„Hamsterkäufe vermeiden“
Unruhen in Südafrika: Vorräteknappheit in Namibia befürchtet
Von Erwin Leuschner, Windhoek/Swakopmund/Johannesburg
Nahezu alle Verbrauchsartikel und Lebensmittel in jedem namibischen Supermarkt stammen aus Südafrika - seit wenigen Tagen rollt aber kein Lastkraftwagen mit neuen Lieferungen über die Grenze. Die Lieferkette ist zum Erliegen gekommen. „Die langfristigen Folgen sind durchaus schlimmer, als viele begreifen“, sagte gestern ein Manager eines Großhandelswarenladens in Namibia.
Seit mehreren Tagen werden während der gewaltigen Ausschreitungen rund um Johannesburg und der östlichen Provinz KwaZulu-Natal Einkaufzentren, Supermärkte und Lagerhallen geplündert. Einige Fabriken wurden angezündet, was eine Knappheit gewisser Vorräte ausgelöst hat. Experten rechnen damit, dass in Südafrika eine Knappheit an Lebensmitteln, Sprit und Medikamenten eintritt - und Namibia wird davon nicht verschont.
„Farmer (und alle anderen) sind auf eine funktionierende Straßeninfrastruktur angewiesen und wir könnten mit einer Knappheit an gewissen Vorräten (z. B. Lebensmitteln, Saatgut, Futter, Medikamenten, Maschinen, Ausrüstung usw.) rechnen“, teilte der Namibische Landwirtschaftsverband (NAU), gestern auf AZ-Nachfrage mit. Das genaue Ausmaß ist aber noch unklar. „Plünderungen haben einen Dominoeffekt und wirken sich auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Wohlergehen der Südafrikaner und der umliegenden Regionen aus. Sie haben das Potenzial, die Armut und Arbeitslosigkeit zu erhöhen“, so NAU.
Zurzeit wird rund 70 Prozent aller Importware aus Südafrika mittels Fernstraßen nach Namibia gebracht. Die AZ hat mit mehreren Transportunternehmen gesprochen, die allesamt ihre Lastkraftwagen aus Sicherheitsgründen geparkt haben. „Viele Firmen wollen erst in der kommenden Woche wieder den Transport aufnehmen, wenn sich die Lage entspannt hat“, sagte ein Lieferant gestern der AZ, der daher mit einem gewaltigen Rückstand an Importware rechnet.
Laut einem Unternehmer im Einzelhandel haben viele Fabriken und Hersteller von Produkten in Südafrika die Produktion vorläufig aus Sicherheitsgründen eingestellt. Er rechnet ebenfalls mit einer Lebensmittelknappheit und nennt akut Zucker. Er ruft Namibier dennoch auf, Hamsterkäufe zu unterlassen. Der Inhaber einer anderen Supermarktkette fügte hinzu: „Wir müssen eine Panikmache unter allen Umständen vermeiden, derweil wir versuchen, die Situation zu bewältigen.“
Mit einer Spritknappheit wird aber nicht gerechnet. Laut Andreas Simon, Pressesprecher im hiesigen Energieministerium importiert Namibia den Großteil seines Treibstoffs aus anderen Ländern und nicht nur aus Südafrika. „Außerdem reicht unser Spritlager aus, um das Land mehrere Monate lang zu versorgen“, sagte er.
Auch die Tourismusbranche macht sich Sorgen über die Situation in Südafrika. „Unruhen sind immer ein Grund zur Sorge“, sagte Gitta Paetzold vom Gastgewerbeverband (HAN). Romeo Muyunda, Pressesprecher im Umweltministerium fügte hinzu: „Die gewaltsamen Proteste sind bedauerlich, denn Südafrika ist einer der wichtigsten Tourismusmärkte“.
Die Ausschreitungen, besonders in der Provinz KwaZulu-Natal und in Südafrikas größter Hafenstadt Durban, könnten wiederum einen positiven Einfluss auf Namibia haben - besonders für die Hafenbehörde NamPort. Schiffe könnten es künftig bevorzugen, Namibia anstatt Südafrika anzusteuern. „Ob der Walvis Bayer Hafen mehr Schiffe empfängt, werden wir ab Freitag wissen“, sagte NamPort-Sprecherin Tana Pesat gestern. Im gleichen Atemzug kündigte gestern die Reederei Maersk an, alle ihre Depots, Lager und Kühlhäuser in Durban und Johannesburg insgesamt verschlossen zu halten.
Nahezu alle Verbrauchsartikel und Lebensmittel in jedem namibischen Supermarkt stammen aus Südafrika - seit wenigen Tagen rollt aber kein Lastkraftwagen mit neuen Lieferungen über die Grenze. Die Lieferkette ist zum Erliegen gekommen. „Die langfristigen Folgen sind durchaus schlimmer, als viele begreifen“, sagte gestern ein Manager eines Großhandelswarenladens in Namibia.
Seit mehreren Tagen werden während der gewaltigen Ausschreitungen rund um Johannesburg und der östlichen Provinz KwaZulu-Natal Einkaufzentren, Supermärkte und Lagerhallen geplündert. Einige Fabriken wurden angezündet, was eine Knappheit gewisser Vorräte ausgelöst hat. Experten rechnen damit, dass in Südafrika eine Knappheit an Lebensmitteln, Sprit und Medikamenten eintritt - und Namibia wird davon nicht verschont.
„Farmer (und alle anderen) sind auf eine funktionierende Straßeninfrastruktur angewiesen und wir könnten mit einer Knappheit an gewissen Vorräten (z. B. Lebensmitteln, Saatgut, Futter, Medikamenten, Maschinen, Ausrüstung usw.) rechnen“, teilte der Namibische Landwirtschaftsverband (NAU), gestern auf AZ-Nachfrage mit. Das genaue Ausmaß ist aber noch unklar. „Plünderungen haben einen Dominoeffekt und wirken sich auf die Wirtschaft, die Gesundheit und das Wohlergehen der Südafrikaner und der umliegenden Regionen aus. Sie haben das Potenzial, die Armut und Arbeitslosigkeit zu erhöhen“, so NAU.
Zurzeit wird rund 70 Prozent aller Importware aus Südafrika mittels Fernstraßen nach Namibia gebracht. Die AZ hat mit mehreren Transportunternehmen gesprochen, die allesamt ihre Lastkraftwagen aus Sicherheitsgründen geparkt haben. „Viele Firmen wollen erst in der kommenden Woche wieder den Transport aufnehmen, wenn sich die Lage entspannt hat“, sagte ein Lieferant gestern der AZ, der daher mit einem gewaltigen Rückstand an Importware rechnet.
Laut einem Unternehmer im Einzelhandel haben viele Fabriken und Hersteller von Produkten in Südafrika die Produktion vorläufig aus Sicherheitsgründen eingestellt. Er rechnet ebenfalls mit einer Lebensmittelknappheit und nennt akut Zucker. Er ruft Namibier dennoch auf, Hamsterkäufe zu unterlassen. Der Inhaber einer anderen Supermarktkette fügte hinzu: „Wir müssen eine Panikmache unter allen Umständen vermeiden, derweil wir versuchen, die Situation zu bewältigen.“
Mit einer Spritknappheit wird aber nicht gerechnet. Laut Andreas Simon, Pressesprecher im hiesigen Energieministerium importiert Namibia den Großteil seines Treibstoffs aus anderen Ländern und nicht nur aus Südafrika. „Außerdem reicht unser Spritlager aus, um das Land mehrere Monate lang zu versorgen“, sagte er.
Auch die Tourismusbranche macht sich Sorgen über die Situation in Südafrika. „Unruhen sind immer ein Grund zur Sorge“, sagte Gitta Paetzold vom Gastgewerbeverband (HAN). Romeo Muyunda, Pressesprecher im Umweltministerium fügte hinzu: „Die gewaltsamen Proteste sind bedauerlich, denn Südafrika ist einer der wichtigsten Tourismusmärkte“.
Die Ausschreitungen, besonders in der Provinz KwaZulu-Natal und in Südafrikas größter Hafenstadt Durban, könnten wiederum einen positiven Einfluss auf Namibia haben - besonders für die Hafenbehörde NamPort. Schiffe könnten es künftig bevorzugen, Namibia anstatt Südafrika anzusteuern. „Ob der Walvis Bayer Hafen mehr Schiffe empfängt, werden wir ab Freitag wissen“, sagte NamPort-Sprecherin Tana Pesat gestern. Im gleichen Atemzug kündigte gestern die Reederei Maersk an, alle ihre Depots, Lager und Kühlhäuser in Durban und Johannesburg insgesamt verschlossen zu halten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen