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Größter Fund des Jahrhunderts

Oranjemund - Das Diamantunternehmen Namdeb präsentierte den dennoch spektakulären Fund jetzt erstmals geladenen Pressevertretern und erklärte, dass das Schiff zwar eindeutig unter der Flagge Portugals vor Namibias Küste segelte, dies jedoch auf keinen Fall vor dem Jahre 1525 - also fast vier Jahrzehnte nachdem Diaz 1488 als erster Europäer seinen Fuß auf namibisches Festland setzte. Das ergab, so Dr. Bruno Werz vom Institut für maritime archäologische Forschungen aus Kapstadt, die Analyse der im Wrack gefundenen Gold- und Silbermünzen, von denen die älteste im Jahr 1525 geprägt worden sei.

Trotzdem sei der Fund von immenser Wichtigkeit sowohl für Namibia und die Region, als auch für die gesamte wissenschaftliche Welt, betonte der Leiter des Projekts "Oranjemund Shipwreck", Dr. Webber Ndoro. Auch aus deutscher Sicht berge die Ladung des Schiffes eine gewisse Brisanz, denn die gefundenen Kupferingoten stammten aus dem Hause Fugger. Mehr als eine Tonne davon habe der Dreimaster an Bord gehabt. Bei den Ingoten handele es sich um halbkugelförmige Kupferbarren, aus denen entweder Münzen geprägt oder die zu Bronze weiterverarbeitet werden sollten. Diese Artefakte tragen das Siegel der deutschen Kaufmannsfamilie, die während des 16. Jahrhunderts wiederum rege Handelsbeziehungen zur portugiesischen Krone pflegte. Ferner könne auch das entdeckte Elfenbein in Verbindung zu den Fuggern stehen. Francisco Alves vom portugiesischen Kulturministerium und Leiter des Nautical and Underwater branch of portugiese Heritage, der jetzt für einige Wochen vor Ort an der Fundstelle weilte, berichtete, dass die Fugger seinerzeit viel afrikanisches Elfenbein nach Asien exportiert haben.
Dabei handelt es sich derzeit jedoch noch um vage Vermutungen. Weitere Untersuchungen müssten jetzt die Herkunft des Elfenbeins klären. Genaue Erkenntnisse über Schiffsart, Besatzung und Bestimmung konnte das Forscherteam um Werz, Ndoro und Namdeb-Chefarchäologe Dr. Dieter Noli zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen. Wahrscheinlich sei jedoch, dass es sich bei dem Wrack um die Überreste eines Handelsschiffes handelt. Die Bewaffnung aus Vorder- und Hinterladerkanonen diente vermutlich lediglich zu Verteidigungszwecken. Nach der Sicherung der Artefakte steht nun die Bergung des eigentlichen Wracks an. In den kommenden Wochen sollen die Schiffsreste von der Fundstelle entfernt werden. Diese liegt sieben Meter unter dem Meeresspiegel hinter einer künstlichen Sperre vor dem Wasser. Diese weiter aufrecht zu erhalten, würde nicht nur den finanziellen Rahmen sprengen, sondern auch dem Wrack an sich schaden. Die organischen Wrackteile und Artefakte werden im Anschluss daran zur Konservierung in die USA gebracht. "Auch wenn dieses Schiff nicht zur Flotte von Diaz gehörte und einige Jahre jünger ist, handelt es sich dabei dennoch um den größten Fund des Jahrhunderts in Namibia", erklärte ein noch immer euphorisch wirkender Dr. Bruno Werz.

Die Tatsache, dass das Wrack in einem Sperrgebiet gefunden wurde und somit die Ladung für private Schatzsucher unzugänglich und noch komplett vorhanden war, mache die Sache zu einem spektakulären Unterfangen. Ob es nun das älteste oder nur eines der ältesten südlich der Sahara gefundenen Wracks ist, sei eher sekundär von Bedeutung. Die Untersuchungen sind noch lange nicht abgeschlossen und werden bestimmt noch die eine oder andere wichtige Erkenntnis mit sich bringen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-02

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