Heimpleite für couragierte Brave Warriors - 1:4 gegen Burkina Faso
Am Samstagnachmittag gegen 14.30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Aufeinandertreffen mit den Gästen aus Westafrika, hatte Namibias Fußball-Nationaltrainer Brian Isaacs noch seinen Optimismus zur Schau getragen. "Mit einem Sieg heute bleiben wir im Rennen und ich glaube fest daran, dass wir das Ticket für die Afrikameisterschaft 2012 lösen können", sagte der 43-Jährige im Gespräch mit der AZ. Als um 16.57 Uhr der Schlusspfiff im Nationalstadion ertönte, war diese Hoffnung dahin. Mit hängenden Köpfen schlichen die Brave Warriors vom Rasen, auf den Zuschauerrängen herrschte Enttäuschung. Zwar hatte die Heimelf eine couragierte Leistung gezeigt, aber zu deutlich war diese 1:4-Heimpleite, zu deutlich auch der Klassenunterschied zwischen den Teams.
Isaacs hatte sich dazu entschlossen, mit zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Viererabwehrkette und Tangeni Shipahu als einziger Sturmspitze zu operieren. Noch nicht einmal im 18-Mann-Kader stand dagegen Wilko Risser, der für seine Nichtnominierung kein Verständnis hatte und die Personalentscheidung Isaacs wenige Minuten vor dem Anstoß gegenüber der AZ kritisierte. "Ich bin der treffsicherste Stürmer und gehöre in die Startelf. Tangeni ist kein Stürmer, der gehört auf die Außenbahn", sagte der 28-jährige, der in Deutschland für den Viertligisten SV Elversberg 07 auf Torejagd geht und im Nationaldress bei 13 Einsätzen fünf Treffer erzielt hat. "Gegen die großgewachsenen Verteidiger von Burkina Faso ist es erfolgsversprechender, eine schnelle und wendige Sturmspitze wie Tangeni Shipahu einzusetzen", erklärte Isaacs dagegen seine Entscheidung.
Die Elf aus Burkina Faso ging mit der gleichen taktischen Ausrichtung (4-2-3-1) in die Partie wie die Gastgeber und die beiden Mannschaften neutralisierten sich in den ersten zehn Spielminuten weitestgehend. Aus der ersten nennenswerten Torchance der Gäste resultierte sogleich der Führungstreffer. Außenverteidiger Herve Zengue flankte von links in den Strafraum auf Mittelstürmer Aristide Bancé, der mit seinem Kopfball an der Torlatte scheiterte, ehe Abdul Razak Traoré (14. Spielminute) den Abpraller zum 1:0 für Burkina Faso verwertete.
Ironischerweise scheint Flankengeber Zengue derweil zum letzten Hoffnungsträger für die Brave Warriors zu avancieren, denn bei dem 27-Jährigen handelt es sich um einen Kameruner, der laut dem Generalsekretär des Namibischen Fußballverbandes (NFA), Barry Rukoro, nicht für Burkina Faso spielberechtigt ist. "Wir haben heute unter Protest gespielt und werden Einspruch gegen die Wertungen unserer beiden Gruppenspiele gegen Burkina Faso einlegen", sagte Rukoro nach dem Ende der Partie. Der NFA-Generalsekretär geht davon aus, dass die Westafrikaner gegebenenfalls von dem Qualifikationswettbewerb ausgeschlossen werden. Damit würde das für Anfang September angesetzte letzte Gruppenspiel der Brave Warriors gegen Gambia zum Finale um die Qualifikation für die 2012 in Gabun und Äquatorialguinea stattfindende Kontinentalmeisterschaft werden.
Doch auf dem Rasen verpasste es die Isaacs-Elf über weite Strecken, die sportlichen Argumente für eine AFCON-Teilnahme zu liefern. Lediglich in den zwanzig Minuten nach dem 0:1 gelang es den Brave Warriors, in der Offensive Akzente zu setzen. Der in der südafrikanischen Profiliga PSL für AmaZulu stürmende Tangeni Shipahu sorgte in der 19. Minute mit einem gelungenen Hackenpass auf den spielfreudigen Bradley Wermann erstmals für Jubel im Heimpublikum. Wenige Minuten später hebelten Wermann und Rudolf Bester mit einem Doppelpass die rechte Abwehrseite der Gäste aus. Wermann setzte den im Strafraum postierten Shipahu in Szene, der den Ball für Ronald Ketjijere ablegte, doch der Mittelfeldstratege der African Stars jagte das runde Leder mit seinem Schuss über den gegnerischen Kasten. Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff verlängerte Wermann einen Einwurf von Kapitän Richard Gariseb per Kopf auf das Gästetor, doch Burkinas Keeper Germain Sanou war auf dem Posten und klärte zur Ecke. Kurz darauf schloss der auf dem rechten Flügel agierende Jordan Haimbili eine Kombination von Bester und Wermann mit einem Fernschuss ab, der jedoch von Burkinas Innenverteidiger Bakari Koné geblockt wurde. Zum Abschluss der namibischen Drangphase stürmte Shipahu über den linke Flügel, doch konnte der defensive Mittelfeldspieler Denzil Haoseb (Black Africa) dessen Hereingabe nicht verwerten und Bester kam für den Nachschuss einen Schritt zu spät. Die Gäste agierten in dieser Phase defensiv, hätten aber durch ihren Torjäger Aristide Bancé, der zwischen 2008 und 2010 in 62 Bundesligaspielen 24 Tore für den FSV Mainz 05 erzielte, unmittelbar vor dem Pausenpfiff fast auf 2:0 erhöht, als der wuchtige 20m-Schuss des Modellathleten nur knapp am Tor der Gastgeber vorbei strich.
Namibia für Torgefahr sorgte, doch verfehlte sein Distanzschuss das Gästetor um wenige Zentimeter. Ein Foul von Namibias rechtem Außenverteidiger Hartman Toromba sollte wenig später die spielentscheidende Szene einleiten. Yahia Kebe folgender Freistoß konnte von Virgil Vries (Eleven Arrows), der den Vorzug vor Ephraim Tjihonge vom Sportklub Windhoek erhalten hatte, pariert werden, doch der in der Mauer stehende Tangeni Shipahu hatte das Spielgerät mit der Hand berührt. Bancé schnappte sich die Kugel und verwandelte den fälligen Strafstoß in die linke untere Ecke. Da sein Mitspieler Kebe zu früh in den Strafraum gelaufen war, musste der 26-Jährige den Elfmeter wiederholen und verwandelte sicher oben rechts.
Während Isaacs versuchte, mit den Einwechslungen von Sidney Urikhob (Ramblers FC) und Johannes Seibeb (Orlando Pirates) die Offensivbemühungen der Brave Warriors zu forcieren, betrat für Burkina Faso der beim Hamburger SV unter Vertrag stehende 149-fache Bundesligaprofi Jonathan Pitroipa den Rasen. Der beim SC Freiburg ausgebildete Flügelflitzer war keine zehn Minuten auf dem Platz, da holte er einen Foulelfmeter heraus. Nach einem Steilpass von Spielmacher Alain Traoré legte er den Ball an Vries vorbei und kam nach einer leichten Berührung zu Fall. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt und Passgeber Traoré (74.) beförderte den Ball gefühlvoll aus elf Metern zum vorentscheidenden 3:0 unter die Latte. Acht Minuten später erntete Pitroipa mit einem technischen Kabinettstückchen, bei dem er gleich vier namibische Akteure alt aussehen ließ, Szenenapplaus von den Zuschauerrängen.
Im Gegenzug gelang den Brave Warriors der verdiente Ehrentreffer, als Shipahu (83.) nach einem gekonnten Zuspiel von Wermann Gästekeeper Sanou keine Abwehrchance ließ. In der letzten Minute der regulären Spielzeit leitete der eingewechselte Yameogo Narcisse mit einem Traumpass in den Lauf von Bancé den Treffer zum 4:1-Endstand für Burkina Faso ein. Der bullige Mittelstürmer legte quer auf Pitroipa (90.), der nur noch einschieben musste. In der Nachspielzeit hätte Bancé nach einem gewonnenen Laufduell mit Innenverteidiger Oliver Risser fast noch auf 5:1 erhöht, doch klatschte sein Schuss an den Torpfosten. "Insbesondere in der zweiten Halbzeit wurde ein Klassenunterschied deutlich", musste Oliver Risser nach dem Schlusspfiff frustriert feststellen. Die namibischen Elite-Kicker warten nach der dritten Pleite im vierten Länderspiel weiterhin auf den ersten Sieg in diesem Jahr.
Namibia: Vries - Toromba, O. Risser, Gariseb, Plaatjies (66. Ngatjizeko) - Haoseb (61. Seibeb), Ketjijere - Haimbili (61. Urikhob), Wermann, Bester - Shipahu
AZ
Isaacs hatte sich dazu entschlossen, mit zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Viererabwehrkette und Tangeni Shipahu als einziger Sturmspitze zu operieren. Noch nicht einmal im 18-Mann-Kader stand dagegen Wilko Risser, der für seine Nichtnominierung kein Verständnis hatte und die Personalentscheidung Isaacs wenige Minuten vor dem Anstoß gegenüber der AZ kritisierte. "Ich bin der treffsicherste Stürmer und gehöre in die Startelf. Tangeni ist kein Stürmer, der gehört auf die Außenbahn", sagte der 28-jährige, der in Deutschland für den Viertligisten SV Elversberg 07 auf Torejagd geht und im Nationaldress bei 13 Einsätzen fünf Treffer erzielt hat. "Gegen die großgewachsenen Verteidiger von Burkina Faso ist es erfolgsversprechender, eine schnelle und wendige Sturmspitze wie Tangeni Shipahu einzusetzen", erklärte Isaacs dagegen seine Entscheidung.
Die Elf aus Burkina Faso ging mit der gleichen taktischen Ausrichtung (4-2-3-1) in die Partie wie die Gastgeber und die beiden Mannschaften neutralisierten sich in den ersten zehn Spielminuten weitestgehend. Aus der ersten nennenswerten Torchance der Gäste resultierte sogleich der Führungstreffer. Außenverteidiger Herve Zengue flankte von links in den Strafraum auf Mittelstürmer Aristide Bancé, der mit seinem Kopfball an der Torlatte scheiterte, ehe Abdul Razak Traoré (14. Spielminute) den Abpraller zum 1:0 für Burkina Faso verwertete.
Ironischerweise scheint Flankengeber Zengue derweil zum letzten Hoffnungsträger für die Brave Warriors zu avancieren, denn bei dem 27-Jährigen handelt es sich um einen Kameruner, der laut dem Generalsekretär des Namibischen Fußballverbandes (NFA), Barry Rukoro, nicht für Burkina Faso spielberechtigt ist. "Wir haben heute unter Protest gespielt und werden Einspruch gegen die Wertungen unserer beiden Gruppenspiele gegen Burkina Faso einlegen", sagte Rukoro nach dem Ende der Partie. Der NFA-Generalsekretär geht davon aus, dass die Westafrikaner gegebenenfalls von dem Qualifikationswettbewerb ausgeschlossen werden. Damit würde das für Anfang September angesetzte letzte Gruppenspiel der Brave Warriors gegen Gambia zum Finale um die Qualifikation für die 2012 in Gabun und Äquatorialguinea stattfindende Kontinentalmeisterschaft werden.
Doch auf dem Rasen verpasste es die Isaacs-Elf über weite Strecken, die sportlichen Argumente für eine AFCON-Teilnahme zu liefern. Lediglich in den zwanzig Minuten nach dem 0:1 gelang es den Brave Warriors, in der Offensive Akzente zu setzen. Der in der südafrikanischen Profiliga PSL für AmaZulu stürmende Tangeni Shipahu sorgte in der 19. Minute mit einem gelungenen Hackenpass auf den spielfreudigen Bradley Wermann erstmals für Jubel im Heimpublikum. Wenige Minuten später hebelten Wermann und Rudolf Bester mit einem Doppelpass die rechte Abwehrseite der Gäste aus. Wermann setzte den im Strafraum postierten Shipahu in Szene, der den Ball für Ronald Ketjijere ablegte, doch der Mittelfeldstratege der African Stars jagte das runde Leder mit seinem Schuss über den gegnerischen Kasten. Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff verlängerte Wermann einen Einwurf von Kapitän Richard Gariseb per Kopf auf das Gästetor, doch Burkinas Keeper Germain Sanou war auf dem Posten und klärte zur Ecke. Kurz darauf schloss der auf dem rechten Flügel agierende Jordan Haimbili eine Kombination von Bester und Wermann mit einem Fernschuss ab, der jedoch von Burkinas Innenverteidiger Bakari Koné geblockt wurde. Zum Abschluss der namibischen Drangphase stürmte Shipahu über den linke Flügel, doch konnte der defensive Mittelfeldspieler Denzil Haoseb (Black Africa) dessen Hereingabe nicht verwerten und Bester kam für den Nachschuss einen Schritt zu spät. Die Gäste agierten in dieser Phase defensiv, hätten aber durch ihren Torjäger Aristide Bancé, der zwischen 2008 und 2010 in 62 Bundesligaspielen 24 Tore für den FSV Mainz 05 erzielte, unmittelbar vor dem Pausenpfiff fast auf 2:0 erhöht, als der wuchtige 20m-Schuss des Modellathleten nur knapp am Tor der Gastgeber vorbei strich.
Namibia für Torgefahr sorgte, doch verfehlte sein Distanzschuss das Gästetor um wenige Zentimeter. Ein Foul von Namibias rechtem Außenverteidiger Hartman Toromba sollte wenig später die spielentscheidende Szene einleiten. Yahia Kebe folgender Freistoß konnte von Virgil Vries (Eleven Arrows), der den Vorzug vor Ephraim Tjihonge vom Sportklub Windhoek erhalten hatte, pariert werden, doch der in der Mauer stehende Tangeni Shipahu hatte das Spielgerät mit der Hand berührt. Bancé schnappte sich die Kugel und verwandelte den fälligen Strafstoß in die linke untere Ecke. Da sein Mitspieler Kebe zu früh in den Strafraum gelaufen war, musste der 26-Jährige den Elfmeter wiederholen und verwandelte sicher oben rechts.
Während Isaacs versuchte, mit den Einwechslungen von Sidney Urikhob (Ramblers FC) und Johannes Seibeb (Orlando Pirates) die Offensivbemühungen der Brave Warriors zu forcieren, betrat für Burkina Faso der beim Hamburger SV unter Vertrag stehende 149-fache Bundesligaprofi Jonathan Pitroipa den Rasen. Der beim SC Freiburg ausgebildete Flügelflitzer war keine zehn Minuten auf dem Platz, da holte er einen Foulelfmeter heraus. Nach einem Steilpass von Spielmacher Alain Traoré legte er den Ball an Vries vorbei und kam nach einer leichten Berührung zu Fall. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt und Passgeber Traoré (74.) beförderte den Ball gefühlvoll aus elf Metern zum vorentscheidenden 3:0 unter die Latte. Acht Minuten später erntete Pitroipa mit einem technischen Kabinettstückchen, bei dem er gleich vier namibische Akteure alt aussehen ließ, Szenenapplaus von den Zuschauerrängen.
Im Gegenzug gelang den Brave Warriors der verdiente Ehrentreffer, als Shipahu (83.) nach einem gekonnten Zuspiel von Wermann Gästekeeper Sanou keine Abwehrchance ließ. In der letzten Minute der regulären Spielzeit leitete der eingewechselte Yameogo Narcisse mit einem Traumpass in den Lauf von Bancé den Treffer zum 4:1-Endstand für Burkina Faso ein. Der bullige Mittelstürmer legte quer auf Pitroipa (90.), der nur noch einschieben musste. In der Nachspielzeit hätte Bancé nach einem gewonnenen Laufduell mit Innenverteidiger Oliver Risser fast noch auf 5:1 erhöht, doch klatschte sein Schuss an den Torpfosten. "Insbesondere in der zweiten Halbzeit wurde ein Klassenunterschied deutlich", musste Oliver Risser nach dem Schlusspfiff frustriert feststellen. Die namibischen Elite-Kicker warten nach der dritten Pleite im vierten Länderspiel weiterhin auf den ersten Sieg in diesem Jahr.
Namibia: Vries - Toromba, O. Risser, Gariseb, Plaatjies (66. Ngatjizeko) - Haoseb (61. Seibeb), Ketjijere - Haimbili (61. Urikhob), Wermann, Bester - Shipahu
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Allgemeine Zeitung
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