Großer Plan, kleiner Einfluss
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Walvis Bay
D as Unternehmen Walvis Bay Salt Holdings (WBSH) hat einen neuen Markt gefunden und will mehr Salz gewinnen und exportieren. Für die geplante Expansion ist allerdings eine Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) erforderlich; einen Scoping-Bericht hat die Firma SLR Consulting verfasst und vor kurzem veröffentlicht.
Laut diesem Bericht gibt es bei der Expansion lediglich „ein kleines wirtschaftliches Risiko“. Grund dafür sei die gewaltige Nachfrage nach Salz aus Walvis Bay, das bereits in das südliche und westliche Afrika exportiert werde. „Die erhöhte Produktion wird einen höheren Profit für die Firma garantieren“, heißt es.
WBSH gewinne zurzeit etwa 750000 Tonnen Salz pro Jahr. Es handele sich um Speisesalz sowie Industriesalz. Diese Produktion soll um 250000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden, dafür benötige die Firma aber mehr Land. „WBSH wird zusätzlich 1500 Hektar in dem bestehenden Abbaulizenzgebiet beanspruchen“, heißt es.
Der größte identifizierte Einfluss der Expansion werde der Lkw-Verkehr von Walvis Bay zu den Salzfeldern und zurück darstellen. Laut dem Bericht will das Unternehmen die bestehende Lkw-Flotte mit neuen, größeren Lastkraftwagen ersetzen. „Dies wird die Anzahl der Lkw, die täglich die Straße nutzen, auch nach der Expansion reduzieren“, heißt es dazu.
Der Einfluss auf die Meeresumwelt könne allerdings nicht mit 100-prozentiger Sicherheit bestimmt werden, weil es laut dem Bericht keine Grundlage dafür gibt. Der Einfluss auf die Vogelwelt sei indes unterschiedlich: Bei bestimmten Arten wie zum Beispiel der Damara-Seeschwalbe sei das Brutgebiet betroffen. Bei anderen Vogelarten, wie zum Beispiel Flamingos, werde es sogar wegen eines größeren Jagdreviers Vorteile geben.
Abschließend heißt es im Bericht, dass die Einflüsse der geplanten Expansion auf die Umwelt nicht erheblich sein werden. „Es wurde mehrfach gesagt, dass die bestehenden Aktivitäten in der Minenlizenz wie zuvor fortgesetzt werden –nach der Expansion lediglich auf einem größeren Maßstab. Deshalb sollte eine Umweltfreigabe genehmigt werden“, heißt es weiter.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen