer. "Chinas Industrieproduktion ist im Oktober um mehr als 13 Prozent gestiegen, der Einzelhandelsabsatz um 19 Prozent, der Export um 23 Prozent. Dies verdeutlicht, welche Wachstumsmaschine die globale Nachfrage nach Rohstoffen steuert", analysiert die FAZ. Der dritte Grund warum Rendite suchendes Anlagekapital in werterhaltende Edelmetalle und Sachwerte wie Basismetalle geschleust wird, sei die Furcht vor Inflation. "Die Angst vor der Abwertung von Papierwährungen geht weltweit um", meinen Beobachter.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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