Gräben verhindern Verständigung
In der Debatte, in der Polemik und in der Träumerei um die Landreform agiert und agitiert jedes Lager auf eigenem Terrain, ohne dass rechte Brücken der Verständigung geschlagen werden. Präsident Hifikepunye Pohamba hat pflichtgemäß die Landlosen zu vertreten, derweil der kommerzielle Landwirtschaftsverband NLU als Interessenträger der Farmeigentümer für nüchterne Aufklärung und sorgsame Pflege der Datenbasis zu sorgen hat, die nicht ohne weiteres aus dem zuständigen Ministerium für Ländereien und Neusiedlung zu erhalten ist. Unter den kommerziellen Farmern gibt es eine langsam steigende Anzahl schwarze Farmer, die ihren Besitz auf dem freien Markt gekauft haben und die nicht zu den Neufarmern gehören, die vom Staat nach seinem Verständnis der Landreform eine gratis Hungerparzelle zugeteilt bekommen haben.
Präsident Pohamba hat dem deutschen Hörfunk in einem Exklusivinterview gestern deutlich zu verstehen gegeben, dass er in keiner Weise mit dem Verlauf der Landreform zufrieden ist und dass er darin großes Konfliktpotenzial sieht, wie er es letzthin schon dem Fernsehsender Al Jazeera gesagt hatte. Was bei Pohamba und anderen Politikern fehlt, die sich für die Landreform stark machen - Umverteilung eines Produktionsmittels, wie er sich auch ausdrückt - ist der Hinweis auf den Stand der Neuansiedlung und auf die Statistik, wie viele Farmen aus weißem in schwarzen Besitz gewechselt sind. Und was Pohamba und andere Polemiker immer wieder verschweigen ist, dass die Regierung angebotenes kommerzielles Farmland von mehreren hunderttausend Hektar abgewiesen hat, weil es dem Staat aus verschiedenen Gründen nicht ins Konzept gepasst hat.
Pohamba benutzt das rein emotionale politische Argument, weil er sich von den Forderungen überfordert fühlt. Er hat von der Interviewplattform reichlich Gebrauch gemacht. Es wird jedoch höchste Zeit, dass die Debatte einmal von beiden Seiten und in strukturiertem Ablauf öffentlich stattfindet, so dass zwischen Emotion und Luftschlössern, was die Landreform sein könnte, und den Realitäten endlich Nüchternheit über das Machbare eintritt. Immerhin hält der Präsident am Gesetzesrahmen der Landreform fest. Wir müssen in der Frage jedoch auch auf sachliche Führung bestehen.
Präsident Pohamba hat dem deutschen Hörfunk in einem Exklusivinterview gestern deutlich zu verstehen gegeben, dass er in keiner Weise mit dem Verlauf der Landreform zufrieden ist und dass er darin großes Konfliktpotenzial sieht, wie er es letzthin schon dem Fernsehsender Al Jazeera gesagt hatte. Was bei Pohamba und anderen Politikern fehlt, die sich für die Landreform stark machen - Umverteilung eines Produktionsmittels, wie er sich auch ausdrückt - ist der Hinweis auf den Stand der Neuansiedlung und auf die Statistik, wie viele Farmen aus weißem in schwarzen Besitz gewechselt sind. Und was Pohamba und andere Polemiker immer wieder verschweigen ist, dass die Regierung angebotenes kommerzielles Farmland von mehreren hunderttausend Hektar abgewiesen hat, weil es dem Staat aus verschiedenen Gründen nicht ins Konzept gepasst hat.
Pohamba benutzt das rein emotionale politische Argument, weil er sich von den Forderungen überfordert fühlt. Er hat von der Interviewplattform reichlich Gebrauch gemacht. Es wird jedoch höchste Zeit, dass die Debatte einmal von beiden Seiten und in strukturiertem Ablauf öffentlich stattfindet, so dass zwischen Emotion und Luftschlössern, was die Landreform sein könnte, und den Realitäten endlich Nüchternheit über das Machbare eintritt. Immerhin hält der Präsident am Gesetzesrahmen der Landreform fest. Wir müssen in der Frage jedoch auch auf sachliche Führung bestehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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