Ägypten gewinnt Afrika Cup und zerstört Pfisters Traum
Erst spielte er den entscheidenden Pass, dann trommelte er bei der Siegerparty wie wild und wagte ein flottes Tänzchen: Mohamed Zidan vom Hamburger SV hat mit Rekordchampion Ägypten den Afrika Cup gewonnen und den Titeltraum von Otto Pfisters Kamerunern jäh zerstört. Der eingewechselte Bundesliga-Profi machte am Sonntag beim 1:0 (0:0) im Finale von Accra das Zuspiel zum Siegtreffer durch Mohamed Aboutrika (77. Minute) und hatte damit maßgeblichen Anteil am sechsten Kontinental-Erfolg der Nordafrikaner. Auf den Straßen Kairos stieg in der Nacht zum Montag eine Riesen-Party.
Die vom deutschen Coach Pfister betreuten Kameruner mussten sich hingegen vor den Augen von FIFA-Präsident Joseph Blatter geschlagen geben und warten weiter auf ihren fünften Sieg beim Afrika Cup. Pfister, insgesamt schon zum vierten Mal beim Afrika Cup dabei, hatte bereits 1992 mit Ghana eine Final- Niederlage hinnehmen müssen.
Auch die Unterstützung des in Ghana im Stadion weilenden deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier nützte dem deutschen Coach und seinen "unbezähmbaren Löwen" nichts. "Otto Pfister hat die Mannschaft hervorragend motiviert und um ein Haar das Endspiel gewonnen. Er darf mit seiner Leistung auf jeden Fall zufrieden sein. Ihm gebührt hohe Anerkennung und hoher Respekt", sagte Politiker Steinmeier.
In einem nur zum Teil ausgeglichenem Endspiel zwischen zwei nicht für die WM 2006 qualifizierten Mannschaften setzte sich mit Titelverteidiger Ägypten das cleverere und effizientere Team durch. Die "Pharaonen" spielten sich von Anfang an die dickeren Chancen heraus, wobei der besonders auffällige Amr Zaki immer wieder an Kameruns Keeper Kameni scheiterte. Auch Ägyptens Toptorschütze Hosni Al Rabou hatte bei seinem Kopfball in der 61. Minute Pech, als er nur den Pfosten traf. Gut eine Viertelstunde später unterlief ausgerechnet dem kameruner Routinier Rigobert Song vor dem Siegtor der entscheidende Fehler. Aboutrika konnte problemlos zum 100. Turniertreffer einschießen. In einer stürmischen Schlussphase konnte Kamerun das Blatt nicht mehr wenden. Shootingstar Alex Song hatte bereits in der Anfangsphase wegen seiner im Halbfinale erlittenen Verletzung das Feld verlassen müssen. Für Pfister war der Afrika Cup dennoch ein Erfolg. Mit seinem unkonventionellen Strategiekurs ohne großes taktisches Korsett hatte er sein Team überraschend ins Finale geführt. Aufregende Grenzenlosigkeit der afrikanischen Fußball-Kunst", nannte Frankreichs Sport-Tageszeitung "L'Équipe" das dreiwöchige Spektakel in Ghana. Es fielen insgesamt 3,2 Tore im Schnitt pro Partie bis zum Finale, und am Ende bleibt vor allem die Erinnerung an die ungewöhnlichen Methoden des Otto P., der vor Spielbeginn lieber Kuchen in der Kabine verteilt als System- Analysen anstellt. Den erneuten Erfolg Ägyptens konnte er aber nicht verhindern. "Ich weiß, wie es in Afrika läuft. Du kannst einen afrikanischen Spieler nicht in ein taktisches Konzept zwingen", sagt Pfister und erklärte das Turnier zugleich zu einem rundum gelungenen Fest. Gut 16 Jahre nach seiner ersten Final-Teilnahme als Ghanas Coach weiß der Kölner bei seiner inzwischen neunten Trainer-Station in Afrika, wovon er spricht. "Ich versuche, die Stärken herauszuarbeiten und befasse mich erst am Ende ein wenig mit dem Gegner", erzählt der 70 Jahre alte Globetrotter, "taktisches Training gibt es nicht bei mir."
Von Johannes Vetter und Peter auf der Heyde (dpa)
Die vom deutschen Coach Pfister betreuten Kameruner mussten sich hingegen vor den Augen von FIFA-Präsident Joseph Blatter geschlagen geben und warten weiter auf ihren fünften Sieg beim Afrika Cup. Pfister, insgesamt schon zum vierten Mal beim Afrika Cup dabei, hatte bereits 1992 mit Ghana eine Final- Niederlage hinnehmen müssen.
Auch die Unterstützung des in Ghana im Stadion weilenden deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier nützte dem deutschen Coach und seinen "unbezähmbaren Löwen" nichts. "Otto Pfister hat die Mannschaft hervorragend motiviert und um ein Haar das Endspiel gewonnen. Er darf mit seiner Leistung auf jeden Fall zufrieden sein. Ihm gebührt hohe Anerkennung und hoher Respekt", sagte Politiker Steinmeier.
In einem nur zum Teil ausgeglichenem Endspiel zwischen zwei nicht für die WM 2006 qualifizierten Mannschaften setzte sich mit Titelverteidiger Ägypten das cleverere und effizientere Team durch. Die "Pharaonen" spielten sich von Anfang an die dickeren Chancen heraus, wobei der besonders auffällige Amr Zaki immer wieder an Kameruns Keeper Kameni scheiterte. Auch Ägyptens Toptorschütze Hosni Al Rabou hatte bei seinem Kopfball in der 61. Minute Pech, als er nur den Pfosten traf. Gut eine Viertelstunde später unterlief ausgerechnet dem kameruner Routinier Rigobert Song vor dem Siegtor der entscheidende Fehler. Aboutrika konnte problemlos zum 100. Turniertreffer einschießen. In einer stürmischen Schlussphase konnte Kamerun das Blatt nicht mehr wenden. Shootingstar Alex Song hatte bereits in der Anfangsphase wegen seiner im Halbfinale erlittenen Verletzung das Feld verlassen müssen. Für Pfister war der Afrika Cup dennoch ein Erfolg. Mit seinem unkonventionellen Strategiekurs ohne großes taktisches Korsett hatte er sein Team überraschend ins Finale geführt. Aufregende Grenzenlosigkeit der afrikanischen Fußball-Kunst", nannte Frankreichs Sport-Tageszeitung "L'Équipe" das dreiwöchige Spektakel in Ghana. Es fielen insgesamt 3,2 Tore im Schnitt pro Partie bis zum Finale, und am Ende bleibt vor allem die Erinnerung an die ungewöhnlichen Methoden des Otto P., der vor Spielbeginn lieber Kuchen in der Kabine verteilt als System- Analysen anstellt. Den erneuten Erfolg Ägyptens konnte er aber nicht verhindern. "Ich weiß, wie es in Afrika läuft. Du kannst einen afrikanischen Spieler nicht in ein taktisches Konzept zwingen", sagt Pfister und erklärte das Turnier zugleich zu einem rundum gelungenen Fest. Gut 16 Jahre nach seiner ersten Final-Teilnahme als Ghanas Coach weiß der Kölner bei seiner inzwischen neunten Trainer-Station in Afrika, wovon er spricht. "Ich versuche, die Stärken herauszuarbeiten und befasse mich erst am Ende ein wenig mit dem Gegner", erzählt der 70 Jahre alte Globetrotter, "taktisches Training gibt es nicht bei mir."
Von Johannes Vetter und Peter auf der Heyde (dpa)
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Allgemeine Zeitung
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