Hauptziel ist Grenzschließung
Auf einen Mangel an Verständnis für die Rolle des aus den 60er Jahren stammenden Veterinär-Zaunes, der so genannten Roten Linie, die die Wanderung von Nutzvieh zwischen Norden und Süden verhindern soll, gründen die jüngsten Proteste von Farmern aus den nördlichen kommunalen Gebieten (NCA).
Windhoek -Asser Sheuyange, Projektmanager beim Fleischrat (Meatboard) für Nutztierverbesserung in den Kommunalgebieten, erklärte, dass Fleischproduzenten in Oshana, Ohangwena, Omusati, Oshikoto, Kunene, Kavango und Caprivi sowie deren Vermarktungsorganisation Mangetti Meat Market den Zaun als ein Relikt ansähen, das vormals die freie Bewegung der Bevölkerung und heute die Vermarktung ihres Fleisches nach Übersee verhindern sollte. Sie möchten den Zaun am liebsten entfernt sehen.
"Die Menschen geben dem Zaun eine politische Bedeutung", sagte Sheuyange. Tatsache sei jedoch, dass die Tiere der kommerziellen Farmer im Süden mit Sicherheit frei von der Maul- und Klauenseuche sowie der Lungenseuche seien. Von den Gebieten nördlich der Roten Linie könne man das nicht sagen. "Von einem Abriss des Zaunes würde niemand profitieren", so Sheuyange.
Das Fleisch der Tiere aus dem Norden wird augenblicklich nach Südafrika und Angola vermarktet. Vor dem Schlachten sei eine 21-tägige Quarantänezeit nötig, für deren Kosten die kommunalen Farmer aufkommen müssten. Außerdem sei nach dem Schlachten eine 24-stündige Tiefkühlperiode plus weitere 21 Tage Quarantäne-Kühlung notwendig. Für die diese Kosten komme der Schlachthof Meatco auf. "Das alles ist sowohl für Meatco als auch für die Farmer sehr teuer", so Sheuyange.
Generell sei eine Verbesserung des Gesundheitsstatus der Rinder im Norden notwendig. Auch wenn seit einiger Zeit keine nachweisbaren Fälle der Maul- und Klauenseuche aufgetreten seien, könne "niemand mit 100prozentiger Gewissheit sagen, dass die Gebiete seuchenfrei sind", so Sheuyange. Um diese Bestätigung zu bekommen, sei eine serologische Untersuchung einer Stichprobe von etwa 10000 der auf über eine Million geschätzten Rinder nördlich der Roten Linie notwendig (zum Vergleich: im Süden wird der Bestand auf 900000 Tiere geschätzt). Jedoch bestehe "so lange, wie wir eine offene Grenze zum Nachbarland Angola haben, durch die die Rinder beliebig zum Weiden wechseln können, ständig die Gefahr, dass Krankheiten eingeschleppt werden. Unser Hauptziel ist es daher, die Grenze zu Angola zu schließen", so der Experte. Die Flüsse Kunene und Kavango würden natürliche Grenzen bilden. Die 450 km dazwischen seien das Problem. Der 1991 errichtete Zaun sei sehr schnell wieder zerstört worden. Die Menschen hätten damals den Sinn des Zaunes und dessen Nutzen nicht verstanden und ihn als Barriere zu ihren Angehörigen und zu Weidegründen im angrenzenden Angola empfunden.
Dieser Zaun solle wieder aufgebaut werden, jedoch diesmal mit einer intensiven Einbeziehung der dort lebenden Gemeinschaften. Diese müssten mobilisiert, informiert und gemeinsam mit ihnen der Zaun gebaut und kontrolliert werden: "Man muss die Menschen einbinden, ansonsten widerfährt dem neuen Zaun das gleiche Schicksal wie dem alten. Allein die Materialkosten des Projekts werden sich auf etwa N$ 15000 belaufen. Dann kommen noch die Arbeitsleistung, Transportkosten und die ständige Kontrolle hinzu", erklärte Sheuyange. Verantwortlich werde vermutlich die Veterinärbehörde.
Zwei parallel laufende Zäune seien geplant: Ein wildsicherer Zaun (2,40 m) auf der angolanischen und ein zweiter kleinviehsicherer (oder schakalsicherer) Zaun auf der namibischen Seite.
Ursprünglich habe man nach einer Kabinettsentscheidung im Jahr 2000 geplant, 2004 mit der Konstruktion zu beginnen und die Grenzen im Jahr 2011 zu schließen. Bislang sei aber noch nicht einmal mit der Aufklärung der Bevölkerung begonnen worden. Warum, konnte Sheuyange nicht erklären. Er wolle nicht mit dem "Finger auf andere zeigen". "Der Zaun ist kein technisches Problem", betonte der Projektleiter. "Die Menschen müssen lernen, die geschlossenen Grenze zu akzeptieren", dass sei die Hauptsache.
"So lange irgendwelche Grenzen offen sind, kann man eben nicht sicher sein", sagt Sheuyange zu der Möglichkeit der Übertragung von Tierkrankheiten und einem Ausbruch von Seuchen. Sobald die Grenze geschlossen sei, werde mit der Impfung der Tiere begonnen. Kommunale tiermedizinische Arbeiter gebe es zwar, Medikamente seien auch erhältlich und Impfungen würden bereits kostenlos von der Regierung angeboten. Jedoch werde deren Notwendigkeit noch nicht von allen kommunalen Farmern eingesehen. Es gebe auch besitzerlos herumstreunende Tiere. Gerüchte, dass Impfungen Probleme bei den Tieren verursacht hätten, seien ebenfalls kursiert und hätten Farmer davon abgehalten, ihre Rinder zu impfen.
"Im Norden werden vor allem Ngunis und Sangas gehalten. Die brauchen etwas länger, um ihr Schlachtgewicht zu erreichen. Die Rasse ist jedoch unerheblich. Die Farmer tendieren aber leider dazu, ihre Tiere erst im Alter von sieben oder zehn Jahren zum Schlachthof zu bringen. Diese sind dann zu alt und erhalten nur noch C-Gradierungen und somit der Farmer weniger Geld. Denn begehrt ist das Fleisch junger Tiere von einem bis vier Jahre."
Neben der Grenzschließung und Impfkampagnen müssten das Marketing der Kommunalfarmer, die Produktivität und das Farmlandmanagement verbessert werden, denn "kommerziell zu farmen ist mehr als nur Zäune zu errichten".
Windhoek -Asser Sheuyange, Projektmanager beim Fleischrat (Meatboard) für Nutztierverbesserung in den Kommunalgebieten, erklärte, dass Fleischproduzenten in Oshana, Ohangwena, Omusati, Oshikoto, Kunene, Kavango und Caprivi sowie deren Vermarktungsorganisation Mangetti Meat Market den Zaun als ein Relikt ansähen, das vormals die freie Bewegung der Bevölkerung und heute die Vermarktung ihres Fleisches nach Übersee verhindern sollte. Sie möchten den Zaun am liebsten entfernt sehen.
"Die Menschen geben dem Zaun eine politische Bedeutung", sagte Sheuyange. Tatsache sei jedoch, dass die Tiere der kommerziellen Farmer im Süden mit Sicherheit frei von der Maul- und Klauenseuche sowie der Lungenseuche seien. Von den Gebieten nördlich der Roten Linie könne man das nicht sagen. "Von einem Abriss des Zaunes würde niemand profitieren", so Sheuyange.
Das Fleisch der Tiere aus dem Norden wird augenblicklich nach Südafrika und Angola vermarktet. Vor dem Schlachten sei eine 21-tägige Quarantänezeit nötig, für deren Kosten die kommunalen Farmer aufkommen müssten. Außerdem sei nach dem Schlachten eine 24-stündige Tiefkühlperiode plus weitere 21 Tage Quarantäne-Kühlung notwendig. Für die diese Kosten komme der Schlachthof Meatco auf. "Das alles ist sowohl für Meatco als auch für die Farmer sehr teuer", so Sheuyange.
Generell sei eine Verbesserung des Gesundheitsstatus der Rinder im Norden notwendig. Auch wenn seit einiger Zeit keine nachweisbaren Fälle der Maul- und Klauenseuche aufgetreten seien, könne "niemand mit 100prozentiger Gewissheit sagen, dass die Gebiete seuchenfrei sind", so Sheuyange. Um diese Bestätigung zu bekommen, sei eine serologische Untersuchung einer Stichprobe von etwa 10000 der auf über eine Million geschätzten Rinder nördlich der Roten Linie notwendig (zum Vergleich: im Süden wird der Bestand auf 900000 Tiere geschätzt). Jedoch bestehe "so lange, wie wir eine offene Grenze zum Nachbarland Angola haben, durch die die Rinder beliebig zum Weiden wechseln können, ständig die Gefahr, dass Krankheiten eingeschleppt werden. Unser Hauptziel ist es daher, die Grenze zu Angola zu schließen", so der Experte. Die Flüsse Kunene und Kavango würden natürliche Grenzen bilden. Die 450 km dazwischen seien das Problem. Der 1991 errichtete Zaun sei sehr schnell wieder zerstört worden. Die Menschen hätten damals den Sinn des Zaunes und dessen Nutzen nicht verstanden und ihn als Barriere zu ihren Angehörigen und zu Weidegründen im angrenzenden Angola empfunden.
Dieser Zaun solle wieder aufgebaut werden, jedoch diesmal mit einer intensiven Einbeziehung der dort lebenden Gemeinschaften. Diese müssten mobilisiert, informiert und gemeinsam mit ihnen der Zaun gebaut und kontrolliert werden: "Man muss die Menschen einbinden, ansonsten widerfährt dem neuen Zaun das gleiche Schicksal wie dem alten. Allein die Materialkosten des Projekts werden sich auf etwa N$ 15000 belaufen. Dann kommen noch die Arbeitsleistung, Transportkosten und die ständige Kontrolle hinzu", erklärte Sheuyange. Verantwortlich werde vermutlich die Veterinärbehörde.
Zwei parallel laufende Zäune seien geplant: Ein wildsicherer Zaun (2,40 m) auf der angolanischen und ein zweiter kleinviehsicherer (oder schakalsicherer) Zaun auf der namibischen Seite.
Ursprünglich habe man nach einer Kabinettsentscheidung im Jahr 2000 geplant, 2004 mit der Konstruktion zu beginnen und die Grenzen im Jahr 2011 zu schließen. Bislang sei aber noch nicht einmal mit der Aufklärung der Bevölkerung begonnen worden. Warum, konnte Sheuyange nicht erklären. Er wolle nicht mit dem "Finger auf andere zeigen". "Der Zaun ist kein technisches Problem", betonte der Projektleiter. "Die Menschen müssen lernen, die geschlossenen Grenze zu akzeptieren", dass sei die Hauptsache.
"So lange irgendwelche Grenzen offen sind, kann man eben nicht sicher sein", sagt Sheuyange zu der Möglichkeit der Übertragung von Tierkrankheiten und einem Ausbruch von Seuchen. Sobald die Grenze geschlossen sei, werde mit der Impfung der Tiere begonnen. Kommunale tiermedizinische Arbeiter gebe es zwar, Medikamente seien auch erhältlich und Impfungen würden bereits kostenlos von der Regierung angeboten. Jedoch werde deren Notwendigkeit noch nicht von allen kommunalen Farmern eingesehen. Es gebe auch besitzerlos herumstreunende Tiere. Gerüchte, dass Impfungen Probleme bei den Tieren verursacht hätten, seien ebenfalls kursiert und hätten Farmer davon abgehalten, ihre Rinder zu impfen.
"Im Norden werden vor allem Ngunis und Sangas gehalten. Die brauchen etwas länger, um ihr Schlachtgewicht zu erreichen. Die Rasse ist jedoch unerheblich. Die Farmer tendieren aber leider dazu, ihre Tiere erst im Alter von sieben oder zehn Jahren zum Schlachthof zu bringen. Diese sind dann zu alt und erhalten nur noch C-Gradierungen und somit der Farmer weniger Geld. Denn begehrt ist das Fleisch junger Tiere von einem bis vier Jahre."
Neben der Grenzschließung und Impfkampagnen müssten das Marketing der Kommunalfarmer, die Produktivität und das Farmlandmanagement verbessert werden, denn "kommerziell zu farmen ist mehr als nur Zäune zu errichten".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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