Hausaufgaben für Comrade Hamutenya

Der ehemalige Außenminister hat völlig zurecht darauf hingewiesen, dass kein Motor anspringt, wenn nicht alle Teile zusammenarbeiten und funktionieren. Bildlich gesprochen ist somit auch der schickste Exportmotor nutzlos, wenn zum Beispiel die Zündkerzen verölt sind oder gar falsch herum eingebaut wurden. Da springt kein Funke über.

Hamutenya macht sich auch Gedanken darüber, wer für einen derart falsch konstruierten Motor die Verantwortung tragen könnte und identifiziert - natürlich -"die Tradition des Konservatismus, die auf dem Kompost der Ära vor der Unabhängigkeit wächst". Gemeint ist das "wirtschaftliche Establishment" Namibias und damit zu einem großen Teil Sie, liebe Leser.

Nun ist es sicher richtig, dass sich Namibia eine Menge Chancen entgehen lässt, um einen ähnlich erfolgreichen Exportmotor zu bauen, wie das in dem Ministaat Singapur gelungen ist, dessen Leistungsdaten Hamutenya "phänomenal" findet. Vermeintlich kleine Länder können sich in der Tat schnell zu richtigen Kraftzwergen entwickeln, weil die dafür nötige Zusammenarbeit der Beteiligten eben prinzipiell leichter zu erreichen ist. Auch fehlt dort der eisenharte Konkurrenzkampf, der für die entwickelten Industriestaaten zu ungewünschten Reibungsverlusten durch Kannibalismus führen kann, während in Ländern wie Namibia Firmen noch relativ bequem unbesetzte Marktnischen beackern können. An dieser Stelle wird jetzt gestreikt. Gehen Sie zurück zum ersten Kommentar. Viva.