Hauptsache positiv - Das ist mein Sender
Wilfried Hähner ist kein Neuling auf diesem Gebiet. Er arbeitete bereits mit zwölf Jahren beim Radio, half bei einer Kindersendung mit. Mit 14 moderierte er die "Musikbude" im deutschen Hörfunk, dann arbeitete er weitere neun Jahre bei dem Sender und machte auch einen Ausflug zu Radio 99 (heute 99FM). Er erfüllt alle positiven Klischees, die es über Radiomoderatoren gibt: Er redet viel, er lacht viel, er mag Menschen, er will unterhalten und informieren. "Das Beste an dem Job ist doch, dass man immer auf dem Laufenden ist", sagt er. Stress ist für ihn positiv und als geborener Windhoeker ist er in Namibia gut vernetzt. Das Einzige was ihn stört: Es gibt keinen deutschsprachigen, jungen Radiosender in dem Land.
Das will er jetzt ändern. Zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Sybille Rothkegel erschuf er innerhalb eines Jahres einen neuen Radiosender aus dem Nichts. "Ich hatte diesen Traum schon immer", sagt er, "aber erst am 15. Mai 2011 lernte ich Sybilles Mann und dadurch auch sie kennen und wir starteten eine Kooperation". Genau ein Jahr später, am 15. Mai 2012, hatten sie bereits ihre Sendelizenz. Was da auf sie zukommen würde, war den beiden Eigentümern, die gleichermaßen zu 50 Prozent an dem neuen Sender beteiligt sind, von Anfang an klar: Behördengänge, rund 500000 N$ aufbringen, Werbepartner finden, Equipment und Büroräume organisieren ¬- eine Liste, die nicht mehr aufhören will. "Wir sind total unter Stress", sagt Sybille Rothkegel, die sich vor allem um die Finanzen kümmert, während Hähner für Marketing und Moderation zuständig ist.
Das Beruhigende für sie ist: Die Menschen freuen sich bereits auf den Sender.
Am laufenden Band werden die beiden Neu-Selbstständigen auf ihren Radiosender angesprochen. "Wann geht`s los?", "Bin schon gespannt!", "Wir wünschen viel Glück!", kriegen sie momentan in jedem Café zu hören. Sogar Menschen aus den USA und viele aus Deutschland haben sich bereits per Facebook auf der Hitradio-Namibia-Seite eingeloggt, um das Neueste zur Entwicklung zu erfahren. Später soll es im Internet auch einen Livestream der Sendung geben, so dass man beispielsweise in Deutschland und anderswo mithören können, was in Namibia so passiert. "Wir wollen ein lokaler Sender sein", sagt Hähner, "wir haben schon ein Interview mit dem deutschen Botschafter eingeplant, werden Nachrichten bringen und auch Schwerpunktsendungen zu namibischen Themen".
Da alles auf Deutsch ist, werden sich viele Beiträge besonders auf die deutsche Gemeinde Namibias beziehen, doch Werbespots und Interviews werden immer im Original gesendet. Etwa 70 Prozent der Sendezeit ist für die deutsche Sprache reserviert, denn Rothkegel und Hähner möchten zum Erhalt dieser Sprache in Namibia beitragen.
"Natürlich schränkt das die Zahl unserer Hörer ein", sagt Hähner, "aber das Programm wird sicher auch von Touristen eingeschaltet und wir wollen unser Publikum sowieso nicht mit zu viel Gerede erschlagen". Lokale Musik, deutsche Musik, Charts und Evergreens sollen die Zuhörer unterhalten. Alte Schlager soll es bei Hitradio Namibia nicht geben, die Hörerschaft setzen Beide zwischen 15 und 65 an. "Wir wollen ein junges, lokales Radio schaffen. Wir lieben das Land und die Menschen hier, darin steckt so viel Potenzial!", so der 39-Jährige, und: "Das wollen wir nutzen."
Ihre vier Büroräume im Windhoeker Einkaufszentrum Maerua Mall haben sie diese Woche bezogen und eingerichtet, es dauerte länger als gedacht, da das Equipment aus dem Ausland kommen musste. Der reguläre Start des Hitradios verschiebt sich daher auf den 1. August. Doch schon ab Mitte Juli werden Windhoeker auf der Frequenz 99,5 die ersten Eindrücke sammeln können, denn dann werden Testsendungen ausgestrahlt. Die Frequenz für die Hörer in Swakopmund und Walvis Bay wird noch bekannt gegeben. Wenn alles gut läuft, so der Plan der beiden Jung-Unternehmer, soll Hitradio Namibia im nächsten Jahr auch in anderen Städten gesendet werden. "Wir werden klein anfangen und versuchen, uns Stück für Stück weiter zu verbreiten", sagt Rothkegel. Dafür müssen sich aber erstmal eine feste Zuhörerschaft und Werbepartner etablieren.
Im Studio herrscht noch Aufregung. Die letzten Kabel müssen eingestöpselt, das Mikro eingestellt werden. Hier will Hähner gute Laune verbreiten und die Namibier mit dem Neuesten aus der Welt füttern. Die ersten Programmpunkte stehen schon fest: Von 6-10 Uhr gibt es eine Morgensendung, von 13-14 Uhr die Nachrichten und von 16-19 Uhr werden aktuelle Beiträge zu Land und Leuten gesendet. Zwischendrin gibt es Musik auf die Ohren, bei der Namibias Zuhörer mit Sicherheit auf den Lenkrädern ihrer Autos herum trommeln werden.
Positiv, objektiv, informativ - das sind die Schlagwörter, mit denen Hähner um sich wirft. Als bisher einziger Moderator wird er ab jetzt die meiste Zeit im Studio verbringen. Verstärkung ist gerne gesehen. "Wie suchen noch junge, deutschsprachige Namibier, die Lust und Talent haben, beim Radio zu arbeiten", sagt er. (Bewerber bitte bei ihm unter [email protected], Tel. 081-2421471 oder im direkt im Studio unter Tel. 061-402525 melden.) Und obwohl er weiß, was für ein Stress ihn in Zukunft erwartet, ist er auch schon etwas ungeduldig: "Ich freue mich, wieder On-Air zu gehen. Wenn man weiß, gleich geht es los und jede Menge Adrenalin durch deinen Körper gepumpt wird, das finde ich toll!" Dann rast der Puls, dann schwitzen die Hände und er ist voll in seinem Element. Und wenn die Aufnahme läuft und die Namibier zu Hause, im Auto oder auf der Arbeit seine Stimme aus einem kleinen Kasten hören, dann weiß er: Das ist seine Musik, das ist sein Sender.
Julia Dombrowsky
Das will er jetzt ändern. Zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Sybille Rothkegel erschuf er innerhalb eines Jahres einen neuen Radiosender aus dem Nichts. "Ich hatte diesen Traum schon immer", sagt er, "aber erst am 15. Mai 2011 lernte ich Sybilles Mann und dadurch auch sie kennen und wir starteten eine Kooperation". Genau ein Jahr später, am 15. Mai 2012, hatten sie bereits ihre Sendelizenz. Was da auf sie zukommen würde, war den beiden Eigentümern, die gleichermaßen zu 50 Prozent an dem neuen Sender beteiligt sind, von Anfang an klar: Behördengänge, rund 500000 N$ aufbringen, Werbepartner finden, Equipment und Büroräume organisieren ¬- eine Liste, die nicht mehr aufhören will. "Wir sind total unter Stress", sagt Sybille Rothkegel, die sich vor allem um die Finanzen kümmert, während Hähner für Marketing und Moderation zuständig ist.
Das Beruhigende für sie ist: Die Menschen freuen sich bereits auf den Sender.
Am laufenden Band werden die beiden Neu-Selbstständigen auf ihren Radiosender angesprochen. "Wann geht`s los?", "Bin schon gespannt!", "Wir wünschen viel Glück!", kriegen sie momentan in jedem Café zu hören. Sogar Menschen aus den USA und viele aus Deutschland haben sich bereits per Facebook auf der Hitradio-Namibia-Seite eingeloggt, um das Neueste zur Entwicklung zu erfahren. Später soll es im Internet auch einen Livestream der Sendung geben, so dass man beispielsweise in Deutschland und anderswo mithören können, was in Namibia so passiert. "Wir wollen ein lokaler Sender sein", sagt Hähner, "wir haben schon ein Interview mit dem deutschen Botschafter eingeplant, werden Nachrichten bringen und auch Schwerpunktsendungen zu namibischen Themen".
Da alles auf Deutsch ist, werden sich viele Beiträge besonders auf die deutsche Gemeinde Namibias beziehen, doch Werbespots und Interviews werden immer im Original gesendet. Etwa 70 Prozent der Sendezeit ist für die deutsche Sprache reserviert, denn Rothkegel und Hähner möchten zum Erhalt dieser Sprache in Namibia beitragen.
"Natürlich schränkt das die Zahl unserer Hörer ein", sagt Hähner, "aber das Programm wird sicher auch von Touristen eingeschaltet und wir wollen unser Publikum sowieso nicht mit zu viel Gerede erschlagen". Lokale Musik, deutsche Musik, Charts und Evergreens sollen die Zuhörer unterhalten. Alte Schlager soll es bei Hitradio Namibia nicht geben, die Hörerschaft setzen Beide zwischen 15 und 65 an. "Wir wollen ein junges, lokales Radio schaffen. Wir lieben das Land und die Menschen hier, darin steckt so viel Potenzial!", so der 39-Jährige, und: "Das wollen wir nutzen."
Ihre vier Büroräume im Windhoeker Einkaufszentrum Maerua Mall haben sie diese Woche bezogen und eingerichtet, es dauerte länger als gedacht, da das Equipment aus dem Ausland kommen musste. Der reguläre Start des Hitradios verschiebt sich daher auf den 1. August. Doch schon ab Mitte Juli werden Windhoeker auf der Frequenz 99,5 die ersten Eindrücke sammeln können, denn dann werden Testsendungen ausgestrahlt. Die Frequenz für die Hörer in Swakopmund und Walvis Bay wird noch bekannt gegeben. Wenn alles gut läuft, so der Plan der beiden Jung-Unternehmer, soll Hitradio Namibia im nächsten Jahr auch in anderen Städten gesendet werden. "Wir werden klein anfangen und versuchen, uns Stück für Stück weiter zu verbreiten", sagt Rothkegel. Dafür müssen sich aber erstmal eine feste Zuhörerschaft und Werbepartner etablieren.
Im Studio herrscht noch Aufregung. Die letzten Kabel müssen eingestöpselt, das Mikro eingestellt werden. Hier will Hähner gute Laune verbreiten und die Namibier mit dem Neuesten aus der Welt füttern. Die ersten Programmpunkte stehen schon fest: Von 6-10 Uhr gibt es eine Morgensendung, von 13-14 Uhr die Nachrichten und von 16-19 Uhr werden aktuelle Beiträge zu Land und Leuten gesendet. Zwischendrin gibt es Musik auf die Ohren, bei der Namibias Zuhörer mit Sicherheit auf den Lenkrädern ihrer Autos herum trommeln werden.
Positiv, objektiv, informativ - das sind die Schlagwörter, mit denen Hähner um sich wirft. Als bisher einziger Moderator wird er ab jetzt die meiste Zeit im Studio verbringen. Verstärkung ist gerne gesehen. "Wie suchen noch junge, deutschsprachige Namibier, die Lust und Talent haben, beim Radio zu arbeiten", sagt er. (Bewerber bitte bei ihm unter [email protected], Tel. 081-2421471 oder im direkt im Studio unter Tel. 061-402525 melden.) Und obwohl er weiß, was für ein Stress ihn in Zukunft erwartet, ist er auch schon etwas ungeduldig: "Ich freue mich, wieder On-Air zu gehen. Wenn man weiß, gleich geht es los und jede Menge Adrenalin durch deinen Körper gepumpt wird, das finde ich toll!" Dann rast der Puls, dann schwitzen die Hände und er ist voll in seinem Element. Und wenn die Aufnahme läuft und die Namibier zu Hause, im Auto oder auf der Arbeit seine Stimme aus einem kleinen Kasten hören, dann weiß er: Das ist seine Musik, das ist sein Sender.
Julia Dombrowsky
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Allgemeine Zeitung
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