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Größte Rallye ab nächsten Jahr in Südamerika

Windhoek - Patrice Clerc, Präsident der Amaury-Sportorganisation (ASO) und Etienne Lavigne, Direktor der Rallye Dakar, gaben bekannt, dass die Prestigerallye nun in Südamerika stattfinden wird. Der Startschuss soll am 3. Januar 2009 erfolgen. Die Veranstalter versprechen den Teilnehmern einen spannenden und heimtückischen Kurs, der eine Gesamtlänge von rund 9000 Kilometern umfasst.

Zwischen dem Pazifischen Ozean und den Anden gelegen, bietet Chile die wahrscheinlich unwirklichsten Strecken für die waghalsigen Fahrer. Über die Atakama-Wüste geht es in Richtung Norden, vorbei am höchsten aktiven Vulkan, dem Ojos del Salado. Auf einer Streckenlänge von ungefähr 3500 Kilometern geht es dann durch Argentinien.

Mit dabei sein will auch Namibias Rallye-Neuling Ingo Waldschmidt. Nach der kurzfristigen Absage der Rallye Dakar sieht Waldschmidt in der "Rallye-Series" Argentinien und Chile die einzige Alternative. "Diese Rallye wird dem Original natürlich nie das Wasser reichen können, aber es ist, zumindest von der Distanz her, fast das Gleiche", so Waldschimidt.

Wie bei Waldschmidt wird sich wohl für alle Fahrer die Finanzfrage als größtes Problem entpuppen. Die Geräte der einzelnen Mannschaften lagern zurzeit in Europa sowie in den USA; diese nach Südamerika zu verschiffen kostet die Teams Unmengen an Geld. Doch hier will die ASO den Teilnehmern entgegen kommen und ein Schiff zum Transport der Motorräder, Autos und Lkw zur Verfügungen stellen. Ob dies dann tatsächlich passieren wird, ist allerdings weiterhin fraglich. Ein positives Zeichen setzte die ASO aber schon: Alle Fahrer, die sich für die Rallye in diesem Jahr angemeldet haben, haben einen Startplatz sicher und müssen nicht den neuen Teilnahmepreis bezahlen. Dies ist Waldschmidt zufolge ausschlaggebend für seine Beteiligung, da jedes Jahr zwischen 30 000 und 50 000 Namibia-Dollar auf den Vorjahres Peis gehauen werden. "Das ist eine Menge Geld", so Waldschmidt weiter. Da alle Versorgungs-Trucks der Rallye-Raid-UK, der Mannschaft von Waldschmidt, schon fertig aufgebaut und ihre nötigen Modifikationen erhalten haben und dann doch nicht starten konnten, wird ein Großteil der Kosten auf den Fahrern sitzen bleiben. Waldschmidt könnte im Ernstfall um die 300 000 Namibia-Dollar verlieren. Waldschmidt selber tappt mit der Vorbereitung weiter noch ziemlich im Dunkeln, er erhält zwar regelmäßig Informationen von Rallye-Raid-UK, doch wann und wie die weitere Planung erfolgen soll, ist unklar. Ab dem 15. März können die Fahrer und Teams sich dann offiziell für die Rallye einschreiben

Zwei gute Seiten hat die Rallye aber schon jetzt für Waldschmidt: Es wird für fast alle Fahrer neues Terrain sein. Kaum einer hat die Strecke schon bewältigt, und somit wird keiner mit Kenntnissen über die Piste ins Rennen gehen. Zudem wird die Rallye in Argentinien und Chile im Sommer gefahren. "Das passt mir sehr gut. Ich bin aus Afrika und kein Freund der Kälte. Das wird wohl der einzige Nachteil der Rallye Dakar sein: Die Kälte, die sie mit sich bringt", so Waldschmidt lachend.

Die Rallye Dakar wurde kurzfristig vor ihrem Start im Januar abgebrochen, nachdem vier französische Touristen in Mauretanien ermordet worden waren. Obwohl die mauretanische Regierung versichert hatte, die Sicherheit der Fahrer garantieren zu können, entschloss sich die ASO, die Rallye abzusagen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Namibias erster Rallye-Dakar-Teilnehmer Waldschmidt bereits im Fahrerlager in Lissabon und musste daraufhin in die Heimat zurückkehren. Ob die Rallye in den kommenden Jahren wieder in Afrika starten wird, ist weiter unklar.

Jetzt wird Waldschmidt sich zunächst auf seine große Leidenschaft, das Enduro-Fahren, konzentrieren. Mit der Unterstützung von Shell V-Power wird er zusammen mit fünf anderen Fahrern an sechs nationalen Enduro-Rennen und an fünf "Off-Road"-Rennen teilnehmen, die in Namibia, Sambia, Simbabwe, Botswana und Südafrika ausgetragen werden. Auch die AMU Baja in Sambia sowie das zermürbende Roof-of-Africa-Rennen stehen auf dem Programm der Fahrer.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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