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"Höchste Zeit für die Wahrheit"

Unproduktive und renitente Arbeiter, feindliche Gewerkschaften, fehlende Unterstützung seitens der Regierung und aufsässige Umweltschützer - dies sind laut der Geschäftsleitung die Gründe für die Schließung der malaysischen Textilfabrik Ramatex in Windhoek.

Windhoek - Selbst international engagierten, durch und durch wachstums- und profitorientierten Unternehmern geht die Argumentation der Ramatex-Geschäftsleitung inzwischen zu weit. Einer von ihnen ist der deutsche Händler und Fabrikant Bernhard Wenzel. Trotz gesetzten Alters trieben ihn die "Spielchen" der Malaysier inzwischen fast auf die Barrikaden, sagte er gestern auf AZ-Nachfrage: "Hier gibt es eine Menge Dinge, die nicht zusammenpassen. Für mich ist unerklärlich, wie die Geschäftsleitung des Ramatex-Konzerns zum Beispiel behaupten kann, sie müssten den Standort Namibia schließen, weil die Arbeiter nicht produktiv genug seien oder eine feindliche Einstellung hätten. Wer die ostasiatische Arbeitsphilosophie im Textilbereich kennt, weiß doch wie das in deren Fabriken zugeht. In diesem Umfeld haben die namibischen Ramatex-Arbeiter vier Jahre durchgehalten und Gewinne für den Konzern erwirtschaft. So schlecht und unproduktiv können sie also gar nicht gewesen sein. Mir gefällt in diesem Zusammenhang überhaupt nicht, dass hier offensichtlich wieder einmal die Schwächsten in der Kette als Sündenböcke herhalten müssen." Herr Wenzel beliefert über die Greenworld-Products GmbH und einer Textilfabrik in der Türkei große deutsche Baumarktketten wie Praktiker unter anderem mit Freizeitschuhen und -Kleidung. Seit rund einem Jahr ist er auch geschäftlich in Namibia aktiv. "Wenn Qualität und Preise stimmen, wären wir natürlich bereit auch in Namibia direkt zu produzieren. Es ist doch nichts verkehrt mit dem Land", sagte er kürzlich über den Wirtschaftsstandort Namibia.

Auch für die namibische Vertretung der Umweltschutzorganisation Earthlife Africa ist es höchste Zeit für die ganze Wahrheit rund um die Textilfabrik Ramatex. In einem offenen Brief an Staatssekretär Andrew Ndishishi vom Handelsministerium, der am 22. Mai in Kopie auch an das Ministerium für Umwelt und Tourismus sowie an die Windhoeker Stadtverwaltung geschickt wurde, erinnert Pressesprecher Ulli Eins an das Jahr 2002, in dem Ramatex in ganzseitigen Zeitungsanzeigen folgendes zusagte: "Wir werden mehr als N$ 25 Millionen in ein System zur Wiederaufbereitung unseres Brauchwassers investieren. Alle unsere Abwässer werden auf diese Weise in einem geschlossenen System wiederverwertet werden." Auch verpflichtete sich der Konzern damals nach der internationalen Industrienorm ISO 14001 zu produzieren, die einen sauberen Produktionsprozess sicherstellt. "Und was ist aus diesen Versprechen geworden? Wer wird nach dem Weggang der Malaysier die Kosten für die erwiesene Umweltzerstörung tragen, die in vier Jahren in Windhoek angerichtet worden ist?", fragt Earthlife.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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