Hauptrolle wider Willen
Max Siedentopf spielt Sigrid in ihrem neuen Musikvideo
Ein blonder Mann lächelt verträumt in die Kamera. Er singt und tanzt über eine Wiese und einen Hügel hinunter. In einer anderen Szene trägt er einen knallroten Pelzmantel - enthusiastisch reißt er die Arme nach oben und dreht sich im Kreis. Dann spielt er auf einen weißen Flügel, der auf der Wasseroberfläche eines Sees schwimmt. Der junge Mann ist Max Siedentopf. Ganz unerwartet wurde er zum Star im neuen Musik-Video der norwegischen Sängerin Sigrid. Und das nicht etwa in einer Nebenrolle. Der in Namibia aufgewachsene Künstler spielt die Hauptrolle - er spielt Sigrid.
„Es ist lustig, normalerweise habe ich die Ideen, aber ich muss sie nicht selbst umsetzen“, sagt der 28-Jährige. Dieses Mal war alles anders. Der Dreh sollte in den Bergen Bulgariens stattfinden. Rund 40 Leute reisten bereits Tage zuvor an, um das Set aufzubauen. In der Nacht bevor es losgehen sollte, kam es dann zur Katastrophe: „Wir hatten gemerkt, dass Sigrid es wegen einiger verspäteter und stornierter Flüge nicht zum Drehort schaffen wird.“ Was nun? „Wir hätten es gut sein lassen und nach Hause gehen können - stattdessen habe ich Sigrid gespielt, in ihrem ganzen Video“, sagt Siedentopf, den es eigentlich mit großer Angst erfüllt, in der Öffentlichkeit zu singen. „Ich singe nicht einmal Karaoke.“ Mit musikalischen Inszenierungen hat der Künstler aber schon Erfahrung. Anfang des Jahres hat er die Musik in die Wüste gebracht und angeblich nie wieder ausgeschaltet.
Eigentlich ist es still in der Namib-Wüste, aber es gibt einen Ort, da läuft Totos Super-Hit „Africa“ in Dauerschleife, und bis in alle Ewigkeit: TOTO FOREVER. Auch daran ist der deutsch-namibische Künstler Schuld. Aus Sechs Lautsprechern auf weißen Sockeln, kreisförmig angeordnet, schallt es in alle Richtungen. In der Mitte steht ein MP3-Player mit nur einem Song: Totos „Africa“. Angetrieben wird das Ganze von Solar-Batterien, wie Max Siedentopf auf seiner Website schreibt. Mit seinem Werk will er einem der wohl populärsten Songs der letzten vier Jahrzehnte seinen Tribut zollen.
Mit dieser Installation machte der Künstler internationale Schlagzeilen: „Endloses ‚Africa‘“ heißt es auf der Homepage des „Rolling Stones“-Magazins; „Es wartet dort auf dich: Totos ‚Africa‘ spielt in der Wüste im Wiederholungsmodus“, schreibt NPR Music; und auf der Internetseite des „Guardian“ gibt es sogar ein Video, das einen Eindruck von der futuristisch anmutenden Anlage erlaubt. Der Kontrast zwischen der modernen Technik, den glatten weiß-lackierten Oberflächen und dem rauen Wüstensand wirkt surreal. Die Natur, die sie umgibt, wird Teil der Kunst - an keinem anderen Ort wäre diese Installation so beeindruckend, wie in der ältesten Wüste der Welt. TOTO FOREVER passt in kein Museum und in keinen Ausstellungsraum.
Wie sieht die Installation bei Sonnenuntergang aus? Wie ist die Klangqualität in der Wüste? Und woher wissen wir, dass die Fotos nicht ausschließlich auf dem Computer entstanden sind? Kunst-Fans müssen sich mit den Bildern und Videos begnügen, die Max Siedentopf ihnen zeigt. Ob die weißen Quader in echt genauso aussehen wie auf den Fotos, ob es das Werk noch gibt oder ob Totos Hit nach Monaten immer noch spielt - das weiß nur der Künstler selbst. Und vielleicht weiß es nicht einmal er. Bei Max Siedentopfs Projekt geht es nicht um die Musik und auch nicht um schöne Bilder - seine Kunst ist die Idee und der Mythos, der sie umgibt.
Zwar findet sich auf der Website auch eine Karte, auf der die Installation eingezeichnet ist. Doch allen Toto-Fans, die sich auf die Suche nach diesem besonderen Klangerlebnis machen möchten, sei gesagt: Es könnte eine lange Suche werden! Denn die Karte ist mehr als nur vage. Und für alle, die den Song heute, 37 Jahre nach seinem Erscheinen schon nicht mehr hören können, gibt es noch mehr Grund zur Hoffnung: „Für die meisten Bestandteile der Installation wurden möglichst langlebige Bauteile ausgewählt, aber ich bin sicher, dass die raue Umgebung der Wüste die Installation irgendwann verschlingen wird“, erklärte Siedentopf dem britischen Sender BBC.
Doch selbst wenn Max Siedentopf nicht spontan die Hauptrolle eines Musikvideos übernimmt oder menschenleeren Weiten mit Top-Hits aus den Achtzigern musikalisch untermalt, findet der Künstler stets ein neues Projekt, mit dem er seine Zeit vertreiben kann. Da werden dann auch mal herkömmliche Pkws am Straßenrand mit Pappkartons aufgemotzt oder Trophäen überfahrener Tiere zur Kühlerfigur. Mehr dazu finden Sie hier: www.maxsiedentopf.com .
„Es ist lustig, normalerweise habe ich die Ideen, aber ich muss sie nicht selbst umsetzen“, sagt der 28-Jährige. Dieses Mal war alles anders. Der Dreh sollte in den Bergen Bulgariens stattfinden. Rund 40 Leute reisten bereits Tage zuvor an, um das Set aufzubauen. In der Nacht bevor es losgehen sollte, kam es dann zur Katastrophe: „Wir hatten gemerkt, dass Sigrid es wegen einiger verspäteter und stornierter Flüge nicht zum Drehort schaffen wird.“ Was nun? „Wir hätten es gut sein lassen und nach Hause gehen können - stattdessen habe ich Sigrid gespielt, in ihrem ganzen Video“, sagt Siedentopf, den es eigentlich mit großer Angst erfüllt, in der Öffentlichkeit zu singen. „Ich singe nicht einmal Karaoke.“ Mit musikalischen Inszenierungen hat der Künstler aber schon Erfahrung. Anfang des Jahres hat er die Musik in die Wüste gebracht und angeblich nie wieder ausgeschaltet.
Eigentlich ist es still in der Namib-Wüste, aber es gibt einen Ort, da läuft Totos Super-Hit „Africa“ in Dauerschleife, und bis in alle Ewigkeit: TOTO FOREVER. Auch daran ist der deutsch-namibische Künstler Schuld. Aus Sechs Lautsprechern auf weißen Sockeln, kreisförmig angeordnet, schallt es in alle Richtungen. In der Mitte steht ein MP3-Player mit nur einem Song: Totos „Africa“. Angetrieben wird das Ganze von Solar-Batterien, wie Max Siedentopf auf seiner Website schreibt. Mit seinem Werk will er einem der wohl populärsten Songs der letzten vier Jahrzehnte seinen Tribut zollen.
Mit dieser Installation machte der Künstler internationale Schlagzeilen: „Endloses ‚Africa‘“ heißt es auf der Homepage des „Rolling Stones“-Magazins; „Es wartet dort auf dich: Totos ‚Africa‘ spielt in der Wüste im Wiederholungsmodus“, schreibt NPR Music; und auf der Internetseite des „Guardian“ gibt es sogar ein Video, das einen Eindruck von der futuristisch anmutenden Anlage erlaubt. Der Kontrast zwischen der modernen Technik, den glatten weiß-lackierten Oberflächen und dem rauen Wüstensand wirkt surreal. Die Natur, die sie umgibt, wird Teil der Kunst - an keinem anderen Ort wäre diese Installation so beeindruckend, wie in der ältesten Wüste der Welt. TOTO FOREVER passt in kein Museum und in keinen Ausstellungsraum.
Wie sieht die Installation bei Sonnenuntergang aus? Wie ist die Klangqualität in der Wüste? Und woher wissen wir, dass die Fotos nicht ausschließlich auf dem Computer entstanden sind? Kunst-Fans müssen sich mit den Bildern und Videos begnügen, die Max Siedentopf ihnen zeigt. Ob die weißen Quader in echt genauso aussehen wie auf den Fotos, ob es das Werk noch gibt oder ob Totos Hit nach Monaten immer noch spielt - das weiß nur der Künstler selbst. Und vielleicht weiß es nicht einmal er. Bei Max Siedentopfs Projekt geht es nicht um die Musik und auch nicht um schöne Bilder - seine Kunst ist die Idee und der Mythos, der sie umgibt.
Zwar findet sich auf der Website auch eine Karte, auf der die Installation eingezeichnet ist. Doch allen Toto-Fans, die sich auf die Suche nach diesem besonderen Klangerlebnis machen möchten, sei gesagt: Es könnte eine lange Suche werden! Denn die Karte ist mehr als nur vage. Und für alle, die den Song heute, 37 Jahre nach seinem Erscheinen schon nicht mehr hören können, gibt es noch mehr Grund zur Hoffnung: „Für die meisten Bestandteile der Installation wurden möglichst langlebige Bauteile ausgewählt, aber ich bin sicher, dass die raue Umgebung der Wüste die Installation irgendwann verschlingen wird“, erklärte Siedentopf dem britischen Sender BBC.
Doch selbst wenn Max Siedentopf nicht spontan die Hauptrolle eines Musikvideos übernimmt oder menschenleeren Weiten mit Top-Hits aus den Achtzigern musikalisch untermalt, findet der Künstler stets ein neues Projekt, mit dem er seine Zeit vertreiben kann. Da werden dann auch mal herkömmliche Pkws am Straßenrand mit Pappkartons aufgemotzt oder Trophäen überfahrener Tiere zur Kühlerfigur. Mehr dazu finden Sie hier: www.maxsiedentopf.com .
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Allgemeine Zeitung
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