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"Halbwahrheiten" über die Landreform

Windhoek/Berlin - Der namibische Botschafter in Deutschland, Hanno Rumpf, hat verärgert auf den Artikel "Kriegstrommeln in Südwest" im Magazin "Der Spiegel" vom 5. Juli 2004 reagiert. Dieser Beitrag sei "geprägt von Halbwahrheiten, dem Verschweigen von Fakten und einer Sprache, die einerseits äußerste Geringschätzung gegenüber der Regierung und den Amtsinhabern in Namibia offenbart und andererseits versucht, eine seltsam anmutende Nostalgie zu suggerieren", heißt es in einer Stellungnahme von Rumpf, die er gestern an das Magazin sowie an die AZ schickte.

Der Spiegel hatte über die Enteignungen in Namibia geschrieben und dabei das Beispiel des auf der Enteignungsliste stehenden Farmers Andreas Wiese erwähnt sowie Parallelen zur Landreform in Simbabwe gezogen. So heißt es in dem Beitrag: "Kaum jemand wollte wahrhaben, dass sich der alte Partisan Nujoma mit seinem struppigen Revoluzzerbart wieder auf dem Kriegspfad befindet."

Rumpf stellte daraufhin klar: "Die international vielbeachtete Verfassung Namibias bietet die Möglichkeit von Enteignungen bei fairer Kompensation. Es gibt einen klaren Konsens unter allen politischen Parteien, den Gewerkschaften, Kirchen und anderen Organisationen, dass eine Landreform durchgeführt werden muss, und dass das Instrument der Landenteignung bei der Durchführung der Landreform genutzt werden kann." Des Weiteren heißt es in dem Schreiben: "Namibia ist ein Rechtsstaat. Der Rechtsweg, den die Familie Wiese im Übrigen ausdrücklich nicht beschreiten wollte, ist gegeben. Einspruch gegen eine Aufforderung zum Verkauf kann somit eingebracht werden. (...) Vergleiche mit anderen Ländern in der Region sind absolut nicht zutreffend und werden auch durch häufiges Wiederholen nicht zu einer Wahrheit." In dem Spiegel-Beitrag werden die Parellelen zu Simbabwe unter anderem wie folgt beschrieben: "Das harmonische Einverständnis mit dem Paria Mugabe lässt Schlimmes befürchten, denn Simbabwe steht bereits vor dem Zusammenbruch. (...) Dennoch scheint Nujoma gewillt, dem Vorbild Mugabes (,Ich bin der Hitler dieser Zeit') nachzueifern." Hiernach erklärt der Spiegel zum Thema der verschickten Enteignungsbriefe: "Anders als in Simbabwe können die Empfänger dagegen Rechtsmittel einlegen."

Der Autor des Magazins führt in seinem Beitrag außerdem eine Studie des Münchner ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung als "einen weiteren Grund dafür an, dass die Enteignungen unsinnig sind". Aus der Studie wird wie folgt zitiert: "Das Angebot an Farmen ist seit langem größer als die Nachfrage." Auf diesen Punkt reagiert Botschafter Hanno Rumpf so: "Es gibt viele tausend arme Menschen in Namibia, die eine Möglichkeit haben müssen, ein Einkommen zu erwirtschaften. Diese Menschen müssen auf produktivem Boden die Möglichkeit erhalten, dieses zu tun."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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