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Hallo Kudubusch! Grüß Dich, Acacia kirkii!

Es gibt ein gute Methode, Pflanzen kennenzulernen und sich ihre Namen und Eigenschaften zu merken, behaupten erfahrene Touristenführer und Botaniker: Man muss sich angewöhnen, jedes einem bereits bekannte oder gerade neu identifizierte Gewächs im Vorbeigehen zu begrüßen.

"Hallo Fahlbusch! Grüß Dich, Rosendornakazie. Ach, und Du? Bist Du nicht so eine Acacia luederitzii?" Wer so durch die namibische Landschaft wandert, für den werden die zuvor anonymen Bäume, Sträucher und Gräser bald zu persönlichen Bekannten. Und dann erwacht irgendwann das Bedürfnis, noch mehr "Bekannte" zu machen, noch weitere Büsche oder Blumen beim Namen nennen zu können.


Zuvor natürlich muss man überhaupt erstmal einige der Gewächse identifizieren können. Wie man dabei vorgeht, wenn man nicht ständig einen Pflanzenkenner zur Seite hat, das haben Touristenführer und interessierte Laien in der vergangenen Woche bei einem Florakurs in Windhoek gelernt. Angeboten von der Namibian Academy for Tourism and Hospitality (NATH), führte der an vier Abenden stattfindende Kurs in die namibische Flora ein.


Grundlagenkenntnisse über die Familien, Gattungen und Species, in die die Pflanzenwelt wissenschaftlich eingeteilt ist, über Photosynthese und Fortpflanzung, über Blatt- und Blütenformen sind natürlich vonnöten, wenn man sich mit Pflanzen beschäftigen will. Doch manchem Kursteilnehmer wurde es gar zu theoretisch und abstrakt, wenn einer der Referenten auf wenig unterhaltsame Manier aus den Seminarunterlagen vorlas. Ganz anders packte Co-Seminarleiter Helmut zur Strassen da das Thema an: Seine gut 30-jährige Berufserfahrung als Touristenführer hat ihm gelehrt, dass man Wissen am effektivsten über Geschichten und Eselsbrücken vermittelt.


So weiß zur Strassen Anekdoten, Legenden und interessante Details über den Nutzen vieler Pflanzen zu erzählen. Der Autodidakt brachte seine immense Sammlung von Pflanzenexempeln mit in die Seminarräume. Da standen sie dann, hübsch aufgereiht, gepresst und beschriftet: Zweige, Blüten, Dornen und Blätter - ein Beispiel je für alle 25 Akaziensorten, die es in Namibia gibt.


Wie man diese für den Uneingeweihten nur schwer voneinander zu unterscheidenden Akazien identifiziert, das veranschaulichte dann Referent Ben Strohbach am letzten Abend des Seminars. Unabdingliches Hilfsmittel für den Anfänger: Ein Heft, das mittels Abfragen von Merkmalen - angefangen bei der Anordung und Form von Dornen - über das Ausschlussprinzip letztendlich zu der Lösung führt: der richtigen Akazienspecies.


Dass man dieses Heft später nicht mehr braucht, zeigte der abschließende Rundgang durch den Botanischen Garten am Samstag Morgen. Wer einige Male eine Rotrindenakazie, eine Acacia hereroensis (Bergdorn) oder eine Acacia erubescens (Birkenrindenakazie) identifiziert hat, der kann diese irgendwann auch schon von weitem begrüßen. Ernüchternd ist allerdings das Wissen, dass Akazien ja nur einen kleinen Bestandteil der namibischen Flora ausmachen, dass es da ja noch zig andere Gattungen mit Dutzenden verschiedener Species gibt. Der Moringabaum, der Mopane, der Marulabaum, der Ahnenbaum oder Omumborombonga sind nur einige wenige, die recht bekannt sind und denen im Florakurs einige Aufmerksamkeit geschenkt wurde.


Der NATH-Kurs kann nur ein kleiner Anfang sein für jeden, der mehr über die einheimische Flora wissen will. Vor dem Diaprojektor und mit Büchern und Seminarpapieren auf dem Tisch lernt man die Geheimnisse der Pflanzenwelt nicht kennen. Zumindest aber erfährt man, anhand von welchen Merkmalen man Familie und Gattung herausfindet, wie man Nachschlagewerke wie beispielsweise Palgraves Klassiker "Trees of Southern Africa" benutzt und somit auf eigene Faust ein Exemplar identifizieren kann. Alles weitere dann ergibt sich durch persönliches Interesse und wachsende Erfahrung. "Hallo Blinkblaar wag "n bietjie. Grüß Dich, Gelbwurzelstrauch. Und was bist Du für ein seltenes Gewächs?"

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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