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Großmächte graben sich in Klein Windhoek ein

Eberhard Hofmann
Nach Russland und China igeln sich nun auch die US-Amerikaner fest in Klein Windhoek ein. Die erste Botschaft der Amis dicht am Ausspannplatz auf dem Gelände der ehemaligen Atlanta (?) Schlachterei und nich weit von der Delta-Schule Windhoek (DSW) hatte sofort die Straßenverbindung vom Ausspannplatz zur DSW nich nur abgeriegelt und komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt, sondern die ham sommer gleich Panzersperren errichtet. Ähnliche Betonbrecher siehste auch an den Stränden in Südafrika, wo sich brüllende Brandung und Sturmflut zerschlagen. Ein Selbstmordfahrer mit Sprengstoff geladen - wie das so in Somalia, im Irak und in Afghanistan üblich is - kommt da nich weiter.

Wenn die US-Botschaft schließlich auf das Klein Windhoeker Gelände umzieht, wird die Sicherheit muhts noch wüst viel mehr gesteigert sein. Auch wenn wir in Ovenduka meinen, dass somalische und irakische Selbstmordanschläge hier nich möglich sein sollten, musste davon ausgehen, dass der Yankee keine Kans nimmt. Das alleiln schon, weil wir uns auf demselben Kontinent befinden, wo die Terroristen mindestens zwei US-Botschaften angegriffen und in Flammen haben aufgehen lassen, ganz egal ob die Attentäter damit viele Einheimische mit in den Tod geschickt haben. Schon jetzt werden bei den Bauarbeiten höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen, so dass die Bauzäune an der Straße bereits von Wachmännern patrouilliert werden. Der übemannshohe Bauzaun hat nich nur Spanische Reiter sondern auch Sicherheitslampen wie an der früheren Berliner Mauer. Schöne neue Welt.

Wenn der Komplex fertig is, sollte ganz Ovenduka mit feiern und nich nur die gelangweilte Prominenz. Schließlich stehen die US- und chinesische Botschaft und genauso die russische Gesandtschaft sowie die deutsche Botschaftsresidenz in Klein Windhoek auf historischem Boden von Ovenduka, wo Herero und Nama im Streit lagen, eine der ersten Brauereien gestanden hat, wo katholische Padres Wein angebaut und den süffigen Katholischen gebrannt ham. Wo paar deutsche Ansiedler mit erstem Gemüseanbau gesökkelt ham . Und wo das malerische Tal mit dem Klein-Windhoek-Rivier schließlich als Vorzeige-Vorort von Ovenduka sich als Luxus-Viertel gemausert hat. Die neue politische Elite verdrängt auch hier gern alte Straßennamen, um Schilder mit Namen zu beschriften, deren Träger ebenso wenig in Namibia waren wie Kaiser Wilhelm oder Bismark.

Aber tjeck das moi. Die US-Botschaft wird die Gesandtschaftsstätte der Chinesen im Ausmaß überflügeln. One-upmanship. Das Geltungsbedürfnis von Großmächten auf dem Botschaftsgelände. Und das „Wir-sind-Wer“ auf den Straßenschildern.

So isses eben.



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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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