Große Freude am Weltspieltag
Von Ines Bresler, Windhoek
Im kleinen Hof des Opanganda-Gemeindezentrum in Katutura sitzen die vier- bis sechsjährigen Kinder, teilweise in bunter Kleidung, teilweise in ihrer Schuluniform auf kleinen Plastikstühlen. Eine Gruppe von sechs Schülern steht mit der Lehrerin vorne und singt: „He’s got the whole world in his hands“. Dann sagen die Kinder Psalm 23 auf, bevor alle gemeinsam das „Two little fingers“-Lied zur Melodie von „Bruder Jakob“ singen.
Im Anschluss stellt sich Meke Imbili, die Koordinatorin der National Early Childhood Developent Association, ans Pult: „Hallo Lehrer, Eltern, Organisatoren und vor allem: Hallo, meine lieben Kinder!“, fängt die junge Frau mit den kurzen Haaren und dem hellbraunen Pullover an. „Wir danken Gott, dem Allmächtigen, aber wir danken auch den Kindern, schließlich geht es heute um sie.“
Zeit zum Spielen
Im Gemeindezentrum sind 60 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, 15 von der Zanele-Mbeki-Grundschule, 15 von der English-Medium-Grundschule und von der 30 Oponganda-Vorschule, außerdem acht Betreuerinnen. Namibia nahm in diesem Jahr zum dritten Mal am „World Play Day“ teil, weil auch die Regierung an die Wichtigkeit des Kinderspiels glaubt. Der Tag findet einmal im Jahr statt, um Kinder und Eltern dazu zu ermutigen, den Fernseher einmal ausgeschaltet zu lassen und miteinander zu spielen – vor allem draußen. Die Kleinen sollen ausprobieren, wie es ist, einen Tag ohne Technik zu verbringen und sich körperlich zu betätigen. Schulen und andere Organisationen werden dazu eingeladen, Veranstaltungen rund um das Thema anzubieten. Das Motto 2015 war: „Zeit, um den Wert des Spieles zu feiern“. An diesem Tag, aber eigentlich an jedem Tag, sollte man sicherstellen, dass man die gemeinsame Zeit genießt.
Eltern sollen dafür sorgen, dass ihre Kinder auf sicherem Raum spielen können. Die Organisation ruft sie auf, sich Zeit für einzelne Kinder oder Gruppen zu nehmen. Außerdem liegt der Fokus darauf, dem Nachwuchs traditionelle Spiele beizubringen, die schließlich einen wichtigen Teil der Kultur eines Landes darstellen. Damit sie nicht in Vergessenheit geraten, sondern von Generation zu Generation weitergegeben werden. Nicht zuletzt fordern Imbili und ihre Mitstreiter auch dazu auf, Menschen aus der älteren Generation dazu zu holen. Die Kinder können viel von ihnen lernen. Der Hauptpunkt ist, dass Familien sich Zeit für einander nehmen sollten, anstatt ihre Kinder vor dem Fernseher zu parken.
Nach der Begrüßung und den Ansprachen geht es endlich los. Die Lehrerinnen holen Bälle aus Zeitungspapier und Plastiktüten hervor, werfen sie in die Lust und fragen: „Wer will in meiner Mannschaft sein?“ Ein lautes „Ich! Ich! Ich!“ aus allen Richtungen ist die Antwort. Die Kinder und Lehrer werfen die Bälle, die sie gemeinsam gebastelt haben, hin und her. Anschließend laufen die Kleinen auf den freien Platz hinter dem Hof. In vielen Gruppen laufen sie den Bällen hinterher, kreischen und lachen.
Pappmasché und Playmobil
Claudia Fernando ist für die Spiele-Bücherei zu ständig. Sie führt die Besucher durch den Container und sagt den Kindern, dass sie draußen bleiben müssen. „Sie sind ganz verrückt danach, Arzt oder Verkäufer zu spielen“, sagt Fernando, während sie auf das Regal mit dem Playmobil-Spielzeug zeigt. „Manchmal spielen die kleinen Kinder sogar, dass sie schwanger sind und ein Kind bekommen. Da fragt man sich, wo sie das aufgeschnappt haben.“
Neben Playmobil gibt es auch verschiedene Brettspiele und Bauklötze in diesem Container. Außerdem eine Reihe von selbstgebasteltem Spielzeug: Eine Blutdruckmanschette, ein Bügeleisen und einen Rasierapparat aus Pappe können die Kinder hier am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr benutzen. Die Kinder müssen erst über Monate zeigen, dass sie sorgsam mit dem Spielzeug umgehen, dann dürfen sie es auch ausleihen. Den Container hat die Deutsche Botschaft gesponsert, die Spielzeuge kommen von Terre des Hommes Deutschland.
Zurück im Hof herrscht mittlerweile ein großes Durcheinander: Zwei Mädchen schwingen ihre Hula-Hoop-Reifen, in der Ecke unter dem Dach halten drei Mädchen die geborgten Babypuppen im Arm. Mitten im Getümmel haben sich ein paar Schülerinnen Trommeln geschnappt und hauen darauf herum. „Teacher, teacher!“ rufen die Kinder draußen und verlangen nach Aufmerksamkeit. Stolz zeigen sie, was sie schon können. Keines von ihnen scheint elektronisches Spielzeug zu vermissen. Der Weltspieltag erfüllt seinen Zweck. Die Botschaft lautet: „Geht raus zum Spielen!“
World Play Day Song Namibia
Die namibische Hymne zum World Play Day auf Englisch, Herero, Oshiwambo, Damara und Afrikaans.
This is the day, this is the World Play Day
This is the day come children…let’s play together
Come let’s enjoy…Let us have fun
Together we can play and play
Indjee, tuu Nyandee
Ndino Eyuva Rouye Rokunyanda
Ouna Ileni Tu Dane
Mefiku Lounyuni Lokudana
Hare Hoado
Hare Ida Yuru
Ida Yuru Netse Tse!Guru Tsesa
Kom almal laat ons saamspeel
Dis Vandas wereld Speeldag
Im kleinen Hof des Opanganda-Gemeindezentrum in Katutura sitzen die vier- bis sechsjährigen Kinder, teilweise in bunter Kleidung, teilweise in ihrer Schuluniform auf kleinen Plastikstühlen. Eine Gruppe von sechs Schülern steht mit der Lehrerin vorne und singt: „He’s got the whole world in his hands“. Dann sagen die Kinder Psalm 23 auf, bevor alle gemeinsam das „Two little fingers“-Lied zur Melodie von „Bruder Jakob“ singen.
Im Anschluss stellt sich Meke Imbili, die Koordinatorin der National Early Childhood Developent Association, ans Pult: „Hallo Lehrer, Eltern, Organisatoren und vor allem: Hallo, meine lieben Kinder!“, fängt die junge Frau mit den kurzen Haaren und dem hellbraunen Pullover an. „Wir danken Gott, dem Allmächtigen, aber wir danken auch den Kindern, schließlich geht es heute um sie.“
Zeit zum Spielen
Im Gemeindezentrum sind 60 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, 15 von der Zanele-Mbeki-Grundschule, 15 von der English-Medium-Grundschule und von der 30 Oponganda-Vorschule, außerdem acht Betreuerinnen. Namibia nahm in diesem Jahr zum dritten Mal am „World Play Day“ teil, weil auch die Regierung an die Wichtigkeit des Kinderspiels glaubt. Der Tag findet einmal im Jahr statt, um Kinder und Eltern dazu zu ermutigen, den Fernseher einmal ausgeschaltet zu lassen und miteinander zu spielen – vor allem draußen. Die Kleinen sollen ausprobieren, wie es ist, einen Tag ohne Technik zu verbringen und sich körperlich zu betätigen. Schulen und andere Organisationen werden dazu eingeladen, Veranstaltungen rund um das Thema anzubieten. Das Motto 2015 war: „Zeit, um den Wert des Spieles zu feiern“. An diesem Tag, aber eigentlich an jedem Tag, sollte man sicherstellen, dass man die gemeinsame Zeit genießt.
Eltern sollen dafür sorgen, dass ihre Kinder auf sicherem Raum spielen können. Die Organisation ruft sie auf, sich Zeit für einzelne Kinder oder Gruppen zu nehmen. Außerdem liegt der Fokus darauf, dem Nachwuchs traditionelle Spiele beizubringen, die schließlich einen wichtigen Teil der Kultur eines Landes darstellen. Damit sie nicht in Vergessenheit geraten, sondern von Generation zu Generation weitergegeben werden. Nicht zuletzt fordern Imbili und ihre Mitstreiter auch dazu auf, Menschen aus der älteren Generation dazu zu holen. Die Kinder können viel von ihnen lernen. Der Hauptpunkt ist, dass Familien sich Zeit für einander nehmen sollten, anstatt ihre Kinder vor dem Fernseher zu parken.
Nach der Begrüßung und den Ansprachen geht es endlich los. Die Lehrerinnen holen Bälle aus Zeitungspapier und Plastiktüten hervor, werfen sie in die Lust und fragen: „Wer will in meiner Mannschaft sein?“ Ein lautes „Ich! Ich! Ich!“ aus allen Richtungen ist die Antwort. Die Kinder und Lehrer werfen die Bälle, die sie gemeinsam gebastelt haben, hin und her. Anschließend laufen die Kleinen auf den freien Platz hinter dem Hof. In vielen Gruppen laufen sie den Bällen hinterher, kreischen und lachen.
Pappmasché und Playmobil
Claudia Fernando ist für die Spiele-Bücherei zu ständig. Sie führt die Besucher durch den Container und sagt den Kindern, dass sie draußen bleiben müssen. „Sie sind ganz verrückt danach, Arzt oder Verkäufer zu spielen“, sagt Fernando, während sie auf das Regal mit dem Playmobil-Spielzeug zeigt. „Manchmal spielen die kleinen Kinder sogar, dass sie schwanger sind und ein Kind bekommen. Da fragt man sich, wo sie das aufgeschnappt haben.“
Neben Playmobil gibt es auch verschiedene Brettspiele und Bauklötze in diesem Container. Außerdem eine Reihe von selbstgebasteltem Spielzeug: Eine Blutdruckmanschette, ein Bügeleisen und einen Rasierapparat aus Pappe können die Kinder hier am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr benutzen. Die Kinder müssen erst über Monate zeigen, dass sie sorgsam mit dem Spielzeug umgehen, dann dürfen sie es auch ausleihen. Den Container hat die Deutsche Botschaft gesponsert, die Spielzeuge kommen von Terre des Hommes Deutschland.
Zurück im Hof herrscht mittlerweile ein großes Durcheinander: Zwei Mädchen schwingen ihre Hula-Hoop-Reifen, in der Ecke unter dem Dach halten drei Mädchen die geborgten Babypuppen im Arm. Mitten im Getümmel haben sich ein paar Schülerinnen Trommeln geschnappt und hauen darauf herum. „Teacher, teacher!“ rufen die Kinder draußen und verlangen nach Aufmerksamkeit. Stolz zeigen sie, was sie schon können. Keines von ihnen scheint elektronisches Spielzeug zu vermissen. Der Weltspieltag erfüllt seinen Zweck. Die Botschaft lautet: „Geht raus zum Spielen!“
World Play Day Song Namibia
Die namibische Hymne zum World Play Day auf Englisch, Herero, Oshiwambo, Damara und Afrikaans.
This is the day, this is the World Play Day
This is the day come children…let’s play together
Come let’s enjoy…Let us have fun
Together we can play and play
Indjee, tuu Nyandee
Ndino Eyuva Rouye Rokunyanda
Ouna Ileni Tu Dane
Mefiku Lounyuni Lokudana
Hare Hoado
Hare Ida Yuru
Ida Yuru Netse Tse!Guru Tsesa
Kom almal laat ons saamspeel
Dis Vandas wereld Speeldag
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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