Große Chance auf Wachstum
Tony Blairs Plädoyer für einen umfassenden Schuldenerlass und die Verdoppelung der Entwicklungshilfe ist auf dem Afrika-Gipfel des Weltwirtschaftsforums in Kapstadt unter der Geschäftswelt auf starken Widerhall gestoßen.
Kapstadt - Die große Mehrheit der rund 700 Teilnehmer, darunter rund 500 Geschäftsleute, unterzeichnete gestern einen Appell, in dem die zu Jahresbeginn vorgestellte Initiative des britischen Premiers ausdrücklich unterstützt wird. Das von dem Reuters-Vorsitzenden Niall FitzGerald eingebrachte Papier beschreibt den britischen Vorstoß als "einzigartige Chance", den weit zurückgefallenen Kontinent nach langen Jahren der Stagnation auf eine höhere Entwicklungsebene zu hieven und in die Weltwirtschaft zu integrieren.
Auch die Chefs einer Reihe südafrikanischer Konzerne lobten die Stoßrichtung der Initiative. Sowohl Lazarus Zim, der für Südafrika zuständige Geschäftsführer des Bergbaukonzerns Anglo-American, als auch Graham Mackay, Chef des britisch-südafrikanischen Brauriesen SAB Miller, betonten die "hohen Profitmargen" ihrer Konzerne in Afrika.
Auf mehr Skepsis stieß die Blair-Initiative indes in Berlin. Die Staatssekretärin im Entwicklungsministerium (BMZ), Uschi Eid, unterstrich, dass die Bundesregierung bei ihrer bisherigen Planung bleiben werde. Diese sieht bis 2014/15 einen Anstieg der Hilfe von gegenwärtig 0,33% des Bruttoinlandprodukts auf 0,7% vor. Sie selber könne in dem Vorschlag der Briten keine neuen Anstöße erkennen kritisierte Eid.
Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass die G8 seit 2002 über einen Aktionsplan verfüge, der sich kaum von der britischen Initiative unterscheide und von Europäern und Afrikanern gemeinsam vorangetrieben worden sei. Ebenso wichtig wie die Bereitstellung neuer Mittel, ist Eid zufolge der Ausbau von Institutionen, da nur sie eine angemessene Verteilung der Gelder ermöglichten.
Der britische Premierminister Tony Blair will den Bericht der "Kommission für Afrika" in der ersten Juliwoche den Staatschefs der acht wichtigsten Industriestaaten (G 8) bei ihrem Gipfeltreffen im schottischen Gleneagle vorlegen. Blairs Ansatz geht nach Ansicht von Beobachtern insofern über die bisherigen Afrika-Hilfen hinaus, als er wirtschaftliche und politische Fragen wie etwa einen umfassenden Subventionsabbau mit der Schaffung einer afrikanischen Einsatzgruppe bei Konflikten zu kombinieren sucht.
Trotz der positiven Stimmung übten eine Reihe von Gipfel-Teilnehmern Kritik am langsamen Vorankommen eines afrikanischen Entwicklungsplanes, der die Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Kontinents aber auch mit den Industriestaaten auf eine neue Grundlage stellen soll. Verschiedene Sprecher räumten ein, dass es den Regierungen in Afrika nicht gelungen sei, die Ziele der Neuen Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD) unter der eigenen Bevölkerung zu verbreiten.
Millard Arnold von der Baufirma Murray & Roberts erinnerte daran, dass seit der Verabschiedung der Rahmenbedingungen fünf Jahre verstrichen seien, ohne das etwas Konkretes geschehen wäre.
Kapstadt - Die große Mehrheit der rund 700 Teilnehmer, darunter rund 500 Geschäftsleute, unterzeichnete gestern einen Appell, in dem die zu Jahresbeginn vorgestellte Initiative des britischen Premiers ausdrücklich unterstützt wird. Das von dem Reuters-Vorsitzenden Niall FitzGerald eingebrachte Papier beschreibt den britischen Vorstoß als "einzigartige Chance", den weit zurückgefallenen Kontinent nach langen Jahren der Stagnation auf eine höhere Entwicklungsebene zu hieven und in die Weltwirtschaft zu integrieren.
Auch die Chefs einer Reihe südafrikanischer Konzerne lobten die Stoßrichtung der Initiative. Sowohl Lazarus Zim, der für Südafrika zuständige Geschäftsführer des Bergbaukonzerns Anglo-American, als auch Graham Mackay, Chef des britisch-südafrikanischen Brauriesen SAB Miller, betonten die "hohen Profitmargen" ihrer Konzerne in Afrika.
Auf mehr Skepsis stieß die Blair-Initiative indes in Berlin. Die Staatssekretärin im Entwicklungsministerium (BMZ), Uschi Eid, unterstrich, dass die Bundesregierung bei ihrer bisherigen Planung bleiben werde. Diese sieht bis 2014/15 einen Anstieg der Hilfe von gegenwärtig 0,33% des Bruttoinlandprodukts auf 0,7% vor. Sie selber könne in dem Vorschlag der Briten keine neuen Anstöße erkennen kritisierte Eid.
Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass die G8 seit 2002 über einen Aktionsplan verfüge, der sich kaum von der britischen Initiative unterscheide und von Europäern und Afrikanern gemeinsam vorangetrieben worden sei. Ebenso wichtig wie die Bereitstellung neuer Mittel, ist Eid zufolge der Ausbau von Institutionen, da nur sie eine angemessene Verteilung der Gelder ermöglichten.
Der britische Premierminister Tony Blair will den Bericht der "Kommission für Afrika" in der ersten Juliwoche den Staatschefs der acht wichtigsten Industriestaaten (G 8) bei ihrem Gipfeltreffen im schottischen Gleneagle vorlegen. Blairs Ansatz geht nach Ansicht von Beobachtern insofern über die bisherigen Afrika-Hilfen hinaus, als er wirtschaftliche und politische Fragen wie etwa einen umfassenden Subventionsabbau mit der Schaffung einer afrikanischen Einsatzgruppe bei Konflikten zu kombinieren sucht.
Trotz der positiven Stimmung übten eine Reihe von Gipfel-Teilnehmern Kritik am langsamen Vorankommen eines afrikanischen Entwicklungsplanes, der die Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Kontinents aber auch mit den Industriestaaten auf eine neue Grundlage stellen soll. Verschiedene Sprecher räumten ein, dass es den Regierungen in Afrika nicht gelungen sei, die Ziele der Neuen Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD) unter der eigenen Bevölkerung zu verbreiten.
Millard Arnold von der Baufirma Murray & Roberts erinnerte daran, dass seit der Verabschiedung der Rahmenbedingungen fünf Jahre verstrichen seien, ohne das etwas Konkretes geschehen wäre.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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