Hegen und nutzen
Die Artenschutzkonferenz Cites in Santiago markiert eine grundsätzliche Wende beim internationalen Tierschutz. Mehr als zwei Drittel der Konferenzteilnehmer haben am Dienstag für das Begehren von Botswana,
Namibia und Südafrika votiert, das Elfenbein-Handelsverbot zu lockern. Damit ist das vor allem vom Norden vertretene Dogma des Nutzungsverzichts bei
Elefanten gefallen - einer Tierart, die bisher, zusammen mit den Walen, als Symbol für die weltweit bedrohte Tierwelt galt.
Sollte das Plenum die Entscheidung am Wochenende bestätigen, dürfen die drei Länder im südlichen Afrika ab Mai 2004 einmalig rund 60 t des weißen Goldes
aus ihren Lagerbeständen verkaufen. Gleichzeitig wurden gleichlautende Anträge von Sambia und Simbabwe zum Elfenbeinverkauf abgelehnt, weil die Regierungen dort die Elefantenherden nicht angemessen überwachen können. Dabei galt bis vor wenigen Jahren gerade Simbabwe in der Wildhege und Nutzung noch als vorbildlich.
Die teilweise Freigabe des Handels mit Elfenbein ist ein Sieg der Vernunft über den schwärmerischen Fundamentalismus einer Reihe westlicher Tierschutzorganisationen. Diese propagieren nur allzu oft das falsche Bild von den letzten grauen Riesen, die des schnöden Mammons wegen wahllos dahingemetzelt würden. Im Gegensatz dazu verweisen die Länder des südlichen Afrika mit Recht auf die Erfolge ihrer Schutzanstrengungen und das professionelle
Wildlife-Management, dem es zu verdanken ist, dass sich die Elefantenbestände im Süden Afrika trotz der zunehmenden Bevölkerung erholt haben. Über ein Viertel der etwa 600000 Elefanten lebt in den drei Staaten,
denen der begrenzte Handel mit Elfenbein künftig gestattet wird.
Die drei Länder wollen die Erlöse aus dem Elfenbeinhandel in den Naturschutz stecken und jenem Teil der Bevölkerung zugute kommen lassen, dem Elefanten Schaden
verursachen. Diese Verfahrensweise hat sich in etlichen Ländern sowohl für den Wildschutz als auch für die Lokalbevölkerung bewährt. In Namibia hat der kontrollierte Jagdtourismus indirekt zur Hege der Elefantenpopulation beigetragen. Erfreulich ist, dass selbst einige große internationale Artenschutzorganisationen wie der World Wide Fund (WWF) Verständnis für die Position der Afrikaner offenbaren und trotz nachhaltiger Bedenken bereit waren, von ihrem Elfenbeinturm hinabzusteigen. Sie wissen, dass Wildtiere vor dem Hintergrund der Bevölkerungszunahme in Afrika nur dann dauerhaft zu
schützen sind, wenn sie von der lokalen Bevölkerung am besten direkt genutzt werden können.
Allerdings pochen die westlichen Tierschützer mit Recht auf den Aufbau wirksamer Schutz- und Kontrollmechanismen, die derzeit zum Teil noch in der Erprobungsphase stecken. Um dies zu gewährleisten, werden die wohlhabenden
Staaten der nördlichen Halbkugel künftig mehr Geld als bisher für Beobachtungssysteme gegen Wilderei und Schmuggel bereitstellen müssen. Denn
nur so wird sich auf Dauer eine erneute Gefährdung der Elefanten verhindern lassen.
Namibia und Südafrika votiert, das Elfenbein-Handelsverbot zu lockern. Damit ist das vor allem vom Norden vertretene Dogma des Nutzungsverzichts bei
Elefanten gefallen - einer Tierart, die bisher, zusammen mit den Walen, als Symbol für die weltweit bedrohte Tierwelt galt.
Sollte das Plenum die Entscheidung am Wochenende bestätigen, dürfen die drei Länder im südlichen Afrika ab Mai 2004 einmalig rund 60 t des weißen Goldes
aus ihren Lagerbeständen verkaufen. Gleichzeitig wurden gleichlautende Anträge von Sambia und Simbabwe zum Elfenbeinverkauf abgelehnt, weil die Regierungen dort die Elefantenherden nicht angemessen überwachen können. Dabei galt bis vor wenigen Jahren gerade Simbabwe in der Wildhege und Nutzung noch als vorbildlich.
Die teilweise Freigabe des Handels mit Elfenbein ist ein Sieg der Vernunft über den schwärmerischen Fundamentalismus einer Reihe westlicher Tierschutzorganisationen. Diese propagieren nur allzu oft das falsche Bild von den letzten grauen Riesen, die des schnöden Mammons wegen wahllos dahingemetzelt würden. Im Gegensatz dazu verweisen die Länder des südlichen Afrika mit Recht auf die Erfolge ihrer Schutzanstrengungen und das professionelle
Wildlife-Management, dem es zu verdanken ist, dass sich die Elefantenbestände im Süden Afrika trotz der zunehmenden Bevölkerung erholt haben. Über ein Viertel der etwa 600000 Elefanten lebt in den drei Staaten,
denen der begrenzte Handel mit Elfenbein künftig gestattet wird.
Die drei Länder wollen die Erlöse aus dem Elfenbeinhandel in den Naturschutz stecken und jenem Teil der Bevölkerung zugute kommen lassen, dem Elefanten Schaden
verursachen. Diese Verfahrensweise hat sich in etlichen Ländern sowohl für den Wildschutz als auch für die Lokalbevölkerung bewährt. In Namibia hat der kontrollierte Jagdtourismus indirekt zur Hege der Elefantenpopulation beigetragen. Erfreulich ist, dass selbst einige große internationale Artenschutzorganisationen wie der World Wide Fund (WWF) Verständnis für die Position der Afrikaner offenbaren und trotz nachhaltiger Bedenken bereit waren, von ihrem Elfenbeinturm hinabzusteigen. Sie wissen, dass Wildtiere vor dem Hintergrund der Bevölkerungszunahme in Afrika nur dann dauerhaft zu
schützen sind, wenn sie von der lokalen Bevölkerung am besten direkt genutzt werden können.
Allerdings pochen die westlichen Tierschützer mit Recht auf den Aufbau wirksamer Schutz- und Kontrollmechanismen, die derzeit zum Teil noch in der Erprobungsphase stecken. Um dies zu gewährleisten, werden die wohlhabenden
Staaten der nördlichen Halbkugel künftig mehr Geld als bisher für Beobachtungssysteme gegen Wilderei und Schmuggel bereitstellen müssen. Denn
nur so wird sich auf Dauer eine erneute Gefährdung der Elefanten verhindern lassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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