Größte Herausforderung bleibt Bildung
Betr.: Modelle und Träume von einer Partnerschaft zugunsten besserer Schulqualität
Ein frischer Wind weht im südlichen Afrika. Einige unserer Nachbarstaaten, Angola, Simbabwe und Südafrika, haben sich von ihrer korrupten politischen Führung befreit. Auch bei uns gab es einige Veränderungen - allerdings muss auf vielen Gebieten noch viel geschehen.
Am 21. Februar war Tag der Muttersprache. Vielen Dank an die AZ für die ausführlichen Berichte über unsere kleinen deutschen Pivatschulen. Diese Schulgemeinschaften sind ein Vorbild für das ganze Land. Die kleinen Schulen und Heime spielen eine große Rolle in der Festigung der Muttersprache. Ich hatte das Vorrecht, in Privatheimen in Grootfontein und Otavi meine ersten Schuljahre zu verbringen. Privatschulen waren damals - vor ca. 70 Jahren - nicht nötig. In den Staatsschulen wurden deutsche Abteilungen eingeführt. Unter anderem wurden Lehrer aus Deutschland angestellt. Gerne erinnere ich mich an Frau Pricket, Frau Rogge und Herrn Mautschke in Grootfontein oder Herrn Hälbich und Herrn Bruhn in Otavi. Fräulein Dreyer und Schwester Ida führten die Heime. Sie waren streng, aber hinterließen bei uns etwas, das noch heute eine Rolle in unserem Denken und Handeln spielt. Als Heimkinder konnten wir nur in den Ferien nach Hause, Schule und Heim mussten das Elternhaus ersetzen. Das ist ihnen gelungen.
1965 wurde die erste rein deutschsprachige Staatsschule, die Glück-auf-Schule in Tsumeb, gegründet. Ich hatte das Glück, dort angestellt zu werden. Eine Gemeinschaft, Lehrer und Schüler, die einsame Klasse war. Auch diese Zeit bleibt unvergessen.
An der DOSW erlebte ich den Übergang von einer rein deutschen Schule zu einer Schule, die alle Sprachguppen aufnahmen musste. Dank der Schulgemeinschaft und der hervorragenden Lehrer konnte auch diese Schule das hohe Ziel, das wir uns vorgenommen hatten, erreichen. Bis heute gehört diese Schule noch zu den erfolgreichsten Staatsschulen im Land. Mit guten Lehrern und einer einsatzbereiten Schulgemeinschaft kann Schulerziehung erfolgreich sein!
Die größte Herausforderung Namibias bleibt Schulbildung und Berufsausbildung. Hier hat unsere Regierung seit 28 Jahren jämmerlich versagt. Warum werden nicht endlich fähige Politiker angestellt, die dieses Problem ernst nehmen? Es fehlt an Finanzen in den Staatsschulen. Eltern brauchen nicht mehr zu zahlen. Das war eine politische Entscheidung, die das Chaos noch vergrößert hat. Obwohl es die Pflicht der Regierung ist, endlich dieses Problem sinnvoll anzusprechen, sollten auch wir mitdenken und mithandeln. Dies geschieht schon seit Jahren in den deutschen Gemeinschaften (AGDS und viele andere Organisationen).
Auch Privatunternehmen sollten einen Beitrag leisten. Viele tun dies schon. Zu betonen ist es, dass es nicht nur um die Deutschsprachigen geht. Jeder namibische Bürger hat ein Recht auf eine anständige Schulausbildung. Der Privatsektor unterstützt viele, wenn nicht alle Sportarten. Das ist lobenswert und muss weitergeführt werden. Ist es nicht möglich, dass Privatfirmen auch in der Bildung eine Rolle spielen? Dies wäre sinnvoller als NEEEF. Eine „Win-Win“-Situation! Beispiel: Firma A unterstützt zwei oder mehr Schulen eigener Wahl und kontrolliert die Finanzen ihrer Beiträge. Sollte die Firma erfolgreich zur Entwicklung der betreffenden Schulen beitragen, müsste die Antwort der Regierung z.B. eine Steuerermäßigung sein. Ein weiterer Vorteil: Die Firmen kennen „ihre“ Schulen und können Schulabgänger entweder anstellen oder/und zu ihrer weiteren Ausbildung beitragen.
Es ist klar, dass auch BEE-Firmen an diesem Projekt teilnehmen müssen, denn es sind hauptsächlich ihre Gemeinschaften, die am meisten leiden. Die Schule könnte sich um ihre wirkliche Aufgabe kümmern und nicht dauernd irgendwelche Projekte zur Stärkung der Finanzen starten. Überfüllte Klassen, marode Gebäude, fehlendes Lehrmaterial und vieles mehr könnten der Vergangenheit angehören.
Die Regierung darf sich allerdings nicht jeglicher Verantwortung entziehen, z.B. anständige Gehälter, menschenwürdige Unterbringung aller Schulangestellten usw.
Es ist sicher nur ein Traum, aber träumen darf man ja.
Ernst Hashagen, Windhoek
Ein frischer Wind weht im südlichen Afrika. Einige unserer Nachbarstaaten, Angola, Simbabwe und Südafrika, haben sich von ihrer korrupten politischen Führung befreit. Auch bei uns gab es einige Veränderungen - allerdings muss auf vielen Gebieten noch viel geschehen.
Am 21. Februar war Tag der Muttersprache. Vielen Dank an die AZ für die ausführlichen Berichte über unsere kleinen deutschen Pivatschulen. Diese Schulgemeinschaften sind ein Vorbild für das ganze Land. Die kleinen Schulen und Heime spielen eine große Rolle in der Festigung der Muttersprache. Ich hatte das Vorrecht, in Privatheimen in Grootfontein und Otavi meine ersten Schuljahre zu verbringen. Privatschulen waren damals - vor ca. 70 Jahren - nicht nötig. In den Staatsschulen wurden deutsche Abteilungen eingeführt. Unter anderem wurden Lehrer aus Deutschland angestellt. Gerne erinnere ich mich an Frau Pricket, Frau Rogge und Herrn Mautschke in Grootfontein oder Herrn Hälbich und Herrn Bruhn in Otavi. Fräulein Dreyer und Schwester Ida führten die Heime. Sie waren streng, aber hinterließen bei uns etwas, das noch heute eine Rolle in unserem Denken und Handeln spielt. Als Heimkinder konnten wir nur in den Ferien nach Hause, Schule und Heim mussten das Elternhaus ersetzen. Das ist ihnen gelungen.
1965 wurde die erste rein deutschsprachige Staatsschule, die Glück-auf-Schule in Tsumeb, gegründet. Ich hatte das Glück, dort angestellt zu werden. Eine Gemeinschaft, Lehrer und Schüler, die einsame Klasse war. Auch diese Zeit bleibt unvergessen.
An der DOSW erlebte ich den Übergang von einer rein deutschen Schule zu einer Schule, die alle Sprachguppen aufnahmen musste. Dank der Schulgemeinschaft und der hervorragenden Lehrer konnte auch diese Schule das hohe Ziel, das wir uns vorgenommen hatten, erreichen. Bis heute gehört diese Schule noch zu den erfolgreichsten Staatsschulen im Land. Mit guten Lehrern und einer einsatzbereiten Schulgemeinschaft kann Schulerziehung erfolgreich sein!
Die größte Herausforderung Namibias bleibt Schulbildung und Berufsausbildung. Hier hat unsere Regierung seit 28 Jahren jämmerlich versagt. Warum werden nicht endlich fähige Politiker angestellt, die dieses Problem ernst nehmen? Es fehlt an Finanzen in den Staatsschulen. Eltern brauchen nicht mehr zu zahlen. Das war eine politische Entscheidung, die das Chaos noch vergrößert hat. Obwohl es die Pflicht der Regierung ist, endlich dieses Problem sinnvoll anzusprechen, sollten auch wir mitdenken und mithandeln. Dies geschieht schon seit Jahren in den deutschen Gemeinschaften (AGDS und viele andere Organisationen).
Auch Privatunternehmen sollten einen Beitrag leisten. Viele tun dies schon. Zu betonen ist es, dass es nicht nur um die Deutschsprachigen geht. Jeder namibische Bürger hat ein Recht auf eine anständige Schulausbildung. Der Privatsektor unterstützt viele, wenn nicht alle Sportarten. Das ist lobenswert und muss weitergeführt werden. Ist es nicht möglich, dass Privatfirmen auch in der Bildung eine Rolle spielen? Dies wäre sinnvoller als NEEEF. Eine „Win-Win“-Situation! Beispiel: Firma A unterstützt zwei oder mehr Schulen eigener Wahl und kontrolliert die Finanzen ihrer Beiträge. Sollte die Firma erfolgreich zur Entwicklung der betreffenden Schulen beitragen, müsste die Antwort der Regierung z.B. eine Steuerermäßigung sein. Ein weiterer Vorteil: Die Firmen kennen „ihre“ Schulen und können Schulabgänger entweder anstellen oder/und zu ihrer weiteren Ausbildung beitragen.
Es ist klar, dass auch BEE-Firmen an diesem Projekt teilnehmen müssen, denn es sind hauptsächlich ihre Gemeinschaften, die am meisten leiden. Die Schule könnte sich um ihre wirkliche Aufgabe kümmern und nicht dauernd irgendwelche Projekte zur Stärkung der Finanzen starten. Überfüllte Klassen, marode Gebäude, fehlendes Lehrmaterial und vieles mehr könnten der Vergangenheit angehören.
Die Regierung darf sich allerdings nicht jeglicher Verantwortung entziehen, z.B. anständige Gehälter, menschenwürdige Unterbringung aller Schulangestellten usw.
Es ist sicher nur ein Traum, aber träumen darf man ja.
Ernst Hashagen, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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