Heckmair-Prozess wieder vertagt

Windhoek (sno) – Oberrichter Christie Liebenberg nahm am Montag den Rücktritt von Braam Cupido entgegen, der als Rechtsvertreter nicht länger den wegen Mordes angeklagten Amerikaner Marcus Thomas repräsentieren will. Cupido ist der sechste Rechtsanwalt, den Thomas seit Anfang der Mordverhandlungen (2014) um den erschossenen Namibier Andre Heckmaier (AZ berichtete) entlässt. Dies kam, nachdem Thomas in einem fünfseitigen Bericht das Obergericht darüber informierte, dass er mit Cupidos Diensten nicht zufrieden sei.

Laut Thomas hat er nur zwei kurze Rücksprachen mit seinem, vom Direktorat für Rechtsbeistand zugewiesenen, Anwalt (Cupido) gehabt und konnte sich nie ausführlich mit ihm beraten. „Derzeit treffe ich mich mit Herrn Cupido nur ad hoc während der Gerichtssitzungen“, sagte Thomas.

Er beschuldigte Cupido, seine Anweisungen nicht auszuführen, was wiederum zu einem totalen Vertrauensbruch geführt habe. Cupido wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück, räumte aber ein, dass sich zwischen ihm und Thomas ein Vertrauensbruch entwickelt habe. „Die Anweisungen von Thomas sind meist unhaltbar - und wenn er ihn darauf hinweise, wolle er (Thomas) seinen Rat nicht annehmen.“

Thomas gab zu verstehen, dass er bereits im Oktober des vergangenen Jahres den Wunsch geäußert habe, ein neuer Anwalt zu bekommen.

Die Chefin vom Direktorat für Rechtsbeistand, Patience Daringo, sagte dem Gericht, dass sie sich bereit erkläre, Thomas einen neuen Rechtsanwalt zu suchen, dass es jedoch schwierig sei, jemanden zu finden, der bereit sei, Thomas zu Vertreten. „Wir haben beinahe jeden in unserer Anwaltskanzlei gefragt, es ist jedoch niemand unter ihnen bereit, den Fall anzunehmen“, sagte Daringo.

Oberrichter Liebenberg vertagte das Verfahren auf den 23. März, damit das Direktorat für Rechtsbeistand genügend Zeit hat, ihm einen neuen Anwalt zu vermitteln.