Große Kleine Regenzeit
Fluch und Segen: Riviere laufen – Vieh vom Hagel erschlagen
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Ein derartiges Naturschauspiel hat es in Namibia lange nicht mehr gegeben – und schon gar nicht zu dieser Jahreszeit. Das Swakop-Rivier hat am Montagabend die Sandgruben wenige Kilometer vor dem Atlantik erreicht und die Wassermassen im Tsauchab-Rivier sollen es gestern Mittag am Sesriem-Canyon vorbei geschafft haben. „Dieser frühe Regen ist sehr erfreulich und in diesen Mengen recht ungewöhnlich“, sagte der Hobby-Meteorloge Klaus Knupp gestern im Gespräch mit der AZ.
In Rietoog kam es zeitweise auch zu einem starken Hagelfall. „Dieser hat den Regenmesser komplett zerstört, sodass wir gar nicht sagen können, wie viel es auf der Farm geregnet hat“, berichtet Cecilia Johr gestern gegenüber der AZ. Der Hagel habe zusammen mit den kräftigen Niederschlägen Kräle zerstört und Vieh getötet. „Wir rechnen mit etwa 50 Schafen und Ziegen, die vom Hagel erschlagen wurden oder von Wassermassen weggespült wurden“, sagte sie.
In sozialen Netzwerken häufen sich seit Montag Fotos und Videos vom Regen und fließenden Wassermassen. Berichten zufolge wurden bei Helmeringhausen über 100 Millimeter gemessen. In der Umgebung bei Kalkrand soll es 85 Millimeter geregnet und in der Erongo-Region bei Usakos 75 Millimeter gegeben haben.
Bei Usakos hat sich somit das Khan-Rivier schnell in einen reißenden Fluss verwandelt, dessen Wassermassen noch in der Nacht das Swakop-Rivier und wenig später Goanikontes und die Sandgruben erreicht haben. Ein im Swakop-Rivier aufgebautes Filmset, wo seit wenigen Tagen eine Reality-Show gedreht wird, ist in der Nacht überflutet und teils weggespült worden. Ein Teil der Filmcrew stand gestern Morgen hilflos am Ufer des Riviers und war vom Set komplett abgeschnitten.
Die Kleine Regenzeit ist normal zu dieser Jahreszeit, daher sind Niederschläge nicht ungewöhnlich“, sagte Knupp gestern. Besonders seien jedoch die „extreme Menge“ sowie die Tatsache, dass der Regen weit im Westen des Landes vorgekommen sei. „Meist kommt die Kleine Regenzeit weiter im Osten vor“, ergänzte er.
Ist dies ein Anzeichen auf eine ergiebige, bevorstehende Regenzeit? „Spekulieren kann man noch nicht. Es entwickelt sich zurzeit zwar ein schwaches El Niño-Phänomen, das uns sicherlich auch beeinflussen wird, aber es ist noch schwer zu sagen, wie die Regenzeit tatsächlich verlaufen wird. Es liegt aber ein spannendes Jahr vor uns mit diesem frühen Regen“, führte er aus.
Am gestrigen Redaktionsschluss gab es erneut Regenmeldungen, die aus verschiedenen Landesteilen vermeldet wurden. Das soll sich heute fortsetzen, hieß die Prognose des namibischen Wetteramts – und zwar im gesamten Land. Heiß und bewölkt soll es vor allem in den Kavango-Regionen und in der Sambesi-Region werden. Im restlichen Namibia, insbesondere in den Regionen Kunene und Otjozondjupa, sowie in den zentralen Landesteilen, soll es bewölkt und mild werden und vereinzelte Niederschlägen geben. An der Küste soll es ebenfalls mild werden und auch dort wird mit vereinzelten Niederschlägen gerechnet.
Regenmeldungen
Die Werte geben die Niederschläge am Montag (22. Oktober) an. Die Informationen stammen vom namibischen Wetteramt, vom Wetter-Netzwerk SASSCAL und von Lesern.
Arandis: 3mm
Capricorn Restcamp (bei Nabaseb): 25mm
Diepriver (Namib Desert Lodge): 36mm
Farm Huams (Helmeringhausen): 102mm
Farm Mannheim (Tsumeb): 20mm
Farm Ombu (Erongo): 75mm
Farm Westfalenhof (Okahandja): 31mm
Grootfontein: 19,1mm
Harmony (südl. von Windhoek): 38mm
Hosea-Kutako-Flughafen: 6,4mm
Kalkrand-Umgebung: 85mm
Karasburg: 12,8mm
Mpacha: 4,6mm
Omaruru: 27,2mm
Ondangwa: 6,4mm
Oshakati: 73,4mm
Otjiwarongo: 4,8mm
Regenstein: 31mm
Rehoboth: 21mm
Rundu: 1,5mm
Sesfontein: 3,3mm
Stampriet: 10mm
Tsumis: 21mm
Vogelfederberg: 12mm
Windhoek (Pionierspark): 15mm
Windhoek (Kleine Kuppe): 15 mm
Windhoek (Omeya): 12mm
Windhoek (Olympia): 11,5 mm
Windhoek (Zentral): 10mm
Windhoek (Avis): 9mm
Windhoek (Nord): 4mm
Windhoek (Wetteramt): 17,6mm
Windhoek (Elisenheim) 12mm
Windhoek (Eros-Flugplatz): 11,6mm
Windhoek (Ludwigsdorf) 9mm
Windhoek (Brakwater): 8mm
Windhoek (Nubuamis): 3mm
Wlotzkasbaken: 1,5mm
Ein derartiges Naturschauspiel hat es in Namibia lange nicht mehr gegeben – und schon gar nicht zu dieser Jahreszeit. Das Swakop-Rivier hat am Montagabend die Sandgruben wenige Kilometer vor dem Atlantik erreicht und die Wassermassen im Tsauchab-Rivier sollen es gestern Mittag am Sesriem-Canyon vorbei geschafft haben. „Dieser frühe Regen ist sehr erfreulich und in diesen Mengen recht ungewöhnlich“, sagte der Hobby-Meteorloge Klaus Knupp gestern im Gespräch mit der AZ.
In Rietoog kam es zeitweise auch zu einem starken Hagelfall. „Dieser hat den Regenmesser komplett zerstört, sodass wir gar nicht sagen können, wie viel es auf der Farm geregnet hat“, berichtet Cecilia Johr gestern gegenüber der AZ. Der Hagel habe zusammen mit den kräftigen Niederschlägen Kräle zerstört und Vieh getötet. „Wir rechnen mit etwa 50 Schafen und Ziegen, die vom Hagel erschlagen wurden oder von Wassermassen weggespült wurden“, sagte sie.
In sozialen Netzwerken häufen sich seit Montag Fotos und Videos vom Regen und fließenden Wassermassen. Berichten zufolge wurden bei Helmeringhausen über 100 Millimeter gemessen. In der Umgebung bei Kalkrand soll es 85 Millimeter geregnet und in der Erongo-Region bei Usakos 75 Millimeter gegeben haben.
Bei Usakos hat sich somit das Khan-Rivier schnell in einen reißenden Fluss verwandelt, dessen Wassermassen noch in der Nacht das Swakop-Rivier und wenig später Goanikontes und die Sandgruben erreicht haben. Ein im Swakop-Rivier aufgebautes Filmset, wo seit wenigen Tagen eine Reality-Show gedreht wird, ist in der Nacht überflutet und teils weggespült worden. Ein Teil der Filmcrew stand gestern Morgen hilflos am Ufer des Riviers und war vom Set komplett abgeschnitten.
Die Kleine Regenzeit ist normal zu dieser Jahreszeit, daher sind Niederschläge nicht ungewöhnlich“, sagte Knupp gestern. Besonders seien jedoch die „extreme Menge“ sowie die Tatsache, dass der Regen weit im Westen des Landes vorgekommen sei. „Meist kommt die Kleine Regenzeit weiter im Osten vor“, ergänzte er.
Ist dies ein Anzeichen auf eine ergiebige, bevorstehende Regenzeit? „Spekulieren kann man noch nicht. Es entwickelt sich zurzeit zwar ein schwaches El Niño-Phänomen, das uns sicherlich auch beeinflussen wird, aber es ist noch schwer zu sagen, wie die Regenzeit tatsächlich verlaufen wird. Es liegt aber ein spannendes Jahr vor uns mit diesem frühen Regen“, führte er aus.
Am gestrigen Redaktionsschluss gab es erneut Regenmeldungen, die aus verschiedenen Landesteilen vermeldet wurden. Das soll sich heute fortsetzen, hieß die Prognose des namibischen Wetteramts – und zwar im gesamten Land. Heiß und bewölkt soll es vor allem in den Kavango-Regionen und in der Sambesi-Region werden. Im restlichen Namibia, insbesondere in den Regionen Kunene und Otjozondjupa, sowie in den zentralen Landesteilen, soll es bewölkt und mild werden und vereinzelte Niederschlägen geben. An der Küste soll es ebenfalls mild werden und auch dort wird mit vereinzelten Niederschlägen gerechnet.
Regenmeldungen
Die Werte geben die Niederschläge am Montag (22. Oktober) an. Die Informationen stammen vom namibischen Wetteramt, vom Wetter-Netzwerk SASSCAL und von Lesern.
Arandis: 3mm
Capricorn Restcamp (bei Nabaseb): 25mm
Diepriver (Namib Desert Lodge): 36mm
Farm Huams (Helmeringhausen): 102mm
Farm Mannheim (Tsumeb): 20mm
Farm Ombu (Erongo): 75mm
Farm Westfalenhof (Okahandja): 31mm
Grootfontein: 19,1mm
Harmony (südl. von Windhoek): 38mm
Hosea-Kutako-Flughafen: 6,4mm
Kalkrand-Umgebung: 85mm
Karasburg: 12,8mm
Mpacha: 4,6mm
Omaruru: 27,2mm
Ondangwa: 6,4mm
Oshakati: 73,4mm
Otjiwarongo: 4,8mm
Regenstein: 31mm
Rehoboth: 21mm
Rundu: 1,5mm
Sesfontein: 3,3mm
Stampriet: 10mm
Tsumis: 21mm
Vogelfederberg: 12mm
Windhoek (Pionierspark): 15mm
Windhoek (Kleine Kuppe): 15 mm
Windhoek (Omeya): 12mm
Windhoek (Olympia): 11,5 mm
Windhoek (Zentral): 10mm
Windhoek (Avis): 9mm
Windhoek (Nord): 4mm
Windhoek (Wetteramt): 17,6mm
Windhoek (Elisenheim) 12mm
Windhoek (Eros-Flugplatz): 11,6mm
Windhoek (Ludwigsdorf) 9mm
Windhoek (Brakwater): 8mm
Windhoek (Nubuamis): 3mm
Wlotzkasbaken: 1,5mm
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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