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Grundstück nicht verschenkt
Grundstück nicht verschenkt

Grundstück nicht verschenkt

Von Erwin Leuschner Swakopmund Nach sieben Jahren, einem aufwändigen Briefverkehr und einer Untersuchung der Antikorruptionskommission (ACC) hat Juuso Kambueshe verloren. Der Verkauf des Grundstücks (Erf 4326) im Stadtteil Mondesa, das 17452 Quadratmeter misst und wofür Kambueshe „sein Leben geben würde“, wurde jetzt annulliert. Der Stadtrat hat jetzt mit der unerwarteten Ausnahme des Mitglieds der Partei NUDO, Uahimisa Kaapehi, gegen den Verkauf entschieden. Der Kampf um das umstrittene Grundstück hatte im Juni 2006 begonnen. In dem ursprünglichen Schreiben dazu heißt es, dass Kambueshe ein Einkaufzentrum auf dem Grundstück errichten wolle. Wenig später sei Kambueshe informiert worden, dass ein Kaufpreis in Höhe von 74,64 N$ pro Quadratmeter festgelegt worden sei. Durch seinen Anwalt habe Kambueshe daraufhin ein Gegenangebot gemacht und fünf Namibia-Dollar pro Quadratmeter beantragt. Als Grund heißt es in dem Brief von seinem Anwalt: „Unser Mandant ist ein schwarzer Geschäftsmann, der sich für positive Diskriminierung (Affirmative Action) qualifiziert (…) Fünf Namibia-Dollar pro Quadratmeter ist daher ein rea­listischer Preis.“ Der Stadtrat habe daraufhin den Preis um knapp die Hälfte auf 48,05 N$ pro m² reduziert, allerdings sei Kambueshe damit noch immer nicht einverstanden gewesen. Im September 2006 schrieb Kambueshe an Stadtdirektor Eckart Demasius: „Wenn man die politische Geschichte von Namibia und vor allem Swakopmund in Betracht zieht, ist es eindeutig, dass die Wiedergutmachung der Apartheid-Ungerechtigkeit kein zufriedenstellendes Verhältnis erreicht hat. Dies erlaubt keiner früher benachteilige Person ein Grundstück für diesen Preis in Mondesa zu kaufen“, heißt es. Es wäre daher „sinnvoll“, wenn der Stadtrat das Gegenangebot akzeptiert. Allerdings hat der Stadtrat erneut nicht nachgegeben und am bereits reduzierten Preis in Höhe von 48,05 N$ festgehalten. Nach mehreren Formalien wurde der Schriftverkehr zwischen Kambueshe und der Stadtverwaltung im Jahr 2009 wieder regelmäßig fortgesetzt. Im Oktober 2009 forderte Kambueshe erneut, dass der Preis auf fünf N$ pro m² reduziert werden solle. Der Marktwert habe damals bei rund 80 N$ pro m² gelegen. Im November des gleichen Jahres beschrieb er den Stadtrat in einem Schreiben als „gehässig, neidvoll und ignorant“. Grund für diese Aussage sei die Tatsache, dass er beim Kauf 15 Prozent Mehrwertsteuer (VAT) zurückerstattet haben wolle, was der Stadtrat allerdings nicht gutgeheißen habe. Kambueshe habe dem Kauf letztlich zugestimmt und im Februar 2010 eine Anzahlung in Höhe von 50000 N$ angezahlt. Nach etlichen Verlängerungen der Zahlungsfrist habe Kambueshe im Mai 2012 erneut einen Zahlungsaufschub in einem besonders schön gefärbten Brief beantragt. Er werde bis 1. Oktober 2012 den übrigen Betrag zahlen, hieß es. Kambueshe habe aber nicht gezahlt, dennoch habe das Managementkomitee eine weitere Verlängerung der Zahlungsfrist genehmigt. Wenig später habe die Antikorruptionskommission (ACC) Ermittlungen eingeleitet. In einem Brief von ACC-Direktor Paulus Noa von Februar 2013 heißt es, dass Kambueshe den Kaufvertrag unterschrieben habe, drei Jahre lang allerdings nie gezahlt habe. „Dies beweist, dass die Stadtverwaltung Herrn Kambueshe besonders entgegengekommen ist, obwohl er nie zahlen konnte (...) Die ACC möchte wissen, warum das Grundstück nicht zum weiteren Verkauf angeboten wurde.“ Dies sei im Detail beantwortet worden. Nach weiteren Formalien und ­mehreren Briefen wurde der Kaufvertrag am vergangen Donnerstag bei einer außerordentlichen Sitzung an­nulliert.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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