Hauptinspektor im Zeugenstand
Von Dirk Heinrich, Windhoek
Die Chinesin Hsui-Syu Lin, die bei einem hiesigen Reisebüro tätig ist, wurde gestern im Regionalgericht in Katutura als erste in den Zeugenstand gerufen. Sie sagte vor Richterin Alexis Diergaardt aus, dass „ein chinesischer Mann, den sie an seinem chinesischen Akzent erkannt habe“, am 19. März vergangenen Jahres drei Flüge für drei Personen von Windhoek nach Schanghai gebucht, insgesamt 25350 Namibia-Dollar überwiesen und verlangt habe, dass die Tickets auf die Namen der Beschuldigten eins, zwei und drei ausgemacht werden. Sie kenne weder den Mann der die Buchung und Zahlung getätigt habe noch die drei Beschuldigten.
Danach sagte der für die Überwachungskameras zuständige Experte des Windhoek Country Clubs, Jean Körner, aus und erkläre das damals eingesetzte analoge System. Körner sagte, dass Videoaufnahmen vom Eingang und den Korridoren zwischen 20 und 30 Tage gespeichert werden. Auch die Aufnahmen der vier Beschuldigten seien damals gespeichert worden, auf denen zu sehen sei, wie sie im Hotel ankommen und dieses verlassen, sowie wie sie in die Zimmer gehen.
Als dritten Zeugen rief Staatsanwalt Simba Nduna Hauptinspektor Barry de Klerk in den Zeugenstand. Als dieser schilderte, dass er Informationen von den drei chinesischen Staatsbürgern Li Xiaoliang, Li Zhibing und Pu Xuexin bei einem Verhör in Windhoek nach deren Verhaftung auf dem Hosea-Kutako-Flughafen bekommen habe. Der Beschuldigte Nummer 2, Li Zhibing, habe gesagt, dass er die beiden Koffer, in denen 14 Nasenhörner und ein Leopardenfell gefunden wurde, diese Koffer von einem Mann, dessen Namen er nicht kenne und er nicht wüsste wo sich dieser aufhalte, auf dem Flughafen erhalten habe. Der Verteidiger der vier Verdächtigen, Orben Sibeya, wollte den Beweis haben, dass diese Aussagen von den Beschuldigten stammen und nicht von der Übersetzerin. Aus diesem Grund musste sich das Gericht bis nach Mittag vertagen, damit die Dolmetscherin gefunden und in den kommenden Tagen aussagen kann.
Gestern Nachmittag erklärte Hauptinspektor de Klerk, wie er anhand der Daten in den Pässen, den Visa für Sambia, den Daten der Ankunft in Sambia und Ausreise, den Anträgen bei dem namibischen Hochkommissariat in Lusaka für Touristenvisa und Einreise nach Namibia zu der Erkenntnis kam, dass die drei Beschuldigten sich gut kannten und zusammenreisten. Der vierte Beschuldigte, Wang Hui, konnte erst in diesem Jahr am 18-Mai beim Windhoek Country Club festgenommen werden, als er im Casino spielte. Er habe anfangs abgestritten die Drei zu kennen und etwas mit dem Schmuggel zu tun zu haben, aber laut de Klerk wurden bei Wang ein chinesischer Führerschein von Pu gefunden und auf seinem Handy Fotos von den Pässen der drei anderen Mitangeklagten.
Die Verhandlung wird heute um 11 Uhr fortgesetzt.
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Allgemeine Zeitung
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