Große Demonstration vor Marientaler Magistratsgericht

Mariental - "Neun Personen, darunter ein ungeborenes Baby, wurden brutal auf der Farm Kareeboomkolk ermordet", sagte die Organisatorin einer friedlichen Demonstration in Mariental, Eva Rachel Neels, gestern Morgen. Hunderte Frauen, Kinder und Männer marschierten, meist in Schwarz gekleidet und zwei Särge tragend, durch die Straßen des Ortes und überreichten eine Petition vor den Toren des Gerichts an Magistratsrichter Alweendo Venatius im Beisein der Gouverneurin der Hardap-Region, Katrina Hanse. Die Einwohner der Hardap-Region drückten ihre Ablehnung gegenüber den kürzlich verübten Verbrechen aus und verurteilten jene Verbrecher, die Gewalt anwenden, um Rache zu üben oder Frauen und Kinder vergewaltigten. Die Anwesenden protestierten dagegen, dass diesen Verbrechern Kaution gewährt werde und dass Gerichtsverfahren immer wieder vertagt werden und somit eine Urteilsverkündung in die Länge gezogen wird. In der Petition forderten die Demonstranten, dass Verbrecher, die sich des Mordes oder der Vergewaltigung schuldig gemacht haben, eine lebenslange Haftstrafe mit Schwerstarbeit erhalten. Jede Art von Verbrechen an Mitmenschen wurde aufs Schärfste verdammt und den Angehörigen und Freunden der am vergangenen Wochenende ermordeten Farmarbeiter und des Ehepaars Erasmus sprachen die Demonstranten ihr Beileid aus.

"Ich möchte nicht rassistisch klingen, aber am vergangenen Wochenende wurde ein weißes Ehepaar brutal ermordet. Jedoch demonstrieren keine Weißen gemeinsam mit uns gegen die anhaltende und brutale Gewalt in unserem Land", sagte Eva Rachel Neels vor der großen Menge Demonstranten vor dem Magistratsgericht in Mariental, kurz bevor der Prozess gegen die beiden Beukes-Brüder begann.

Gouverneurin Hanse lobte den schnellen Erfolg der Polizei in dem Raubmordfall auf der Farm Kareeboomkolk und verdammte ebenfalls die steigende Kriminalität. Hanse rief die Bevölkerung in der Hardap-Region und im ganzen Land auf, gegen Verbrechen zu kämpfen, jegliche Art der Kriminalität zu melden und keinem Verbrecher Unterschlupf zu gewähren. Diesem Aufruf schloss sich Magistrat Venatius an und betonte, dass die Polizei auf die Zusammenarbeit der Bevölkerung angewiesen sei. Nur wenige der Demonstranten konnten anschließend in dem vollbesetzten Gerichtssaal Platz nehmen.