Harambee stoppt net moi bei Grasplatz
Jesslaik, die Südbahn wird zum Schaubild des bravourösen Vaterlands.
Die Kolonisten und angeheuerte Arbeiter haben da um 1906 die Südbahn in einer Rekordzeit von Lüderitzbucht nach Aus gebaut. Am 30. Mai jenes Jahres war der Schienenstrang bis Grasplatz gelegt. Am 1. November 1906 feierten die Bahnleut´ und die Öffentlichkeit bereits die fahrplanmäßige Verbindung zwischen Lüderitzbucht und Aus. Also nix da mit „´sis aus in Aus“, sondern hurtig vorwärts nach Keetmanshoop, was Du ganz schlicht wie eh und je nach Landesmanier phonetisch aussprechen kannst. Wenn Du mit Afrikanerburen sprichst dann schaltest Du natürlich auf Afrikaans um, wie Du dann auch Kaapstad und Berlyn nach der Zunge verlauten lässt. Die anheischige Aussprache einiger deutscher Enn-Bie-ßie-Funkhaus-Schnacker musst Du denen halt überlassen, die dann wrachtach sowas wie „Kiehrtmanshuhrp“ fabrizier ´n. Die ham`s einfach nich geschnappt, dass man viele Orts- und Personennamen im polyglotten Rahmen je nach Sprachmedium einmal in der und dann in der anderen Sprache und Vertonung wiedergibt. Und just den vielsprachigen Rahmen wissen wir im Lande der Braven recht zu schätzen. - Pardon und halt! Zurück zum Thema:
Es war Krieg, deshalb die Eile mit dem Bahnbau ins Inland. Und dann mussten die Bahnbetreiber fleißig Sand schippen, um die Strecke freizuhalten. Jong, das hat sich mos gelohnt, denn der Stauch-August hat mit seinen Arbeitern bekanntlich stief Diamanten gefunden. Es kam der Diamantenrausch ...
Der von Wüstenwinden, Sonne und Sand strapazierte Bahnkörper hat bis in die achtziger Jahre gehalten, wurde dann aber mof. Die Schwellen aus kostbaren Tropenhölzern wollten nich mehr. Die zieren heut´ so manchen Braaiplatz im Hinterhof oder die Hausbar der Oukies.
Rost war auch im Spiel. Also hat man nach 2000 die Strecke langsam mit längs-gelegten Betonschwellen und frischem Stahl gründlich erneuert. Das hat muhts zwölf Jahre gedauert, zwölfmal so lange als vor 110 Jahren ! Der Süden is mos keine Priorität beim Gouvernement der Braven.
2014 war die erneuerte Strecke sowahr fertig! Und das Krisen-geplagte Staatsfuhrunternehmen TransNamib – übrigens ein wüst moier Name, sollte der Betrieb denn funktionieren – hat am 19. November 2014 also von Keetmanshoop ´ne verdreckte Diesel-Lokomotive mit zwei oder so Schotterwaggons nach Lüderitzbucht geschickt, um die Wiedereröffnung der Strecke zu feiern. Die Buchter ham die Lok, verdreckt wie se war, dennoch jubelnd empfangen.
Und das war´s dann! Zig-Millionen hat der Staat in die renovierte Strecke investiert. In den feinen Dünensand gesetzt, weil er die Route net nich nutzt. Die Gleise wurden bis in den Hafen hinein erneuert. Aber es fährt kein bleddy Zug mehr, ob drecksch oder auch nich. Woran liegt das nun, fragt sich der Steuerzahler verwundert, fragen sich die Buchter.
Woran´s liegen kann
TransNamib und ihre Regierung schaffen´s nich, Sand zu schippen, was die Kolonisten hurtig getan ham. Auch heute wär´s möglich. Der geplante Sandschutztunnel - 300 Mio. Nam-Dollar soll er kosten - wird net nich gebaut. Der Buchter Crispin Clay hat dagegen berechnet, dass wir mit den 300 Mio. 100 Streckenschaufler zu N$ 5000 pro Mann und Monat einstellen könnten. Das beliefe sich auf N$6 Mio pro Jahr und der Sand wär mit der veranschlagten Ausgabe auf 50 Jahre beseitigt. Aber auf diese Arbeitsbeschaffung wollen unsere führenden Entscheidungsträger nich mehr zurückgreifen, trotz der Arbeitssuchenden an den Straßenecken. Und der tägliche Einsatz von Erd-Sand-Bewegungsmaschinen kombiniert mit chemischer Sandverfestigung? Bulldozer seien auf der Trasse mit Schienenstrang kaum anwendbar und all das sei nich effektiv zur Sandräumung, sagen die Experten. Nich nur die, sondern auch der Laie weiß, wie der feiner Dünensand alles schmirgeln kann, ja bis in die Ohren und ins Getriebe dringt.
Die Fundies bleiben also beim Sandtunnel, der an seinen Notausgängen nur ca fünf Kräfte zur Sandabwehr erforderlich mache. Immerhin gibt es gute Vorbilder. Der Elbtunnel taucht unter dem Fluss ab und bringt seit Kaisers Zeiten Hanseaten beiderseits schneller zum Ziel. Und der Tunnel unter dem Ärmelkanal verbindet immerhin das europäische Festland noch mit der Brexit-Briten-Insel, die sich in „splendid isolation“ übt und dünkt.
Und Arbeitslose, die an den Strassenecken sitzen, wollen ´se auch nich einsetzen. Vielleicht geht´s mit Nordkoreanern, die ham für das neue Staatshaus die Löcher für die Grenzpfeiler des Geländes ausgehoben.
Die Kolonisten und angeheuerte Arbeiter haben da um 1906 die Südbahn in einer Rekordzeit von Lüderitzbucht nach Aus gebaut. Am 30. Mai jenes Jahres war der Schienenstrang bis Grasplatz gelegt. Am 1. November 1906 feierten die Bahnleut´ und die Öffentlichkeit bereits die fahrplanmäßige Verbindung zwischen Lüderitzbucht und Aus. Also nix da mit „´sis aus in Aus“, sondern hurtig vorwärts nach Keetmanshoop, was Du ganz schlicht wie eh und je nach Landesmanier phonetisch aussprechen kannst. Wenn Du mit Afrikanerburen sprichst dann schaltest Du natürlich auf Afrikaans um, wie Du dann auch Kaapstad und Berlyn nach der Zunge verlauten lässt. Die anheischige Aussprache einiger deutscher Enn-Bie-ßie-Funkhaus-Schnacker musst Du denen halt überlassen, die dann wrachtach sowas wie „Kiehrtmanshuhrp“ fabrizier ´n. Die ham`s einfach nich geschnappt, dass man viele Orts- und Personennamen im polyglotten Rahmen je nach Sprachmedium einmal in der und dann in der anderen Sprache und Vertonung wiedergibt. Und just den vielsprachigen Rahmen wissen wir im Lande der Braven recht zu schätzen. - Pardon und halt! Zurück zum Thema:
Es war Krieg, deshalb die Eile mit dem Bahnbau ins Inland. Und dann mussten die Bahnbetreiber fleißig Sand schippen, um die Strecke freizuhalten. Jong, das hat sich mos gelohnt, denn der Stauch-August hat mit seinen Arbeitern bekanntlich stief Diamanten gefunden. Es kam der Diamantenrausch ...
Der von Wüstenwinden, Sonne und Sand strapazierte Bahnkörper hat bis in die achtziger Jahre gehalten, wurde dann aber mof. Die Schwellen aus kostbaren Tropenhölzern wollten nich mehr. Die zieren heut´ so manchen Braaiplatz im Hinterhof oder die Hausbar der Oukies.
Rost war auch im Spiel. Also hat man nach 2000 die Strecke langsam mit längs-gelegten Betonschwellen und frischem Stahl gründlich erneuert. Das hat muhts zwölf Jahre gedauert, zwölfmal so lange als vor 110 Jahren ! Der Süden is mos keine Priorität beim Gouvernement der Braven.
2014 war die erneuerte Strecke sowahr fertig! Und das Krisen-geplagte Staatsfuhrunternehmen TransNamib – übrigens ein wüst moier Name, sollte der Betrieb denn funktionieren – hat am 19. November 2014 also von Keetmanshoop ´ne verdreckte Diesel-Lokomotive mit zwei oder so Schotterwaggons nach Lüderitzbucht geschickt, um die Wiedereröffnung der Strecke zu feiern. Die Buchter ham die Lok, verdreckt wie se war, dennoch jubelnd empfangen.
Und das war´s dann! Zig-Millionen hat der Staat in die renovierte Strecke investiert. In den feinen Dünensand gesetzt, weil er die Route net nich nutzt. Die Gleise wurden bis in den Hafen hinein erneuert. Aber es fährt kein bleddy Zug mehr, ob drecksch oder auch nich. Woran liegt das nun, fragt sich der Steuerzahler verwundert, fragen sich die Buchter.
Woran´s liegen kann
TransNamib und ihre Regierung schaffen´s nich, Sand zu schippen, was die Kolonisten hurtig getan ham. Auch heute wär´s möglich. Der geplante Sandschutztunnel - 300 Mio. Nam-Dollar soll er kosten - wird net nich gebaut. Der Buchter Crispin Clay hat dagegen berechnet, dass wir mit den 300 Mio. 100 Streckenschaufler zu N$ 5000 pro Mann und Monat einstellen könnten. Das beliefe sich auf N$6 Mio pro Jahr und der Sand wär mit der veranschlagten Ausgabe auf 50 Jahre beseitigt. Aber auf diese Arbeitsbeschaffung wollen unsere führenden Entscheidungsträger nich mehr zurückgreifen, trotz der Arbeitssuchenden an den Straßenecken. Und der tägliche Einsatz von Erd-Sand-Bewegungsmaschinen kombiniert mit chemischer Sandverfestigung? Bulldozer seien auf der Trasse mit Schienenstrang kaum anwendbar und all das sei nich effektiv zur Sandräumung, sagen die Experten. Nich nur die, sondern auch der Laie weiß, wie der feiner Dünensand alles schmirgeln kann, ja bis in die Ohren und ins Getriebe dringt.
Die Fundies bleiben also beim Sandtunnel, der an seinen Notausgängen nur ca fünf Kräfte zur Sandabwehr erforderlich mache. Immerhin gibt es gute Vorbilder. Der Elbtunnel taucht unter dem Fluss ab und bringt seit Kaisers Zeiten Hanseaten beiderseits schneller zum Ziel. Und der Tunnel unter dem Ärmelkanal verbindet immerhin das europäische Festland noch mit der Brexit-Briten-Insel, die sich in „splendid isolation“ übt und dünkt.
Und Arbeitslose, die an den Strassenecken sitzen, wollen ´se auch nich einsetzen. Vielleicht geht´s mit Nordkoreanern, die ham für das neue Staatshaus die Löcher für die Grenzpfeiler des Geländes ausgehoben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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