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Grundstück für Suppenküche in Katutura gesucht

Wiebke Schmidt
Katutura ist ein Meer von Blechhütten. Dieser Stadtteil Windhoeks, dessen Name in Herero „der Ort, an dem wir nicht leben möchten“ bedeutet, ist für etwa 50000 Menschen ein Zuhause. Sie wohnen häufig in üblen Verhältnissen, meist ohne eigenen Wasseranschluss oder Toilette. Hier ein kleines Grundstück zu kaufen und darauf ein Haus zu bauen, das sollte kein Problem sein. Könnte man meinen. Dass das aber ganz und gar nicht einfach ist, obwohl genug Geld vorhanden ist, hat jetzt eine sechsköpfige Gruppe von Jugendsozialarbeitern aus dem Landkreis Harz in Deutschland erfahren, die Katutura nach 2016 nun schon zum zweiten Mal gemeinsam besucht hat. Die Harzer kümmern sich um das Suppenküchenprojekt, das vom Ilsenburger Verein „Kultur, Bildung und Freizeit - Café am Heizhaus“ seit 2017 begleitet und unterstützt wird und mehrmals pro Woche 200 Kinder aus Katutura mit einem warmen Mittagessen versorgt.

Die Deutschen wollen ein Grundstück in Katutura kaufen und dort mit Hilfe einer Kölner Firma ein festes Gebäude für die Suppenküche errichten - mit Schulungsraum und Büro. Bislang sind die Räume für die Suppenküche von der Stadt gemietet. Genügend Geld haben sie durch Spenden gesammelt. Da ein Großsponsor bereit ist, die Gebäude auf seine Kosten zu errichten, wenn das Grundstück vorhanden ist, steht eine fünfstellige Summe für den Kauf und die Unterhaltung der Fläche zur Verfügung.

Außerdem wurde noch eine weitere Hürde überwunden: Damit die Deutschen etwas in Namibia bewegen und gemeinsam mit ihren namibischen Partnern die Suppenküche betreiben können, haben sie eine Nichtregierungsorganisation (NGO) gegründet: Creabuntu. „Wir sind ganz dicht dran, wir brauchen wirklich nur noch ein Grundstück“, sagt Sebastian Umbach, Jugendsozialarbeiter aus Ilsenburg in Sachsen-Anhalt und im Creabuntu-Vorstand für die Kassenführung zuständig.

Doch obwohl sich die NGO bereits im Januar bei der Stadtverwaltung von Windhoek um ein Grundstück in Katutura beworben hat, geht es bislang nicht so recht voran. Auch ein lokaler Makler konnte nicht helfen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig ist“, sagt Sebastian Umbach. „Aber es ist trotzdem machbar“, sagt Maria Abel, die als Migrationsberaterin beim Landkreis Harz arbeitet und auch zum zweiten Mal Namibia besucht hat. „Das ist unsere Vision. Und ich freue mich darauf, die Suppenküche irgendwann auf dem neuen Grundstück zu eröffnen.“

Zur Vision der Harzer gehört auch, dass Schüler aus dem Harz in Zukunft das Suppenküchenprojekt am anderen Ende der Welt besuchen. „Globales Lernen“, nennt Umbach das. „Namibia zu erleben macht viel mit einem“, sagt Maria Abel. „Es ist einfach Glück, dass wir in Deutschland geboren wurden. Mit der Suppenküche haben wir die Möglichkeit, etwas davon zurückzugeben.“

Mehr Informationen zum Suppenküchenprojekt gibt es im Internet unter der Adresse www.cafe-am-heizhaus.de, www.creabuntu.de oder www.kids-soupkitchen.org sowie direkt beim Leiter der Suppenküche, Samuel Kapepo, in Katutura unter der namibischen Mobiltelefonnummer 00264/81/2 34 65 89. Spenden gehen an Kultur, Bildung und Freizeit e. V. . Iban DE 43120 30000 1020202097, Bic BYLADEM 1001. Das Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Deutsch-Namibischen Gesellschaft unterstützt.



Ingo Kugenbuch

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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