Herero und Mbanderu fordern vierte Amtsperiode

Windhoek - Verschiedene Stammesführer der Herero und Mbanderu haben gestern Präsident Sam Nujoma im Staatshaus besucht, um diesem unter anderm ihre Unterstützung für einen vierten Amtstermin zu übermitteln.

In einer Erklärung der Stammesführer solidarisieren sich diese mit den "Tausenden und Tausenden tapferen Söhnen und Töchtern Namibias, die dringend nach einer Wiederwahl des Präsidenten verlangen". Nach Darstellung der Herero-Häuptlinge verdanke Namibia seine Unabhängigkeit in erster Linie Präsident Nujoma und seinem furchtlosen Engagement während des Befreiungskampfes. Vor diesem Hintergrund beanspruchen die Stammesführer, ihr "demokratisches Recht" nach einer vierten Amtsperiode für Nujoma zu verlangen.


Die Stammesführer nutzten ihren Höflichkeitsbesuch bei Nujoma ferner dazu, diesen über die Reparationsklage der Herero gegen die deutsche Regierung zu informieren. In ihrer Erklärung bezeichnen die Herero und Mbanderu die Frage einer möglichen Wiedergutmachung für Verbrechen während der deutschen Fremdherrschaft in Namibia als "nationale Angelegenheit". So verweist das Dokument darauf, dass sich die Greueltaten der deutschen Schutztruppe während der Kolonialzeit zwar primär gegen die Herero gerichtet, aber auch andere Stammesgruppen wie die Nama und Owambo unter der deutschen Fremdherrschaft schwer gelitten hätten.


Vor ihrem Besuch bei Nujoma hatten sich die Stammesführer mit dem neuen Minister für Regionalverwaltung und Wohnungsbau, Joel Kaapanda, zu Gesprächen getroffen. Diesen hatten sie unter anderm über ihre Arbeit im Rahmen des Rates traditioneller Stammesführer aufgeklärt und über ihre diesbezüglichen Erwartungen an die Regierung informiert.