Harald Fülle im Gespräch über Motivation und Leidenschaft
Muss man ihn kurz charakterisieren, fallen einem die Worte direkt, loyal und zielorientiert ein. Harald Fülle (H.F.) (Bild) scheut sich auf jeden Fall nicht den steinigen Weg zu gehen, was seine Engagements bei der Sportkommission und Namibias Fußball-Oberhaus unterstreichen. Ich (Olaf Mueller/OM) habe ihn gebeten (per E-Mail), seine Eindrücke unter den außergewöhnlichen Umständen zu schildern.
O.M.: Harald, es ist ein Jahr vergangen seit dem du zum Geschäftsführer (CEO) der Namibischen Premier League (NPL) ernannt wurdest. Vertraglich wurdest du mit einem einjährigen Engagement ausgestattet. Ruht nun unter den veränderten Gegebenheiten durch die Ausgangsbeschränkung, die seit rund einem Monat in Kraft ist, auch dein Vertrag?
H.F.: Im Moment liegt alles auf Eis. Nach dem Lockdown werden die Verhandlungen wieder aufgenommen.
O.M.: Mit dem Bestreben die Transaktionen, sei es finanziell oder auch personeller Art, auch für die Öffentlichkeit transparenter zu gestalten, um die Stube besenrein präsentieren zu können, macht man sich ja nicht nur Freunde. Dazu gehören ja gegebenenfalls auch Untersuchungen beim Verdacht auf Korruption. Wie weit bist du bisher mit deinem Vorhaben gekommen, bevor der Lockdown ausgesprochen wurde?
H.F.: Die NPL hat sich in ihren Geschäftsgebaren immer transparent verhalten. Die jährlichen Buchprüfungen wurden laut der Statuten vom Kongress abgesegnet. In diesem Bereich hat die NPL immer nach Protokoll gearbeitet und das eigene Haus sauber gehalten.
O.M.: Um nochmal auf den Lockdown und die Folgen zurückzukommen, hat dieser eigentlich einen Einfluss auf deine Arbeit als Geschäftsführer? Und wenn ja, bewertest du dies eher positiv? Hast du jetzt eventuell mehr Zeit dich auf Problemlösungen zu konzentrieren?
H.V.: Das lässt sich nicht so einfach pauschalisieren, da die Premier-League-Leitung schon wegen der Suspendierung durch den namibischen Verband (NFA) aufgrund der COVID-19-Pandemie inaktiv war. Im Moment sucht die Geschäftsleitung nach Lösungen, die ein manövrieren aus der Sackgasse möglich machen.
O.M.: Erst der Posten als Verwaltungschef bei der namibischen Sportkommission (NSC), jetzt Geschäftsführer des Fußball-Oberhauses, - mich interessiert, was dich grade an solchen Anstellungen, die auch gerne mal als Himmelfahrtskommando tituliert werden, reizt?
H.F.: Ich brenne für den Sport und lasse mich nicht von irgendwelchen politischen Traktierungen irritieren. Ich mache das nur für die namibischen Athleten, die dahinter stehen.
O.M.: Wenn du darüber nachdenkst, wie du deine Vita oder dein Resümee gestaltest, würdest du dann Verwaltungschef der NSC und Geschäftsführer der NPL eher als Erfolg oder als Erreichtes verbuchen?
H.F.: Ich hatte das Vorrecht und die Ehre für mein Land auf höchstem internationalen Niveau auflaufen zu dürfen (fünf Mal Faustball-Weltmeisterschaften und für die Fußball-Nationalmannschaft vor der Unabhängigkeit). Für mich ist es wichtig, jetzt auch etwas zurückgeben zu können. Dies ist meine Art den namibischen Sport zu beeinflussen und zu gestalten.
O.M.: Du führst ja auch eine Media- und Marketing Agentur und förderst und unterstützt das HopSol-Jugendfußball-Konzept zusammen mit Collin Benjamin.Ein „Produkt“ das bewiesen hat, dass durch Willensstarke und professionelle Führung ein Erfolgsmodell für den namibischen Jugendfußball in kürzester Zeit an enormer Popularität gewonnen hat. Klar läuft nicht immer alles rund, aber alles in allem ein Vorzeigeprojekt sondergleichen. Wenn du dann am Wochenende an der Seitenlinie stehst, lädst du dann deine Akkus wieder auf, bevor es montags als Don Quichotte wieder gegen die Windmühlen geht?
H.F.: Da muss ich ein wenig lächeln. Als Collin mich vor drei Jahren gefragt hat, dem Team beizuwohnen, konnte noch keiner ahnen, dass heute fast 100 Mannschaften an den Ligen teilnehmen. Es ist eine große Herausforderung, aber eine, die es Wert ist! Unsere Mitglieder geben alles, um die Ligen zum Erfolg zu führen und es gibt mir eine Menge an diesem Erfolg teilzuhaben. Noch mehr genieße ich es aber zu sehen, wie die Spieler davon profitieren und dadurch wachsen.
O.M.: Am vorletzten Wochenende haben sich die Traditionsklubs Dortmund und Schalke im Derby auf der E-Sports-Plattform gemessen (zwei Spieler repräsentierten die Mannschaften). Wenn die Möglichkeiten es zuließen, wäre das auch ein denkbares Szenario um die Nachwuchstalente bei Laune zu halten?
H.F.: Definitiv, wir loten gerade die Möglichkeiten für ein solches Format aus.
O.M.: Hat sich denn privat der Lockdown und das ganze „Bleib zu Hause!“ Drumherum irgendwie ausgewirkt? Hast du deine täglichen Gewohnheiten verändert?
H.F.: Ich hab noch so einiges mit NPL-Angelegenheiten zu schaffen, dann ein wenig hier und da für das Nationale Namibische Olympische Komitee (NNOC) und für HopSol. Außerdem habe ich jetzt Zeit, täglich etwas für die Fitness zu tun, - ich könnte also etwas dafür tun.
O.M.: Was ist das erste, das du machen würdest, wenn der Lockdown wieder aufgehoben ist beziehungsweise die „Normalität“ wieder Einzug gehalten hat?
H.F.: Ich werde meine Eltern und meinen Sohn zu einem üppigen Braai einladen.
O.M.: Was wird dir danach fehlen?
H.F.: Das ungestörte Arbeiten.
Vielen Dank Harald bleib Gesund und wir sehen uns dann.
Von Olaf Mueller
O.M.: Harald, es ist ein Jahr vergangen seit dem du zum Geschäftsführer (CEO) der Namibischen Premier League (NPL) ernannt wurdest. Vertraglich wurdest du mit einem einjährigen Engagement ausgestattet. Ruht nun unter den veränderten Gegebenheiten durch die Ausgangsbeschränkung, die seit rund einem Monat in Kraft ist, auch dein Vertrag?
H.F.: Im Moment liegt alles auf Eis. Nach dem Lockdown werden die Verhandlungen wieder aufgenommen.
O.M.: Mit dem Bestreben die Transaktionen, sei es finanziell oder auch personeller Art, auch für die Öffentlichkeit transparenter zu gestalten, um die Stube besenrein präsentieren zu können, macht man sich ja nicht nur Freunde. Dazu gehören ja gegebenenfalls auch Untersuchungen beim Verdacht auf Korruption. Wie weit bist du bisher mit deinem Vorhaben gekommen, bevor der Lockdown ausgesprochen wurde?
H.F.: Die NPL hat sich in ihren Geschäftsgebaren immer transparent verhalten. Die jährlichen Buchprüfungen wurden laut der Statuten vom Kongress abgesegnet. In diesem Bereich hat die NPL immer nach Protokoll gearbeitet und das eigene Haus sauber gehalten.
O.M.: Um nochmal auf den Lockdown und die Folgen zurückzukommen, hat dieser eigentlich einen Einfluss auf deine Arbeit als Geschäftsführer? Und wenn ja, bewertest du dies eher positiv? Hast du jetzt eventuell mehr Zeit dich auf Problemlösungen zu konzentrieren?
H.V.: Das lässt sich nicht so einfach pauschalisieren, da die Premier-League-Leitung schon wegen der Suspendierung durch den namibischen Verband (NFA) aufgrund der COVID-19-Pandemie inaktiv war. Im Moment sucht die Geschäftsleitung nach Lösungen, die ein manövrieren aus der Sackgasse möglich machen.
O.M.: Erst der Posten als Verwaltungschef bei der namibischen Sportkommission (NSC), jetzt Geschäftsführer des Fußball-Oberhauses, - mich interessiert, was dich grade an solchen Anstellungen, die auch gerne mal als Himmelfahrtskommando tituliert werden, reizt?
H.F.: Ich brenne für den Sport und lasse mich nicht von irgendwelchen politischen Traktierungen irritieren. Ich mache das nur für die namibischen Athleten, die dahinter stehen.
O.M.: Wenn du darüber nachdenkst, wie du deine Vita oder dein Resümee gestaltest, würdest du dann Verwaltungschef der NSC und Geschäftsführer der NPL eher als Erfolg oder als Erreichtes verbuchen?
H.F.: Ich hatte das Vorrecht und die Ehre für mein Land auf höchstem internationalen Niveau auflaufen zu dürfen (fünf Mal Faustball-Weltmeisterschaften und für die Fußball-Nationalmannschaft vor der Unabhängigkeit). Für mich ist es wichtig, jetzt auch etwas zurückgeben zu können. Dies ist meine Art den namibischen Sport zu beeinflussen und zu gestalten.
O.M.: Du führst ja auch eine Media- und Marketing Agentur und förderst und unterstützt das HopSol-Jugendfußball-Konzept zusammen mit Collin Benjamin.Ein „Produkt“ das bewiesen hat, dass durch Willensstarke und professionelle Führung ein Erfolgsmodell für den namibischen Jugendfußball in kürzester Zeit an enormer Popularität gewonnen hat. Klar läuft nicht immer alles rund, aber alles in allem ein Vorzeigeprojekt sondergleichen. Wenn du dann am Wochenende an der Seitenlinie stehst, lädst du dann deine Akkus wieder auf, bevor es montags als Don Quichotte wieder gegen die Windmühlen geht?
H.F.: Da muss ich ein wenig lächeln. Als Collin mich vor drei Jahren gefragt hat, dem Team beizuwohnen, konnte noch keiner ahnen, dass heute fast 100 Mannschaften an den Ligen teilnehmen. Es ist eine große Herausforderung, aber eine, die es Wert ist! Unsere Mitglieder geben alles, um die Ligen zum Erfolg zu führen und es gibt mir eine Menge an diesem Erfolg teilzuhaben. Noch mehr genieße ich es aber zu sehen, wie die Spieler davon profitieren und dadurch wachsen.
O.M.: Am vorletzten Wochenende haben sich die Traditionsklubs Dortmund und Schalke im Derby auf der E-Sports-Plattform gemessen (zwei Spieler repräsentierten die Mannschaften). Wenn die Möglichkeiten es zuließen, wäre das auch ein denkbares Szenario um die Nachwuchstalente bei Laune zu halten?
H.F.: Definitiv, wir loten gerade die Möglichkeiten für ein solches Format aus.
O.M.: Hat sich denn privat der Lockdown und das ganze „Bleib zu Hause!“ Drumherum irgendwie ausgewirkt? Hast du deine täglichen Gewohnheiten verändert?
H.F.: Ich hab noch so einiges mit NPL-Angelegenheiten zu schaffen, dann ein wenig hier und da für das Nationale Namibische Olympische Komitee (NNOC) und für HopSol. Außerdem habe ich jetzt Zeit, täglich etwas für die Fitness zu tun, - ich könnte also etwas dafür tun.
O.M.: Was ist das erste, das du machen würdest, wenn der Lockdown wieder aufgehoben ist beziehungsweise die „Normalität“ wieder Einzug gehalten hat?
H.F.: Ich werde meine Eltern und meinen Sohn zu einem üppigen Braai einladen.
O.M.: Was wird dir danach fehlen?
H.F.: Das ungestörte Arbeiten.
Vielen Dank Harald bleib Gesund und wir sehen uns dann.
Von Olaf Mueller
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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