Gruppe Old Mutual kehrt heim
Finanzminister Schlettwein betont Entwicklungsrolle der Nichtbanken
Von Clemens von Alten, Windhoek
Bei einem Galadinner hat die Finanzgruppe Old Mutual angekündigt, ihre Erstnotierung am 26. Juni von der Londoner Börse (LSE) an den Johannesburger Aktienmarkt (JSE) in Südafrika zu verlegen. „Ich möchte dem Konzern für den mutigen Entschluss danken, den Fokus auf Afrika zu stärken“, sagte Finanzminister Calle Schlettwein bei dem Anlass am Freitag in Windhoek – Zweitnotierungen soll es indes in London, Malawi, Namibia und Simbabwe geben. Dabei betonte der deutschsprachige Politiker die Rolle, die der Privatsektor in der Kapitalbildung sowie Entwicklung des Landes spielt.
Rolle des Finanzsektors
Obwohl Namibias Wirtschaft Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent geschrumpft ist, seien die Vermögenswerte im finanziellen Nichtbankensektor auf 288,9 Milliarden N$ (+18%) angewachsen. „Den Löwenanteil dieses Finanzvolumens machen Pensionsfonds mit knapp 53 Prozent (152 Mrd. N$) aus“, hob Schlettwein hervor. Eine Summe von 53,9 Mrd. N$ gehe auf das Konto der Langzeitversicherer, während 47,5 Mrd. N$ kollektive Kapitalanlagen seien. „Old Mutual allein ist für nahezu 50 Prozent des Vermögens langfristiger Versicherungen verantwortlich und somit kann deren Bedeutung in unserer Wirtschaft nicht genug betont werden“, so der Minister.
Vor diesem Hintergrund unterstrich der deutschsprachige Politiker das Ziel eines „investitionsgestützten Wirtschaftswachstums“. Schlettwein erklärte, dass gerade der Finanzsektor eine entscheidende Rolle spiele, produktive Investitionen zu ermöglichen. Beispielsweise können seit 18 Jahren Lokalbehörden und öffentliche Institutionen von einem Old-Mutual-Entwicklungsfonds Gebrauch machen, um „ihren Kapitalbedarf decken zu können“, so der Minister.
„Mir wurde mitgeteilt, dass Old Mutual Insurance Investitionen in Höhe von rund 20 Milliarden N$ zählt, wovon 55 Prozent hier im Land angelegt sind.“ Zehn Prozent steckten in hiesigen Staatsanleihen, was laut Schlettwein allerdings etwas höher sein könnte. „In den kommenden drei bis fünf Jahren beabsichtigt die Gruppe, mindestens weitere 500 Millionen N$ hier im Land zu investieren“, sagte der Politiker abschließend.
Mehr private Anteilnahme
Schlettwein zufolge schlägt die Regierung verschiedene Wege ein, um private Investitionen anzukurbeln. Beispielsweise werde schon bald von Finanzinstituten verlangt, mindestens 45 Prozent ihrer Vermögenswerte in Namibia anzulegen. „Die neue Untergrenze steht kurz vorm Erscheinen im Amtsblatt und wird im Juli dieses Jahres in Kraft treten“, sagte der Finanzminister. Von großer Bedeutung sei auch das bereits umgesetzte Beschaffungsgesetz, das den umstrittenen Vorgang rund um die Vergabekommission (Tender Board) ablöste. Ebenso sei nun der Gesetzesrahmen für privat-öffentliche Partnerschaften (PPPs) in Kraft: „Wir sind dabei das PPP-Komitee in die Arbeit einzuweisen, während die Verordnung in der fortgeschrittenen Phase ihrer Vollendung steht“, so Schlettwein.
Neue Regeln für Nichtbanken
Zudem kündigte der namibische Politiker an, dass nach „zeitaufwendiger Beratung und langem Entwurfsprozess“ nun ein neuer Gesetzesrahmen für den finanziellen Nichtbanken-Sektor im Parlament vorgebracht werde. Wie der technische Wirtschaftsberater im Ministerium, Penda Ithindi, auf AZ-Nachfrage erklärte, soll dieses Regelwerk eine „risikobasierte Aufsicht“ von Versicherungen, Investitionsfirmen, Rentenfonds, usw. ermöglichen. Dabei handele es sich um den über 600 Seiten langen Gesetzesvorschlag FIM (Financial Institutions and Markets Bill) sowie um einen weiteren Entwurf, der der Finanzaufsichtsbehörde NAMFISA die entsprechende Vollmacht erteile. „Das Problem ist, dass Risiken, die von Nichtbanken ausgehen, aufs Bankwesen übergreifen und somit eine Gefahr für den gesamten Finanzsektor darstellen können“, so Ithindi – die neue Gesetzgebung soll hier Abhilfe verschaffen.
Bei einem Galadinner hat die Finanzgruppe Old Mutual angekündigt, ihre Erstnotierung am 26. Juni von der Londoner Börse (LSE) an den Johannesburger Aktienmarkt (JSE) in Südafrika zu verlegen. „Ich möchte dem Konzern für den mutigen Entschluss danken, den Fokus auf Afrika zu stärken“, sagte Finanzminister Calle Schlettwein bei dem Anlass am Freitag in Windhoek – Zweitnotierungen soll es indes in London, Malawi, Namibia und Simbabwe geben. Dabei betonte der deutschsprachige Politiker die Rolle, die der Privatsektor in der Kapitalbildung sowie Entwicklung des Landes spielt.
Rolle des Finanzsektors
Obwohl Namibias Wirtschaft Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent geschrumpft ist, seien die Vermögenswerte im finanziellen Nichtbankensektor auf 288,9 Milliarden N$ (+18%) angewachsen. „Den Löwenanteil dieses Finanzvolumens machen Pensionsfonds mit knapp 53 Prozent (152 Mrd. N$) aus“, hob Schlettwein hervor. Eine Summe von 53,9 Mrd. N$ gehe auf das Konto der Langzeitversicherer, während 47,5 Mrd. N$ kollektive Kapitalanlagen seien. „Old Mutual allein ist für nahezu 50 Prozent des Vermögens langfristiger Versicherungen verantwortlich und somit kann deren Bedeutung in unserer Wirtschaft nicht genug betont werden“, so der Minister.
Vor diesem Hintergrund unterstrich der deutschsprachige Politiker das Ziel eines „investitionsgestützten Wirtschaftswachstums“. Schlettwein erklärte, dass gerade der Finanzsektor eine entscheidende Rolle spiele, produktive Investitionen zu ermöglichen. Beispielsweise können seit 18 Jahren Lokalbehörden und öffentliche Institutionen von einem Old-Mutual-Entwicklungsfonds Gebrauch machen, um „ihren Kapitalbedarf decken zu können“, so der Minister.
„Mir wurde mitgeteilt, dass Old Mutual Insurance Investitionen in Höhe von rund 20 Milliarden N$ zählt, wovon 55 Prozent hier im Land angelegt sind.“ Zehn Prozent steckten in hiesigen Staatsanleihen, was laut Schlettwein allerdings etwas höher sein könnte. „In den kommenden drei bis fünf Jahren beabsichtigt die Gruppe, mindestens weitere 500 Millionen N$ hier im Land zu investieren“, sagte der Politiker abschließend.
Mehr private Anteilnahme
Schlettwein zufolge schlägt die Regierung verschiedene Wege ein, um private Investitionen anzukurbeln. Beispielsweise werde schon bald von Finanzinstituten verlangt, mindestens 45 Prozent ihrer Vermögenswerte in Namibia anzulegen. „Die neue Untergrenze steht kurz vorm Erscheinen im Amtsblatt und wird im Juli dieses Jahres in Kraft treten“, sagte der Finanzminister. Von großer Bedeutung sei auch das bereits umgesetzte Beschaffungsgesetz, das den umstrittenen Vorgang rund um die Vergabekommission (Tender Board) ablöste. Ebenso sei nun der Gesetzesrahmen für privat-öffentliche Partnerschaften (PPPs) in Kraft: „Wir sind dabei das PPP-Komitee in die Arbeit einzuweisen, während die Verordnung in der fortgeschrittenen Phase ihrer Vollendung steht“, so Schlettwein.
Neue Regeln für Nichtbanken
Zudem kündigte der namibische Politiker an, dass nach „zeitaufwendiger Beratung und langem Entwurfsprozess“ nun ein neuer Gesetzesrahmen für den finanziellen Nichtbanken-Sektor im Parlament vorgebracht werde. Wie der technische Wirtschaftsberater im Ministerium, Penda Ithindi, auf AZ-Nachfrage erklärte, soll dieses Regelwerk eine „risikobasierte Aufsicht“ von Versicherungen, Investitionsfirmen, Rentenfonds, usw. ermöglichen. Dabei handele es sich um den über 600 Seiten langen Gesetzesvorschlag FIM (Financial Institutions and Markets Bill) sowie um einen weiteren Entwurf, der der Finanzaufsichtsbehörde NAMFISA die entsprechende Vollmacht erteile. „Das Problem ist, dass Risiken, die von Nichtbanken ausgehen, aufs Bankwesen übergreifen und somit eine Gefahr für den gesamten Finanzsektor darstellen können“, so Ithindi – die neue Gesetzgebung soll hier Abhilfe verschaffen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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