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"Grüner" Strom für Tsumkwe

Windhoek - Es ist das erste netzunabhängige Kraftwerk in der Geschichte Namibias. "Wir erfahren ein historisches Ereignis, was die technische Innovation im Bereich der grünen Energie angeht", sagte Paulinus Shilamba, Geschäftsführer des namibischen Stromproduzenten NamPower. Wie er erklärte, wurde die Anlage als durchgehend netzunabhängiges Elektrizitätswerk konzipiert, mit einer ausbaufähigen Gesamtleistung von 410 Kilowatt (kW). Der Solarteil besteht aus 916 Sonnenkollektoren mit einer Leistung von 201 kW, Wechselrichtern (200 kW), Akkumulatoren, die 720 Kilowattstunden (kWh) speichern können und drei Generatoren. Die zwei kleineren Stromaggregate liefern je 140 Kilovoltampere (kVA) und produzieren entweder unabhängig Strom oder unterstützen entsprechend die Leistung der Solarzellen. Der "große" 315-kVA-Generator, der bisher als Stromquelle für Tsumkwe diente, wird nun als Reserve benutzt und sorgt beispielsweise während der Wartung für eine ununterbrochene Stromversorgung.

Die Anlage wurde am 15. August vergangenen Jahres in Betrieb genommen (AZ berichtete). "Es freut mich bekannt zu geben, dass das Werk seither rund um die Uhr Elektrizität erzeugt", so Shilamba. Denn die Stromversorgung war bisher ein Problem in Tsumkwe, da es die größte Ortschaft Namibias ist, die keine Verbindung zum Stromnetz hat. "Es müssten rund 500 Kilometer an Überlandleitungen gelegt werden, um Tsumkwe ans NamPower-Stromnetz anzuschließen", sagt Shilamba. Zwar hatte der Ort eine Elektrizitätsquelle, allerdings sei diese laut Energieminister Isak Katali, "irregulär und auf 14 Stunden am Tag beschränkt". Anwohner seien gezwungen gewesen, sich durch eigene Solarplatten und Stromaggregate zu versorgen.

NamPower-Chef Shilamba zufolge ist das Tsumkwe-Energie-Projekt eine Partnerschaft zwischen dem Stromanbieter, der namibischen Regierung - durch den Otjozondjupa-Regionalrat -, der Stiftung für Wüstenforschung (Desert Research Foundation of Namibia, DRFN) und der Europäischen Union (EU). Die EU übernahm 75 Prozent der Kosten, NamPower 14 Prozent und der Staat finanzierte elf Prozent.
"Wir sind froh, ein entscheidender Partner bei der Suche nach sauberer Energie zu sein", sagte EU-Botschafter Raúl Fuentes Milani. Energie sei seit längerem schon ein Gesichtspunkt des EU-Kooperationskonzepts für afrikanische, karibische und pazifische (AKP) Länder gewesen. Dies habe in Absprache mit den AKP-Staaten zur Beschaffung der EU-Energie-Hilfsmittel geführt. Diese Hilfsmittel sollen in ländlichen und benachteiligten Gebieten durch entsprechenden Zugang zu Energiequellen die Armut vermindern. Auch das Tsumkwe-Projekt wurde mit Geldern aus diesem Programm finanziert.

"Das Ministerium macht beim Ausbau der Stromversorgung für ländliche Gebiete landesweit gute Fortschritte", erklärte Katali. So wurde auch das Jahresbudget des Energieministeriums für ländliche Elektrifizierung von 60 Millionen Namibia-Dollar (Finanzjahr 2010/11) auf 100 Millionen Namibia-Dollar (2011/12) angehoben. Doch das Engagement NamPowers in diesem Projekt ist laut Shilamba auch Teil der sozialen Unternehmensverantwortung, vor allem was die ländliche Stromversorgung und die Förderung von netzunabhängigen Kraftwerken betrifft.

Die DRFN-Direktorin Viviane Kinyaga erklärte, dass die Stiftung für Wüstenforschung die einzige nichtstaatliche Organisation (NGO) in Namibia sei, die sich im hohen Maße für erneuerbare Energien einsetze. So wolle Kinyaga auf die Mängel hinweisen, die verhinderten, dass Namibia auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien ein "wahrlich inspirierendes Land" wird. "Ich hoffe, dass in naher Zukunft Projekte wie dieses gang und gäbe sein werden; dass erneuerbare Energien ein fester Bestandteil der namibischen Stromversorgung werden und dass große Unternehmen, Einrichtungen und Stromversorger sich auf erneuerbarer Energien einstellen und nicht nur die kleinen NGOs und Privatunternehmen", wünscht sich Kinyaga.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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