Loading svg Please wait while we translate the article
Großes Kino in 48 Stunden
Großes Kino in 48 Stunden

Großes Kino in 48 Stunden

Milena Schwoge
Mit wenig Zeit und begrenzten Ressourcen, dafür mit viel Motivation und Leidenschaft möchten sie gemeinsam Großes realisieren: Aufgeteilt in gemischten Projektgruppen aus Regisseuren, Kameramännern und Schauspielern wollen die Teilnehmer der ersten Ausgabe von KinoNamia gemeinsam Ideen für Kurzfilme entwickeln und ihre Konzepte anschließend in nur zwei Tagen filmisch umsetzen. Grenzen gibt es dabei bis auf das Zeitlimit keine. Die Teilnehmer können sowohl das Thema als auch Genre und Länge frei wählen.

Ab dem 19. August dreht sich am Goethe-Institut alles rund um die Kunst des Films. Am 21. August sollen die Resultate der dreitägigen Veranstaltung um 20 Uhr erstmalig im Goethe-Institut der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Vorführung ist kostenlos. Initiiert wurde die Veranstaltung von Hannah Lesch und Julia Odoj, die beide Freiwilligendienst bei der Deutschen Welle in Windhoek leisten. Unterstützt werden die deutschen Frauen bei ihrem Vorhaben von der Namibischen Filmkommission (NFC), dem Goethe-Institut, der Namibian Broadcasting Corporation sowie dem Cramer Café. KinoNamia ist Teil der internationalen Bewegung „KinoKabaret“, die bereits weltweit in über 70 Ländern zu Gast war. 1999 fanden sich die ersten leidenschaftlichen Filmproduzenten in Kanada zusammen, um gemeinsam kreativ zu werden. Unbewusst traten sie eine Welle los, die sich in den Folgejahren immer weiter ausbreitete.

Odoj entdeckte die Veranstaltung für unabhängige Filmemacher zufällig in Berlin. Sie bewarb sich und nahm damals als Make-up-Künstlerin am „KinoBerlino“ teil.

Zehn Tage vor ihrer Abreise nach Namibia trafen sich Odoj und Lesch, um sich über die bevorstehende Freiwilligenarbeit auszutauschen. Während ihrer Zeit in Afrika müssen sie sich für ein soziales Projekt engagieren. „Julia hat mir von KinoKabaret erzählt. Ich war sofort begeistert. Uns war schnell klar, dass wir die Bewegung nach Namibia bringen möchten“, erinnert sich Lesch. Beide kommen aus der Medienwelt: Odoj studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien, Lesch schloss ihren Bachelor in Journalismus mit dem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften in Darmstadt ab.

An der Idee schätzen die Gründerinnen vor allem das Zusammenkommen vieler Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen. „Jeder kann bei KinoNamia mitmachen. Es muss keiner Erfahrungen mitbringen oder Film studiert haben. Durch die bunte Mischung der Teilnehmer entstehen viele frische und innovative Ideen”, freut sich Lesch. Im Gegensatz zu anderen Gastgebern der Veranstaltung hat sich KinoNamibia bewusst gegen einen Wettbewerbsgedanken entschieden. „Bei uns gibt es am Ende keinen Gewinner. Jeder soll sich uneingeschränkt auf seine Idee konzentrieren können“, fügt sie hinzu.

Jeder könne sich seine Rolle selber aussuchen und zwischen spannenden Aufgaben wie Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler oder auch Musiker frei wählen. Um gleiche Voraussetzungen zu schaffen und alle Teilnehmer auf denselben Stand zu bringen, gibt es am ersten Tag eine Reihe von kleinen Einführungen in Schauspielerei, Regieleitung und das Verfassen von Drehbüchern. Um 12 Uhr beginnt dann offiziell der Countdown für die Filmemacher. Dann finden sie sich in Gruppen zusammen und fangen an, zu schreiben, filmen und zu schneiden. Für Fragen befinden sich jederzeit Ansprechpartner im Goethe-Zentrum. Jede Gruppe muss ihr Equipment selbst stellen. Gefilmt werden darf auch mit dem Smartphone. Sogar der nationale Fernsehsender NBC habe bereits sein Interesse an den Produktionen bekundet. „Wahrscheinlich werden die Filme mehrmals im Programm ausgestrahlt“, berichtet Lesch stolz. Durch die enge Zusammenarbeit mit Professionellen aus der Filmbranche eigne sich die Plattform vor allem für Nachwuchskünstler als eine Art Karrieresprungbrett.

Bewerbungen für online über die Facebook-Seite von KinoNamia oder vor Ort im Goethe-Institut entgegen genommen. Die Teilnahmegebühren betragen im Vorverkauf 20 N$ und beinhalten die Verpflegung während der dreitägigen Veranstaltung sowie eine kostenlose Kugel Eis im Cramer Café. Die ersten 50 Teilnehmer bekommen zudem ein T-Shirt geschenkt. Anmeldungen werden auch noch am Tag des Events akzeptiert. Die Eintrittskarten kosten dann 40 N$.

Die ersten Bewerber haben sich bereits für KinoNamia angemeldet. „Wir hoffen, dass sich noch viele weitere finden, die Lust auf Film haben. Neben namibischen Teilnehmern würden wir uns auch über den ein oder anderen internationalen Teilnehmer freuen“, betont Lesch. Werbung für die Veranstaltung haben sie und Odoj bereits gemacht. Neben dem Facebook-Auftritt haben sie Plakate in der Stadt aufgehängt und wollen nun auch Flyer verteilen. „Ich glaube, dass es für viele wahrscheinlich eines der ungewöhnlichsten Wochenenden werden wird. Aber das Tolle daran ist, dass es keine Hemmschwelle gibt und sich jeder etwas trauen kann wie zum Beispiel einfach mal einen Tag lang sein Talent als Schauspieler zu testen“, sagt die Journalistin.

Milena Schwoge

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!