Haimbili auf der Abschussliste

Windhoek - Nach dem Schuldspruch im Disziplinarverfahren droht dem suspendierten TransNamib-Geschäftsführer Titus Haimbili die Kündigung. Der Vorsitzende der firmeninternen Disziplinaranhörung, Clement Daniels, hatte in der vergangenen Woche die Empfehlung dem TransNamib-Vorstand gemacht, dass Haimbili entlassen werden solle.

Wie Haimbilis Anwalt Marinus Nederlof gestern der AZ sagte, warte er seit Montag, wie sich der Vorstand entscheidet. "Es gibt aber viele politische Einflüsse. Deshalb hat der Vorstand noch keine Entscheidung getroffen", sagte er. Laut Medienberichten ist Haimbilis Wiedereinstellung Thema bei der Sitzung des SWAPO-Politbüros am Montag gewesen. Offenbar wurde dabei entschieden, dass Transportminister Helmut Angula für die Wiedereinstellung des Geschassten zu sorgen habe. Nederlof sagte weiter, dass Haimbili gegen eine Entlassung in Berufung gehen werde. "Wenn der Vorstand meinen Mandanten entlassen will, werden wir diese Entscheidung anfechten", betonte der Anwalt abschließend. Offenbar wird der Vorstand am morgigen Freitag über Haimbilis Zukunft entscheiden.

Aus gut informierter Quelle konnte die AZ erfahren, dass "der Vorstand Haimbili nicht entlassen will".

Haimbili wurde vor rund einem Monat wegen Betruges schuldig befunden. In insgesamt sechs Anklagepunkten wurde ihm Betrug, Korruption und Vetternwirtschaft unterbreitet. Daniels fand den suspendierten Geschäftsführer schuldig, im August 2008 ohne die Erlaubnis des Vorstandes ein Studiendarlehen in Höhe von 4240 Pfund (etwa 62000 N$) erhalten zu haben.

Haimbili hatte im Januar vergangenen Jahres den Posten als TransNamib-Geschäftsführer eingenommen und wurde schon sieben Monate danach (Mitte August 2008) suspendiert. Dies hatte einen Streik ausgelöst und alle TransNamib-Angestellten legten für eine Woche die Arbeit nieder. Das Transportunternehmen hatte dadurch einen Verlust in Höhe von 52 Mio. N$ gemacht. Derzeit ist Mike Kavekotora amtierender Geschäftsführer.