Herero-Häuptling greift Deutschland an

Okahandja - Der Häuptling aller Hereros, Kuaima Riruako, hat auf dem 79. Hererotag die deutsche Regierung angegriffen. Vor vielen hundert Hereros, die am Sonntag der Herero-Helden und ihrer Kämpfe gedachten, sagte Riruako: "Deutschland schuldet uns Reparationen. Sonst bleibt uns nur noch der simbabwische Weg offen."

Riruako führt eine Klage gegen die deutsche Regierung und mehrere deutsche Unternehmen wegen 1904 bis 1907 begangener Greueltaten gegen die Herero an. "Uns wurde Unrecht getan. Ein Dekret wurde erlassen, um uns auszurotten und uns zu einteignen. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, gebt uns jetzt Reparationen!", rief Riruako der applaudierenden Menge zu.


Der Häuptling weiter: "Ich will das Volk der Herero nicht glorifizieren, aber keine Volksgruppe in diesem Land hat in der gleichen Weise gelitten wie die Herero. Als die Deutschen das Land und Vieh nahmen, nahmen sie es den Herero weg. Deshalb ist die namibische Landfrage eine Herero-Frage."


Riruako beschuldigte zudem Südafrika, kein Interesse an der Klärung des Todes von Häuptling Clemens Kapuuo zu zeigen. Riruako sagte, er habe von der südafrikanischen Wahrheitskommission und der namibischen Regierung erfolglos Aufklärung über den Mörder verlangt.