Hansa verabschiedet Starke
Von Arne Putensen, Windhoek/Rostock
Manfred Starke und Hansa Rostock gehen künftig getrennte Wege. „Wie die meisten von euch bestimmt schon mitbekommen haben, ist nach dieser Saison Schluss für mich beim FCH. Es waren jetzt fast elf Jahre und die Zeit habe ich genossen, der Verein ist mir ans Herz gewachsen und die Stadt Rostock ist meine zweite Heimat geworden“, erklärte der Linksfuß gestern in einer Mitteilung auf dem sozialen Netzwerk Facebook. Starke gehörte dem ersten Team seit 2012 an. Die vertragliche Zusammenarbeit endet offiziell am 30. Juni 2015. Zuvor gehörte er einigen Jugendstationen bei den Hanseaten an.
Laut einer Pressemitteilung auf der Homepage der Norddeutschen werden neben Starke mindesten zehn weitere Profis keinen neuen Vertrag erhalten. Genaue Gründe gab der Verein, der den Klassenerhalt vergangenen Sonntag erst am letzten Spieltag trotz einer 1:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden perfekt machen konnte, nicht an. Nur so viel: „Der F.C. Hansa Rostock bedankt sich bei allen Spielern für ihren Einsatz und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute“.
Wie es in der Zukunft für den 24-jährigen Mittelfeldspieler weitergeht, steht nach eigenen Aussagen noch nicht fest. „Wie es bei mir weitergeht, ist noch nicht ganz raus, aber sobald es was neues gibt, werde ich euch informieren“, so Starke auf Facebook weiter. Für eine Stellungnahme war Starke nicht zu erreichen.
Der Abschied steht stellvertretend für die wohl schwierigste und enttäuschendste Saison in seiner Karriere. Nachdem er zu Beginn der Spielzeit 2014/2015 immerhin noch zu Joker-Einsätzen kam, stand er ab dem siebten Spieltag neun Duelle lang nicht im Kader der ersten Mannschaft. Es folgten wieder einige Einsätze als Einwechselspieler, ehe eine Grippeerkrankung ihn fast komplett aus dem ersten Team katapultierten und er nur noch im zweiten Kontingent (Oberliga-Nord) zum Einsatz kam.
Laut dem Internetportal Transfermarkt.de kam Starke in zehn Drittliga-Spielen auf 316 Einsatzminuten. Dabei gelangen ihm drei Torvorlagen. Für die zweite Mannschaft stehen 520 Minuten in sechs Spielen sowie drei Treffer zu Buche. Am letzten Spieltag durfte er die Reservetruppe immerhin noch als Kapitän aufs Feld führen. Das Duell gegen Germania Schöneiche endete mit einem 1:1-Remis. Im Landespokal Mecklenburg-Vorpommern lief der Namibier zweimal etwas mehr als 70 Minuten auf und verbuchte dabei eine Torvorlage und einen Treffer.
Doch nicht nur vereinsintern lief es nicht glatt für Starke. Bereits vor Saisonbeginn hatte sich der Windhoeker mit dem Namibischen Fußball-Verband (NFA) überworfen, nachdem er Nationalcoach Ricardo Mannetti für das Erstrundenhinspiel in der Qualifikation für den Afrika Cup 2015 gegen den Kongo eine Absage erteilte hatte. Begründet hatte Starke seine Entscheidung damit, dass er sich voll und ganz auf die Klubaufgaben konzentrieren wolle. „In Rücksprache mit dem Coach und der sportlichen Leitung des Vereins habe ich mich dazu entschlossen, in der nahen Zukunft auf Länderspielreisen zu verzichten“, befand Starke damals. In der Saison davor lief es bereits nicht gut für ihn. Dies machte er an der mangelnden Vorbereitung fest - ein Fehler, den er nicht wiederholen wolle, so Starke.
Eine Reaktion von Mannetti ließ nicht lange auf sich warten: „Manfred hat sich mit Verweis auf einen neuen Vereinstrainer abgemeldet, aber ich finde diese Entschuldigung nicht gut genug. Ich bin davon ausgegangen, dass er für dieses wichtige Spiel gegen Kongo hierher kommt, um mit Stolz das Nationaltrikot zu tragen. Ich hatte von ihm mehr erwartet und bin schwer enttäuscht.“ Und weiter: „Nach seiner Entscheidung ist es nicht einfach für mich, ihn bei nächster Gelegenheit wieder zu nominieren“, bekannte Mannetti
Allerdings signalisierte der Fußball-Lehrer, dass eine Nominierung von Starke in der Zukunft nicht gänzlich ausgeschlossen sei. Mit Blick auf den aktuellen Werdegang scheint diese jedoch wieder in weite Entfernung gerückt zu sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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